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Stärker als jede AtombombeTonga-Vulkanausbruch größte Explosion seit fast 150 Jahren

Lesezeit 2 Minuten
Tonga DPA 170522

Die Rauchsäule über dem Hunga Ha'apai war bis zu 20 Kilometer hoch.

Der Ausbruch des Untersee-Vulkans Hunga Ha'apai nahe des Insel-Königreichs Tonga im Januar war offenbar ähnlich stark wie der Ausbruch des Krakatau in Indonesien, der im Jahr 1883 30.000 Menschenleben kostete. Das geht aus einem aktuellen Bericht der US-Weltraumbehörde Nasa hervor.

Die Druckwelle des Ausbruchs sei mit keiner Explosion im 19. oder 20. Jahrhundert vergleichbar, auch die Druckwellen bisher gezündeter Atombomben seien deutlich weniger stark gewesen, heißt es im Bericht. Einzig die Explosion des Krakatau sei vergleichbar gewesen, der Ausbruch des Vulkans Mount St. Helens im US-Bundesstaat Washington im Jahr 1980 dagegen schwächer.

Vulkanausbruch auf Tonga: 20 Kilometer hohe Rauchsäule und Tsunami

Der Ausbruch im Januar hatte eine 20 Kilometer hohe Rauchsäule nahe des Inselstaats Tonga produziert, die Explosion war selbst im US-Bundesstaat Alaska noch zu hören gewesen. Die anschließende Druckwelle hatte zweimal die Welt umrundet und war laut Wetterdiensten auch in Köln messbar.

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Durch den Ausbruch wurde das einzige Unterseekabel Tongas durchtrennt, der Staat war dadurch mehr als einen Monat von der Außenwelt abgeschnitten. Offiziellen Angaben zufolge sind nur sechs Menschen durch den Ausbruch ums Leben gekommen.

Der Ausbruch des Untersee-Vulkans hatte außerdem einen Tsunami verursacht, der zahlreiche Inseln überschwemmte. Infolgedessen wurden auch Boote in Neuseeland beschädigt, in Peru wurde ein Tanker zerstört und löste vor der Küste des Landes eine Ölpest aus.

Hunga Ha'apai: Druckwelle im Weltraum spürbar

Außerdem haben sich durch den Ausbruch des Vulkans „große Störungen im Weltraum“ ergeben, wie die Nasa in einem Bericht im Fachmagazin „Geophysical Research Letters“ mitteilt. Die neuen Daten ermöglichten es, „die kaum verstandene Verbindung zwischen der unteren Atmosphäre und dem Weltraum zu testen.“

Durch die Naturkatastrophe hat vor allem der Agrar- und Tourismussektor des Inselstaats schwer gelitten, die Weltbank schätzt die Schäden auf rund 90 Millionen US-Dollar.