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Blues-Rocker wird 80Was macht eigentlich Eric Clapton? – Superstar geht auf Tournee

Lesezeit 4 Minuten
Eric Clapton bei einem Auftritt in der Little Caesar's Arena in Detroit, Michigan 2022.

Eric Clapton bei einem Auftritt in der Little Caesar's Arena in Detroit, Michigan 2022. (Archivbild)

Seit über sechs Jahrzehnten steht er auf der Bühne. Was die Rocklegende heute macht und welche Pläne er für 2025 hat, erfahren Sie hier.

Am 30. März 2025 feiert Eric Clapton seinen 80. Geburtstag - ein Meilenstein in seiner mehr als sechs Jahrzehnte währenden Karriere. Der britische Gitarrist und Sänger, der auch als „Slowhand“ bekannt ist, hat auch in den letzten Jahren nicht aufgehört, Musik zu machen. Trotz gesundheitlicher Einschränkungen und zeitweisem Rückzug aus dem Rampenlicht meldete sich Clapton auch in den letzten Jahren immer wieder mit neuen Projekten, Studioaufnahmen und Live-Auftritten zurück.

Eric Clapton: Tournee für 2025 geplant

Claptons internationale Karriere begann in den 1960er Jahren als Gitarrist der Yardbirds und später von John Mayall & the Bluesbreakers. Mit Cream, Derek and the Dominos sowie als Solokünstler prägte er den Bluesrock entscheidend mit. Zu seinen bekanntesten Songs zählen „Layla“, „Tears in Heaven“, „Wonderful Tonight“ und „Cocaine“.

Eric Clapton während eines Konzerts in Wien im Juni 2019.

Eric Clapton während eines Konzerts in Wien im Juni 2019. (Archivbild)

Als einer der wenigen Musiker wurde er dreimal in die Rock and Roll Hall of Fame aufgenommen – als Mitglied von The Yardbirds, Cream und als Solokünstler. Claptons markantes Gitarrenspiel und sein Stil, der Blues, Rock und Pop vereint, machten ihn zu einer prägenden Figur der modernen Musikgeschichte.

Anfang 1993 hagelte es Grammys für Eric Clapton. Insgesamt 17 Mal wurde er in seiner Karriere mit der begehrten Trophäe ausgezeichnet.

Anfang 1993 hagelte es Grammys für Eric Clapton. Insgesamt 17 Mal wurde er in seiner Karriere mit der begehrten Trophäe ausgezeichnet. (Archivbild)

Eines der bemerkenswertesten Projekte Claptons der letzten Jahre ist sein Album „Meanwhile“, das 2024 erschien und auf dem er mit zahlreichen Gastmusikern zusammenarbeitete. Das Album enthält 14 Titel, darunter sechs neue Songs und acht bereits veröffentlichte Singles. Hervorzuheben ist die Zusammenarbeit mit dem verstorbenen Jeff Beck bei „Moon River“, Van Morrison bei „The Rebels“, Bradley Walker bei „Always On My Mind“ sowie Judith Hill, Simon Climie und Daniel Santiago bei „How Could We Know“.

Umstrittene Jahre während der Corona-Pandemie

Hinter ihm lagen einige umstrittene Jahre. Immer wieder wetterte er gegen die Maßnahmen gegen die Corona-Pandemie. Er veröffentlichte Songs wie „This Has Gotta Stop“, in denen er die Maßnahmen als übertrieben darstellte. Die Folge: Der afroamerikanische Bluesmusiker Robert Cray kündigte Clapton 2021 die Freundschaft auf. Anlass war der gemeinsam mit Van Morrison geschriebene Song „Stand and Deliver“, in dem Clapton die Corona-Maßnahmen mit Sklaverei verglich.

Eric Clapton bei einem Berliner Konzert.

Eric Clapton bei einem Berliner Konzert. (Archivbild)

Cray empfand den Vergleich als verletzend und sagte alle gemeinsamen Auftritte ab. Bereits in den 1970er Jahren hatte sich Clapton gelegentlich – zum Teil angeblich unter Alkoholeinfluss – rassistisch geäußert, was ihm bis heute nachhängt. Wiederholt hat er sich dafür entschuldigt. Seine Alkoholsucht hat er inzwischen überwunden. Seine Aussagen führten zur Gründung der Anti-Rassismus-Initiative „Rock Against Racism“.

Spannendes Interview mit „The Real Music Observer“:

Clapton ließ sich nicht beirren und ging bereits ab 2021 bei jeder sich bietenden Gelegenheit wieder auf Tournee. Im Jahr 2024 war er Headliner eines Gitarrenfestivals in den USA, das ihm zu Ehren veranstaltet wurde. Es folgten zahlreiche Konzerte in den USA, Mittel- und Südamerika.

2025 geht er wieder auf Welttournee. Im April stehen acht Konzerte im Nippon Budokan in Tokio auf dem Programm. Ab Mitte Mai folgen Auftritte in Europa, unter anderem in Nottingham, London, Mailand, Paris und Nizza. Im September führt ihn die Tournee in die USA. Termine in Deutschland sind nicht geplant. In Köln war er zuletzt 2018 in der Lanxess-Arena zu Gast.

Privatleben und Rückzug aus der Öffentlichkeit

Eric Clapton lebt heute – wenn er nicht gerade auf der Bühne oder im Tonstudio steht – weitgehend zurückgezogen. Er verbringt die meiste Zeit auf seinem Anwesen in Surrey, England, und widmet sich seiner Familie und der Arbeit seiner Stiftung Crossroads Centre, die sich für Suchtkranke einsetzt. Das dazugehörige Rehabilitationscenter für Alkohol- und Drogenabhängige befindet sich auf der Karibikinsel Antigua.

Eric Clapton im Jahre 1974.

Eric Clapton im Jahre 1974. (Archivbild)

Aus gesundheitlichen Gründen kündigte Clapton bereits 2015 zu seinem 70. Geburtstag an, seine Konzerttätigkeit langsam zurückzufahren. Im Jahr 2016 gab er bekannt, dass er an peripherer Neuropathie leide, einer Erkrankung, die Schmerzen und Taubheitsgefühle verursacht und das Spielen erschwert. 2018 erwähnte er zudem, dass er unter Tinnitus und beginnendem Hörverlust leide. Seine in jenen Jahren eröffneten Social-Media-Kanäle sind vor allem Neuerscheinungen oder Konzertankündigungen vorbehalten – private Schnappschüsse sucht man vergeblich.

Clapton war Ende der 1960er Jahre mit Alice Ormsby-Gore liiert, beide kämpften gegen die Heroinsucht. 1979 heiratete er Pattie Boyd, die Ex-Frau seines Freundes George Harrison; die Ehe zerbrach an Alkohol, Gewalt und Untreue.

Mit der italienischen Schauspielerin Lory Del Santo hatte er 1986 einen Sohn, Conor, der 1991 im Alter von vier Jahren bei einem tragischen Unfall ums Leben kam. Aus der Trauer entstand die klassische Ballade „Tears in Heaven“. Aus einer Affäre mit Yvonne Kelly ging eine heimlich geborene Tochter hervor. Seit 2002 ist Clapton mit Melia McEnery verheiratet und hat mit ihr drei Töchter.