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Polizistenmorde KuselAnklage gegen 38-Jährigen erhoben – neue Details veröffentlicht

Lesezeit 3 Minuten
Polizei Kusel

Polizisten untersuchen den Tatort in der Nähe von Kusel, eine Polizistin und ein Polizist wurden erschossen.

Kaiserslautern/Kusel – Nach den Polizistenmorden in Kusel hat die Staatsanwaltschaft Kaiserslautern offiziell Anklage gegen einen 38-Jährigen wegen Mordes erhoben. Das geht aus einer Pressemitteilung der Behörde am Dienstag hervor. Bei einer Verkehrskontrolle in der rheinland-pfälzischen Ortschaft waren Ende Januar zwei Beamte erschossen worden.

Die bisherigen Ermittlungen bestätigten, dass der 38-Jährige alleinverantwortlich für die Schüsse auf die beiden Polizeibeamten gewesen sei, heißt es in der Mitteilung der Staatsanwaltschaft. Das Verfahren wegen Mordes gegen einen 33-Jährigen, der gemeinsam mit dem Haupttatverdächtigen ebenfalls vor Ort war, wurde dementsprechend eingestellt.

Dem 38-Jährigen wird vorgeworfen, Ende Januar insgesamt drei Mal mit einer Schrotflinte auf die beiden Polizeibeamten geschossen und diese getötet zu haben. Bisher waren nur zwei Schüsse bekannt gewesen, die der 38-Jährige ausgelöst haben soll.

Kusel: Staatsanwaltschaft wirft 38-Jährigem zweifachen Mord vor

Laut Staatsanwaltschaft hatte der 38-Jährige zunächst „überraschend und aus kurzer Entfernung“ auf den Kopf der Polizeibeamtin gefeuert, die daraufhin schwer verletzt und bewusstlos auf die Straße stürzte. Anschließend schoss er aus größerer Entfernung auf den Polizeibeamten, den er von hinten „am Gesäß“ traf. Der Beamte gab noch zur Verteidigung einen Schuss mit seiner Dienstwaffe ab, stürzte aber zu Boden. Anschließend schoss der Tatverdächtige dreimal mit dem Jagdgewehr auf den Polizeibeamten. Mit dem dritten Schuss aus der Schrotflinte traf der 38-Jährige laut Anklage den zu Boden gestürzten Polizeibeamte in den Kopf und tötete ihn.

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Dem 38-Jährigen werden daher ein versuchter Mord in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung, sowie zwei Morde und zusätzlich Widerstand und tätlicher Angriff auf Vollstreckungsbeamte vorgeworfen.

Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass der 38-Jährige die Schüsse abgab, um Jagdwilderei zu verdecken. Außerdem soll er mit den zwei Schüssen auf den Polizeibeamten versucht haben, den bereits begangenen Mord an dessen Kollegin zu vertuschen.

Kusel: Staatsanwaltschaft vermutet Habgier als Motiv für die Polizistenmorde

Außerdem geht die Anklage davon aus, dass der Tatverdächtige die Morde aus Habgier begangen hat, weil er den Großteil seines Einkommens zum Zeitpunkt der Morde durch Jagdwilderei verdiente. Die Jagdwilderei in der Tatnacht ist ebenfalls Teil der Anklage, hierfür muss sich auch der 33 Jahre alte Verdächtige verantworten. Außerdem wird ihm Strafvereitelung vorgeworfen, da er dabei geholfen haben soll, die Morde zu vertuschen. Wegen weiterer Vorwürfe der Jagdwilderei ermittele die Staatsanwaltschaft Saarbrücken.

Die Schrotflinte soll der 38-Jährige Mitte 2021 von einer Privatperson zurückgekauft haben, das Jagdgewehr soll seine Ehefrau im Frühling 2021 in einem Waffengeschäft im Saarland gekauft haben. In diesem Zusammenhang ermittelt die Polizei noch wegen fahrlässiger Tötung und Verstoßes gegen das Waffengesetz gegen die Ehefrau des 38-Jährigen.

Der Mann war laut eines psychiatrischen Gutachtens zum Tatzeitpunkt voll schuldfähig. Das Schwurgericht Kaiserslautern muss nun über die Eröffnung eines Verfahrens gegen die beiden Verdächtigen entscheiden. (shh)