Der FDP-Chef kontert Raabs „Luschen“-Schmähsong und nennt den Gastgeber seinen „liebsten Spitzensteuerzahler“. Der RTL-Star revanchiert sich mit fiesen Wünschen für die Wahl.
TV-TalkLindner und Raab schenken sich nichts - dann wird's richtig fies
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Bringt Christan Lindner (links) hier Stefan Raab zum Lachen? Es sollte nicht das einzige Mal in der Sendung sein. (Bild: RTL / Raab Entertainment / Julia Feldhagen)
Copyright: RTL / Raab Entertainment / Julia Feldhagen
Nach Grünen-Kanzlerkandidat Robert Habeck in der vergangenen Woche hat Stefan Raab in der neusten Folge von „Du gewinnst hier nicht die Million“ erneut einen politischen Gast: „Christian Lindner, der sympathischste Politiker der Welt. Das ergab eine Umfrage unter 100 Porsche-Fahrern“, leitet der RTL-Moderator den Auftritt des FDP-Vorsitzenden scherzhaft ein. Pikant: In der letzten Ausgabe hatte Raab einen Lindner-Schmäh-Song in seiner Show eingespielt.
„Christian Lindner ist 'ne Lusche, doch das ist mir schei..egal. Ich wähl die Pfeife trotzdem, zum allerletzten Mal“, reimte Stefan Raab in seiner Show in einer schwülstigen Seventies-Soul-Nummer - und lud den FDP-Politiker kurzerhand in die Sendung ein. Der folgte dem Ruf eine Woche später - und hatte sich offenbar bestens vorbereitet. Denn als Raab zahlreiche Merchandise-Artikel unterschiedlicher Parteien auf seinem Pult liegen hat, macht der gerade erst ankommende Lindner direkt mal mit einem Witz aufkosten der Linken ...
Christian Lindner lacht über Schmäh-Song: „Bin von dem Scholz Schlimmeres gewohnt“
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Christian Lindner (links) lauscht mit Stefan Raab zu seinem eigenen Schmäh-Song - diesmal wieder in einer etwas anderen Version. (Bild: RTL / Raab Entertainment / Julia Feldhagen)
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„Ich habe eine Frage zu den Socken von der Links-Partei“, beginnt Christian Lindner mit Verweis auf die ausgebreiteten Fan-Artikel und scherzt schließlich: „Ich frage mich die ganze Zeit: Haben die auch rechte Socken?“ Da bleibt Stefan Raab glatt der AfD-Glückskeks im Hals stecken: „Stellt euch mal vor, ich würde jetzt ersticken an einem AfD-Keks.“ Außerdem möchte der 46-Jährige vom Entertainer wissen, ob die Socken der Linken in Bangladesch produziert worden seien. Raab entgegnet darauf, dass er eine Mütze von den Grünen bekommen hätte, die in China gemacht wurde: „Aber nicht von Kindern, nur von ganz kleinen Erwachsenen.“ Den Gag hatte Raab schon vergangene Woche bei seinem Gast Robert Habeck platziert.
Ein munterer Auftakt für Christian Lindner, der hier noch gut lachen hat. Angesprochen auf die schlechten Umfragewerte der FDP, die aktuell darum kämpft, bei der Bundestagswahl über die Fünf-Prozent-Hürde zu kommen, wird der ehemalige Finanzminister aber wieder etwas ernster: „Spaß beiseite, es war schon sehr zäh bei uns, der ganze Wahlkampf.“ Den vergleicht Lindner mit einer Ketchup-Flasche, aus der erst mal nichts herauskommt, aber dann käme der erste Tropfen „und jetzt kann es noch mal so richtig weitergehen“, gibt er sich optimistisch.
Lindner und Raab hatten sich auf einer Wahlkampfveranstaltung der Liberalen jüngst das erste Mal persönlich getroffen. Allerdings merkt der Politiker schlagfertig an: „Ich war Finanzminister, ich kannte manches von Ihnen.“ Er ergänzt: „Sie waren mein liebster Spitzensteuerzahler.“
Bei der ersten persönlichen Begegnung hatte Raab jedenfalls einen Song für Lindner parat. Dieser war jedoch ein anderer, als der, den der RTL-Moderator in der vergangenen Folge vorgeführt hatte. Die Show-Version gefalle Lindner allerdings besser, behauptet der. Denn da hätte Raab immerhin gesagt: „Ich wähl' dich trotzdem.“ Und ein Wahlaufruf sei in der ersten Fassung nicht drin gewesen. „Ist mir egal, warum man mich wählt“, meint Lindnder und kann über den Schmäh-Song gut lachen. Schließlich sei er „von dem Scholz Schlimmeres gewohnt“.
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Christian Lindner war in Stefan Raabs RTL-Show „Du gewinnst hier nicht die Million“ zu Gast. (Bild: RTL / Raab Entertainment / Julia Feldhagen)
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Stefan Raab veröffentlicht Song über Friedrich Merz - Christian Lindner gefällt's
Ein Song fehlte aber noch - und zwar für den Unions-Kanzlerkandidaten Friedrich Merz. Also haut Stefan Raab einen Rave-Song über den CDU-Politiker heraus, in dem vor allem das Zitat von Merz „Und dann machen wir hier im Haus richtig Rambo-Zambo“ im Mittelpunkt steht. Lindner merkt dazu an: „Der gefällt mir gut, aber der ist stilistisch ein bisschen 2005.“
Raab weist darauf hin, dass er ja schon mal einen großen Hit mit einem Bundeskanzler vor einigen Jahren hatte. „Wie hieß der noch?“, gibt er den Unwissenden. Lindner wirft ein: „Wladimir Schröder.“ Da muss sogar der RTL-Moderator lachen und lobt: „Wenn ihr Gag-Schreiber mal nichts mehr zu tun hat, können Sie ihn zu uns schicken.“ Der FDP-Politiker zeigt hinter die Kamera, wohl auf den Teleprompter, und entgegnet: „Der hier, der wird ganz nervös. 'Verabschiedung Lindner' steht dort.“ Raab kontert: „Ja, Verabschiedung Lindner, und zwar für immer.“ Fies!
Kurz bevor Lindner geht, wird es dann aber doch noch einmal etwas seriöser. „Im Wesentlichen wollen Sie das Gleiche wie die CDU. Nur ein bisschen anders, oder?“, hakt Raab nach. Das möchte der Ex-Finanzminister so nicht stehen lassen: „Würde ich so nicht sagen, aber schwarz-rot, schwarz-grün, das ist ja quasi Ampel light. Deshalb: Die CDU braucht den Song gar nicht. Die Wahl der CDU macht ganz wenig Sinn“, rechnet er vor, dass die Prozente für die FDP viel wichtiger seien. Denn: „Die entscheidende Frage ist: 4,99999 oder 5,0 Prozent für die FDP, das ändert die Republik. Die eine Stimme.“
Die komplette Folge von „Du gewinnst hier nicht die Million bei Stefan Raab“ läuft am Mittwoch, um 20.15 Uhr im Free-TV bei RTL, ist aber schon jetzt in der Mediathek bei RTL+ verfügbar.
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