Kurz nachdem er sich zum Thema Abdankung geäußert hatte, teilte der Palast mit, dass König Harald V. erneut erkrankt sei.
Nach Abdankungs-AbsageKönig Harald erneut erkrankt – Prinz Haakon muss einspringen
Der norwegische König Harald V. (86) ist erneut erkrankt. Wegen einer Atemwegsinfektion sei der Monarch bis einschließlich Freitag krankgeschrieben, teilte das norwegische Königshaus mit. In der Zwischenzeit übernimmt sein Sohn Kronprinz Haakon (50) die Termine des Königs. Dazu gehören in dieser Woche vor allem Audienzen sowie die wöchentliche Sitzung mit der Regierung am Freitag.
König Harald V. kämpft seit Jahren mit gesundheitlichen Problemen
Harald hat in den letzten Jahren mehrere Krankheiten durchgemacht. Zuletzt war er im vergangenen Oktober wegen einer Corona-Infektion einige Tage außer Gefecht gesetzt. Der 86-Jährige ist seit 33 Jahren norwegisches Staatsoberhaupt.
Nach der Abdankung der dänischen Königin Margrethe II. denkt der norwegische König Harald V. allerdings nicht daran, vorzeitig aus dem Amt zu scheiden. „Ich stehe zu dem, was ich die ganze Zeit gesagt habe: Dass ich einen Eid auf das Storting geleistet habe und dass dieser Eid ein Leben lang gilt“, sagte der 86-jährige Monarch im Pressehaus in Oslo erst vor wenigen Tagen auf die Frage eines Reporters der Nachrichtenagentur NTB, ob er sich nach Margrethes Entscheidung neue Gedanken darüber gemacht habe. Das Storting ist das norwegische Parlament.
König Harald V.: Trotz hohem Alter und gesundheitlicher Probleme keine Abdankung
Königin Margrethe hatte in ihrer Neujahrsansprache überraschend ihre Abdankung angekündigt und den Thron am 14. Januar nach 52-jähriger Regentschaft an ihren Sohn Frederik übergeben, der seitdem als König Frederik X. neues Staatsoberhaupt von Dänemark ist.
Die 83-Jährige begründete diesen Schritt mit einer umfassenden Rückenoperation, die sie zum Nachdenken über die Zukunft gebracht hatte. Auch Harald hatte in den vergangenen Jahren immer wieder gesundheitliche Probleme.
Royals im Norden: Abdankungen äußerst unüblich
Anders als etwa in den Niederlanden sind Abdankungen wie die von Margrethe in Skandinavien äußerst unüblich: Normalerweise üben Monarchen in Dänemark, Norwegen und Schweden ihr Amt bis zu ihrem Tod aus.
Allerdings werden sie mit zunehmendem Alter immer mehr von ihren Kindern bei öffentlichen Aufgaben unterstützt – Harald kann auf die Hilfe seines Sohnes Kronprinz Haakon (50) zählen, der immer wieder Termine für ihn übernimmt. So auch im November 2023, als der norwegische Kronprinz Deutschland einen viertägigen Staatsbesuch in München, Hamburg und Berlin abstattete.
Kronprinz Haakon und seine Frau Kronprinzessin Mette-Marit sind also bestens vorbereitet, den norwegischen Thron zu übernehmen. Ihre jahrelange Erfahrung mit königlichen Pflichten und ihr Engagement in öffentlichen Angelegenheiten machen sie zu geeigneten Nachfolgern für König Harald. Haakons progressive Ansichten und Mette-Marits soziales Engagement könnten frischen Wind in die Monarchie bringen. Sie sind bereit, die Traditionen fortzusetzen und gleichzeitig die norwegische Monarchie in eine neue Ära zu führen. (mit dpa)