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„Peinlicher Ü40-Humor“Mario Barth provoziert mit Anti-Gender-Shirt – und wird verspottet

Lesezeit 3 Minuten
Komiker Mario Barth, hier bei einem Auftritt in Köln Mitte Mai, hat sich erneut gegen das Gendern in der Sprache positioniert und dafür auch Hohn bekommen. (Archivbild)

Komiker Mario Barth, hier bei einem Auftritt in Köln Mitte Mai, hat sich erneut gegen das Gendern in der Sprache positioniert und dafür auch Hohn abbekommen. (Archivbild)

Der Berliner Komiker hat sich bereits in der Vergangenheit als Kämpfer für die Sprache eingesetzt. Nun wirkte ein T-Shirt wie ein Boomerang.

Komiker Mario Barth posiert in dem kurzen Video wie ein Model auf dem Laufsteg. Der Berliner macht eine Pirouette und präsentiert sein T-Shirt. „Ich gender nicht!“, ist darauf in großen Buchstaben zu lesen. Eine klare Botschaft, mit der der Comedian in ein für ihn bekanntes Horn stößt – regelmäßig schimpft er auf das Gendersternchen. In der Unterzeile des Shirts ist zu lesen: „Ich habe einen Schulabschluss“. Das Problem, das dem 51-Jährigen auch einigen Spott einbrachte: Der T-Shirt-Spruch hat einen Grammatikfehler.

So müsste es korrekt heißen: „Ich gendere nicht!“. Barth, der sich in der Vergangenheit als Kämpfer gegen die Sprachveränderung inszenierte, bemerkte diesen Grammatikfehler offenbar nicht und verbreitete das Foto in mehreren sozialen Netzwerken wie Instagram oder dem neuen Meta-Netzwerk Threads.

Mario Barth stellt sich in MDR-Talkshow gegen das Gendern

Bereits eine Woche zuvor hatte Mario Barth seine Meinung zum Thema Gendern im Fernsehen geäußert. In der MDR-Talkshow „Riverboat“ ließ er als Gast vom Leder, so fragte er etwa: „Darf ich überhaupt noch was sagen? Ist es überhaupt noch erlaubt, hier zu sitzen? Ich weiß es nicht. Ist die Farbe grün? Wir wissen es nicht. Und darum habe ich irgendwann gedacht: Männer sind Frauen, manchmal aber auch vielleicht.“

Auch im MDR-Talk trug Barth das Anti-Gender-Shirt. Nun, rund eine Woche später, postete er es in den sozialen Netzwerken. Und dies brachte ihm nicht nur positive Kommentare seines Fan-Lagers ein.

Positive und negative Kommentare nach Anti-Gender-Shirt von Mario Barth

„Vom Rechtschreibfehler abgesehen, ist das Shirt ziemlich peinlich, weil es überflüssig ist, jede:m mitzuteilen, was sie tun oder nicht. Sind sie jetzt was Besseres, als andere Menschen, die eine andere Position vertreten?“, schrieb etwa ein Nutzer bei Instagram unter seinem T-Shirt-Beitrag. Ein anderer kommentierte: „Und Deutsch kannste ooch nich“. Ein dritter User urteilte: „Peinlicher Ü40-Humor“.

Andere sahen in dem Anti-Gender-Shirt einen validen und lustigen Protest, so war der Tenor unter den Barth-Fans: „Einfach geil! Danke für das klare Kante zeigen!“ oder „Peinlich ist, wenn eine Minderheit der Mehrheit vorschreiben will, was sie zu tun und zu lassen hat.“

Thema Gendern weiterhin heiß diskutiert: Rechtschreiberat lehnt Gendersternchen ab

Das Thema Gendern wird weiterhin heiß diskutiert, erst kürzlich hatte Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) sich für ein Gender-Verbot in bayerischen Schulen und Behörden ausgesprochen. Der deutsche Rechtschreibrat hat am Freitag bekannt gemacht, dass man das Gendersternchen oder andere Zeichen fürs Gendern innerhalb eines Wortes weiterhin als reguläres Zeichen für die deutsche Sprache ablehnt.

Befürworterinnen und Befürworter des Genderns und Gendersternchens sehen darin eine einfache Möglichkeit, um so auch andere Personen als männliche in der Sprache sichtbar zu machen und zu inkludieren. (mab)