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„Stichwort Hirn“Thomas Gottschalk teilt gegen seine prominenten Kritikerinnen aus

Lesezeit 4 Minuten
Thomas Gottschalk hat sich in seinem Podcast gegen Kritikerinnen verteidigt. (Bild: 2024 Getty Images/Joshua Sammer)

Thomas Gottschalk hat sich in seinem Podcast gegen Kritikerinnen verteidigt. (Bild: 2024 Getty Images/Joshua Sammer)

Mit beißendem Sarkasmus schießen Thomas Gottschalk und Mike Krüger gegen die „wortgewaltige Intellektuelle“ Natascha Ochsenknecht. In ihrem „Supernasen“-Podcast bekommt Carolin Kebekus ihren Schmäh-Song zurück.

Rund drei Wochen nach Erscheinen von Thomas Gottschalks Sachbuch „Ungefiltert“ nehmen „die Kritiken“ nach Ansicht seines Freundes und Podcast-Partners Mike Krüger „echt skurrile Formen an“. Das mag stimmen. Für die Selbstrechtfertigung der „Supernasen“-Podcaster gilt das bisweilen aber auch.

In der aktuellen Folge fühlt sich Gottschalk (74) trotz all des Widerspruchs gegen seine Buch-Thesen bestätigt: „Es gibt wahnsinnig viele junge Leute, die mir in allen möglichen Fußgängerzonen Deutschlands begegnen und mir auf die Schulter klopfen und sagen: 'Thommy, du hast so recht, lass dich nur nicht unterkriegen!'“ Es sei „eigenartig, dass man plötzlich zum Freiheitskämpfer wird, wenn man nur seine Meinung sagt, wenn man das sagt, was man immer gesagt hat, dass jede Meinung zählt“.

Beißender Sarkasmus für Natascha Ochsenknecht, die „wortgewaltige Intellektuelle“

Jede Meinung zählt - kritische Meinungen über das Buch zählen offenbar nur bedingt: „Man kann tatsächlich nicht mehr alles sagen und schon gar nicht schreiben, was man möchte, denn wenn man das könnte, würde es diese Kritiken nicht geben“, findet Mike Krüger (72). „Wenn wir da mal darüber nachdenken, ist das logisch - oder?“ Gottschalk bestätigt die kühne Argumentation: „Das finde ich auch logisch.“

Natascha Ochsenknecht kritisierte Thomas Gottschalk in den sozialen Medien. Das ist dem Entertainer nicht entgangen. (Bild: 2024 Getty Images/Matthias Nareyek)

Natascha Ochsenknecht kritisierte Thomas Gottschalk in den sozialen Medien. Das ist dem Entertainer nicht entgangen. (Bild: 2024 Getty Images/Matthias Nareyek)

Alsdann holen die beiden zum Gegenangriff gegen einige prominente Stimmen aus. Etwa gegen die „wortgewaltige Intellektuelle“ Natascha Ochsenknecht, wie Krüger ironisch ätzt: „Wer sie nicht kennen sollte: Das ist die Frau, durch die Uwe Ochsenknecht berühmt geworden ist.“

Thomas Gottschalk und Carolin Kebekus seit Wochen im Clinch

Natascha Ochsenknecht hatte in einem Social-Media-Post Gottschalk unter anderem mit der Aussage kritisiert: „Sich auf 'früher war alles anders' berufen, ist nicht in Ordnung. Das ist auch keine Frage des Alters, sondern der Weiterentwicklung im Hirn.“ Der Angegriffene schießt nun im Podcast zurück: „Natürlich ist das Stichwort 'Hirn' etwas, worauf man gerne einsteigen möchte, aber wir lassen das“, stellt er andeutungsweise das intellektuelle Niveau des Ex-Models infrage.

In der „Carolin Kebekus Show“ trug die Show-Gastgeberin einen Schmäh-Song auf Thomas Gottschalk vor. (Bild: ARD)

In der „Carolin Kebekus Show“ trug die Show-Gastgeberin einen Schmäh-Song auf Thomas Gottschalk vor. (Bild: ARD)

Daneben dürfe man „durchaus die Frage aufwerfen, was ehrenvoller ist: die Frau eines bekannten Mannes zu sein oder selber bekannt zu werden“. Er, Gottschalk, gestehe „jeder Frau zu, durch eigene Leistung populär zu sein“. Für die Reality-Darstellerin (Dschungelcamp, „Promi Big Brother“) und geschiedene Dreifachmama gilt das in seinen Augen anscheinend nicht.

Thomas Gottschalk und Mike Krüger stellen die Urheberrechtsfrage: „Wir wollen jetzt keinen anschwärzen“

Auch die Fehde mit Komikerin Carolin Kebekus spinnen die beiden weiter. Sie sei „die Frau, die mehr Follower hat auf Instagram als Zuschauer in ihrer TV-Show“, stellt Krüger sie den Podcast-Hörern vor. In jener ARD-Sendung, der „Carolin Kebekus Show“, hatte die Gastgeberin einen Schmäh-Song über den langjährigen „Wetten, dass ..?“-Moderator vorgetragen.

Hape Kerkeling ist auf dem Sachbuchmarkt noch erfolgreicher als Thomas Gottschalk, aber leider „zu nett“, wie Gottschalk findet. (Bild: 2024 Getty Images/Gerald Matzka)

Hape Kerkeling ist auf dem Sachbuchmarkt noch erfolgreicher als Thomas Gottschalk, aber leider „zu nett“, wie Gottschalk findet. (Bild: 2024 Getty Images/Gerald Matzka)

Krüger stört sich noch mehr an einem anderen Lied-Beitrag: „Am Anfang ihrer Show hat sie einen lustigen Text auf den Welthit 'Circle of Life' gesungen, den hat bekanntlich Elton John geschrieben.“ Krüger wittert offenbar eine Art Urheberrechtsverletzung, was er wiederum ironisch verpackt: „Ich möchte wetten, dass diese woken Millennials ganz selbstverständlich bei Elton nach einer Spezialtextgenehmigung gefragt haben.“ Elton John sei ja „bekannt dafür, dass er alle Spezialtexte sofort genehmigt in kürzester Zeit“.

Gottschalk hakt ein: „Genauso wie sie sich bei 'Chauvi-Star' bei Harpo sicher erkundigt haben, ob sie das auch dürfen.“ In der ARD-Satire-Show „Extra 3“ gab es einen weiteren auf Gottschalk gemünzten Schmähsong zur Melodie des 70er-Jahre-Hits „Movie Star“. Krüger betont scheinheilig: „Wir wollen jetzt keinen anschwärzen. Einfach nur mal nachfragen!“

Thomas Gottschalk lobt und kritisiert Hape Kerkeling: „Jetzt ist er leider immer zu nett“

Was sein Buch angeht, gibt Thomas Gottschalk schließlich zu Protokoll, ihn befriedige der Blick auf die „Spiegel“-Charts. „Das Buch ist von 0 auf Platz 5 in die Bestsellerliste reingeschossen“, triumphiert der Entertainer (zutreffend ist nach aktuellem Stand Platz 7). Er sei „auch nächste Woche noch in den Top Ten. Das ist das Entscheidende.“

Was Gottschalk verschweigt: Mit seinem Erstlingswerk „Herbstblond“ erreichte er 2015 auch ohne kontroverse Begleitgeräusche aus dem Stand Platz 1. Was er nicht verschweigt: An die Verkaufszahlen seines Unterhalter-Kollegen Hape Kerkeling (“Gebt mir etwas Zeit“) kommt er nicht heran.

„Damit man sieht, dass ich auch gönnen kann: Ich schätze Hape sehr als Fernsehmoderator“, verpackt Gottschalk ein Kompliment in einen Zusammenhang, der dann doch wieder in eine Kritik mündet. Kerkeling sei in seiner Rolle des lüsternen Lokalreporters Horst Schlemmer „großartig“ gewesen. „Jetzt ist er leider immer zu nett, zu gebürstet und zu gebügelt, finde ich. Er ist ein ausgesprochen gut erzogener, freundlicher Mensch und hat sich nur in seiner zweiten Figur herausgenommen, gegen den Strich zu bürsten.“

Das Bürsten übernehmen Gottschalk und Krüger zum Glück ja selbst. Auch ohne „geniale“ Kunstfigur. (tsch)