Lange war es ruhig um die französische Sängerin, doch nun will sie ein Comeback im Fernsehen wagen.
Comeback nach Burn-outWas macht eigentlich Patricia Kaas? – Chanson-Star kämpft um Karriere
Schwierige Jahre liegen hinter einem der erfolgreichsten Chanson-Exporte Frankreichs: Jetzt kehrt Patricia Kaas nach achtjähriger Pause ins Rampenlicht zurück. In der für 2025 geplanten Staffel der französischen Variante der Gesangsshow „The Voice“ („The Voice: La plus belle voix“) wird die 58-Jährige als Jurorin auftreten. An der Seite der Musiker Florent Pagny, Vianney und der Sängerin Zaz will sie ihr Fachwissen und ihre jahrzehntelange Erfahrung im Showgeschäft einbringen.
Patricia Kaas: Nach Schicksalsschlägen und Burn-out zurück auf die Bühne
Kaas hat in der Vergangenheit offen über persönliche Herausforderungen gesprochen. Bereits 2012 thematisierte Kaas in ihrer Autobiografie „Mademoiselle singt den Blues: Mein Leben“ den frühen Tod ihrer Eltern. Darin beschreibt sie, wie tief dieser Verlust sie getroffen hat und wie sie mit dieser schweren Zeit umgegangen ist.
Der Verlust ihres Hundes Tequila im Jahr 2015 stürzte sie erneut in eine tiefe Krise. Sie selbst bezeichnete diese Phase als Burnout und nahm sich eine Auszeit, um ihre psychische Gesundheit zu stabilisieren. Ihr letztes Studioalbum stammt aus dem Jahr 2016 und trägt den schlichten Titel „Patricia Kaas“. Nach ihrer letzten Tournee 2017 zog sie sich völlig ausgebrannt aus dem Showgeschäft zurück. Mit ihrer Rückkehr zu „The Voice“ will Kaas langsam wieder Fuß im Musikgeschäft fassen.
Patricia Kaas: Superstar in Frankreich und Deutschland
Patricia Kaas war eine Sensation im Frankreich der späten 80er Jahre, als Synthie-Pop und die zarten Stimmen von Vanessa Paradis oder Elsa die Charts anführten. Ihr Debütalbum „Mademoiselle chante...“ erschien 1988 und verkaufte sich weit über eine Million Mal. Stilistisch zwischen Chanson, Pop, Blues und Jazz angesiedelt, hob es sich vom typischen Synthie-Sound der 80er Jahre ab.
Ihre kraftvolle, rauchige Stimme und ihre charismatische Bühnenpräsenz machten sie zu einer herausragenden Künstlerin der französischen Musikszene jener Jahre. In den folgenden zwei Jahrzehnten avancierte sie mit Alben wie „Scène de vie“ (1990), „Je te dis vous“ (1993) oder „Dans ma chair“ (1997) endgültig zum Superstar.
Die gebürtige Lothringerin Patricia Kaas, die fließend Deutsch spricht, verband schon in jungen Jahren ihre Herkunft aus der Grenzregion mit einem Stil und einer Ausstrahlung, die an die legendäre Marlene Dietrich erinnern – ein Aspekt, der zu ihrem großen Erfolg in Deutschland beitrug. Den Vergleich sah die Kaas immer als Ehre an: „Niemand konnte sie zu etwas zwingen, was sie nicht wollte. Ihre Willensstärke macht sie eindeutig zu einem Vorbild“, sagte die Französin einst zur Zeitschrift „Für Sie“.
Patricia Kaas: Erfolg beim Eurovision Song Contest
Wie nur wenigen französischen Stars gelang Kaas der Durchbruch in Deutschland mit endlosen Tourneen mit rund 170 Konzerten pro Jahr und Hits wie „Mademoiselle chante le blues“, „D’Allemagne“, „Les hommes qui passent“ oder „Il me dit que je suis belle“. 2009 erlöste Kaas Frankreich nach einer Reihe von Flops beim Eurovision Song Contest in Moskau mit dem Lied „Et s’il fallait le faire“ mit einem guten achten Platz. Sie war eine der ersten großen Stars, die es nach vielen Jahren wieder wagten, dort aufzutreten.
In den vergangenen acht Jahren gab Kaas zumindest in den sozialen Netzwerken immer wieder Lebenszeichen von sich. So postete sie auf Instagram regelmäßig Bilder, mal klassische Schwarz-Weiß-Porträts, mal provokativ im Lederbustier oder ungeschminkt in den eigenen vier Wänden.
In einem Porträt in der TV-Sendung „50'inside“ auf TV1 verriet Kaas kürzlich, dass es ihr wieder gut gehe, sie auch wieder glücklich vergeben sei und an neuen Projekten arbeite. Das Singen aufzugeben, kommt für Kaas nicht infrage: „Ich habe es geliebt zu singen, es war für mich eine Möglichkeit, meinen Schmerz herauszuschreien“.