König Charles III. und Königin Camilla sind zu einem viertägigen offiziellen Besuch nach Kenia gereist. Die schönsten Bilder in der Galerie.
„Wir erwarten eine klare Entschuldigung“König Charles und Königin Camilla in Kenia – Die besten Bilder
Der britische König Charles III. (74) und seine Frau Königin Camilla (76) sind zu einem mehrtägigen Staatsbesuch in der kenianischen Hauptstadt Nairobi eingetroffen. Zum Auftakt der Reise wurden sie am Dienstag in der Residenz des kenianischen Präsidenten William Ruto mit militärischen Ehren begrüßt, wie die britische Nachrichtenagentur PA berichtete. Es ist der erste Besuch der beiden in einem Commonwealth-Land seit der Thronbesteigung von Charles im vergangenen Jahr.
Charles und Camilla in Kenia: Erster Besuch in einem Land des Commonwealth seit der Thronbesteigung
Der Besuch gilt auch deshalb als historisch, weil Kenia in diesem Jahr den 60. Jahrestag seiner Unabhängigkeit vom britischen Empire (12. Dezember 1963) feiert. Charles wolle dabei auch die „schmerzhafteren Aspekte“ der gemeinsamen Geschichte anerkennen, hieß es bei der Ankündigung der Reise vor einigen Wochen.
„Seine Majestät wird sich die Zeit nehmen, seine Kenntnis über das Unrecht zu vertiefen, das das kenianische Volk in dieser Zeit erlitten hat“, sagte der stellvertretende Privatsekretär des Königs, Chris Fitzgerald, damals. Erwartet wird jedoch, dass der König eine ausdrückliche Entschuldigung vermeiden wird.
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Dunkle Vergangenheit der britischen Monarchie: Kenianer stellen Forderungen
Kenianer hatten im Vorfeld des Besuchs zahlreiche Forderungen an das Königshaus gerichtet. Die nationale Menschenrechtskommission forderte erneut die Rückgabe des Schädels und der Kleidung des Anführers des Nandi-Volkes, Koitalel Arap Samoei, der den Widerstand der Nandi gegen die britische Kolonialherrschaft angeführt hatte und 1905 getötet worden war. Koitalel gilt in Kenia nach wie vor als Nationalheld und legendärer Führer der Kalenjin. Ihm wurde in Nandi Hills, Kenia, ein Mausoleum errichtet. Der Schädel von Samoei soll sich in London befinden.
Zudem forderten Stammesälteste der Pokot Reparationen in Höhe von rund 63 Milliarden Euro für die Ermordung von fast 2000 Menschen in der Stadt Kepenguria und umliegenden Gemeinden im Nordwesten Kenias sowie für die unrechtmäßige Verhaftung zahlreicher weiterer Widerstandskämpfer.
König Charles III.: Ausdrückliche Entschuldigung eher unwahrscheinlich
Die Freiheitskämpfer der ehemaligen Rebellengruppe Mau-Mau fordern Aufklärung über den Verbleib des Leichnams ihres Anführers Dedan Kimathi, einem der bedeutendsten Freiheitskämpfer Kenias, der 1957 hingerichtet und an einem unbekannten Ort begraben wurde. Die ehemalige kenianische Justizministerin und Menschenrechtsaktivistin Martha Karua (2005-2009) betonte: „Wir erwarten eine klare Entschuldigung [von König Charles]. Sonst ist der Besuch bedeutungslos.“
In einem kurzen Video auf dem Twitter-Account des Palasts waren Charles und Camilla an Bord eines Flugzeugs bei der Lektüre von Ordnern zu sehen - wohl in Vorbereitung auf die Reise. Der Palast veröffentlichte ein Foto, das Charles als jungen Mann beim Händeschütteln mit dem ersten Präsidenten Kenias, Jomo Kenyatta, zeigt.
Camilla und Charles haben ein gut gefülltes Programm
Bei dem Besuch stehen unter anderem ein Staatsbankett und ein Besuch im Nationalpark Nairobi auf dem Programm. Bei den Gesprächen des Königs in Kenia dürfte es um Themen wie die Zusammenarbeit der beiden Länder beim Kampf gegen den Klimawandel, die Förderung von jungen Menschen und die politische Stabilität in der Region gehen. Vor allem der Klimaschutz liegt Charles am Herzen. Sein Flugzeug sei auf ausdrücklichen Wunsch des Königs mit 40 Prozent nachhaltigem Kraftstoff betankt worden, hieß es in der PA-Meldung.
Für Kenia ist es der zweite königliche Besuch innerhalb weniger Wochen. Königin Máxima der Niederlande besuchte Kenia vom 23. bis 25. Oktober in ihrer Funktion als Sonderbeauftragte des Generalsekretärs der Vereinten Nationen für Inklusive Entwicklungsfinanzierung (UNSGSA). Der Schwerpunkt des Besuchs lag auf der Verbesserung der Qualität von digitalen Finanzdienstleistungen in Verbindung mit den Themen „finanzielle Gesundheit“ und „grünes inklusives Finanzwesen“. (mit dpa)