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BrandschutzKünstliche Intelligenz kann im Kampf gegen Waldbrände helfen

Lesezeit 2 Minuten
Das Bild zeigt einen brennenden Wald in Donnie Creek in Kanada.

Waldbrände wüteten im Jahr 2023 weltweit, etwa in der Region Donnie Creek in Kanada.

Mit Sensoren an Bäumen oder Infrarotbildern, aufgenommen aus dem Weltraum, soll KI künftig rechtzeitig vor Waldbränden warnen.

Große Waldbrände haben im Jahr 2023 gewütet. Im Mai standen 700 Hektar eines ehemaligen Militärgeländes in Brandenburg in Flammen. Eine Fläche von 6500 Fußballfeldern brannte in Spanien. 19.000 Menschen mussten in Griechenland vor den Flammen auf Rhodos in Sicherheit gebracht werden.

Infolge der Erderwärmung werden Waldbrände immer größer und intensiver. Angesichts des wachsenden Problems bedarf es neuer Lösungen. Künstliche Intelligenz (KI) könnte eine davon sein. Aktuell forscht die Universität Bayreuth in einem Verbundprojekt zur Früh-Detektion von Waldbrandereignissen mithilfe von künstlicher Intelligenz.

Künstlicher Intelligenz kann helfen Waldbrände vorauszusagen

Eines der größten Probleme bei der traditionellen Meldung von Waldbränden ist, dass von der Meldung bis zum Ausrücken des Löschtrupps zu viel Zeit vergeht. Die Notrufe gehen häufig von Passanten ein. Doch die irren sich häufig, halten auch schonmal Nebel oder ein Grillfest für einen Waldbrand. Deswegen muss die Feuerwehr diese Notrufe erst bestätigen, bevor ein Team losgeschickt wird.

Durch künstliche Intelligenz könnte die Meldung des Feuers künftig schneller eingehen. So könnte Software nach Recherche des RND künftig etwa Daten von Satellitenbildern analysieren. In den Bildern könnte die KI nach Rauchentwicklungen durch Veränderungen in den thermischen Infrarotbildern suchen. Durch maschinelles Lernen wäre die KI sogar in der Lage stationäre Flammen wie etwa in einem Kraftwerk von den sich bewegenden Flammen eines Waldbrandes zu unterscheiden.

Deutsches Start-up forscht an Früherkennung von Waldbränden

Ein deutsches Start-up forscht auch an der Früherkennung. Sie setzen auf Sensoren direkt an den Bäumen, die Alarm schlagen, sobald eine Rauchentwicklung erkennbar ist. Das Erkennungssystem direkt an den Bäumen zu montieren, ist ganz im Sinne der Früherkennung. Denn die Rauchentwicklung bei einem Schwelbrand bleibt häufig zunächst unter den Baumkronen und ist von einem Satelliten aus nicht zu erkennen.

Doch die Sensoren wären bereits in der Lage, die Gase zu erkennen. Auch in diesem Fall könnte die KI durch Deep Learning die Brandgase von Autoabgasen unterscheiden. Ein eigenständiges Funknetzwerk würde dann die Feuerwehr informieren. Die könnte per GPS-Ortung den Brandherd finden und eliminieren, bevor sich das Feuer ausbreitet.

„Firemaps“ prognostizieren die Entwicklung eines Brandes

Brennt der Wald erst einmal, ist das Feuer schwer zu kontrollieren. Das liegt an verschiedenen Parametern. Zum Beispiel könnte der Wind die Flammen in verschiedene Richtungen treiben. Auch die Trockenheit der Vegetation oder frühere Brände müssen berücksichtigt werden.

Eine Firemap, zu deutsch „Feuer-Karte“ könnte unter Berücksichtigung all dieser Parameter eine Entwicklung des Brandes prognostizieren. Auch kann die Ausbreitung per Software simuliert werden. Das kann der Feuerwehr helfen, bessere Entscheidungen über Löschmaßnahmen oder Evakuierungen zu treffen.