Die Journalistin und ehemalige ZDF-Moderatorin ist immer noch sehr aktiv. Was Gerster heute macht, erfahren Sie hier.
ZDF-Star im „Kölner Treff“Was macht eigentlich Petra Gerster? – So sieht sie heute aus

Von Ruhestand kann keine Rede sein: Petra Gerster ist immer noch viel unterwegs, so wie hier bei einer Preisverleihung im November 2024. (Archivbild)
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Die langjährige ZDF-Moderatorin Petra Gerster wird am Freitag (14. März) in der WDR-Talksendung „Kölner Treff“ zu Gast sein. Von 1998 bis 2021 moderierte sie die 19-Uhr-Nachrichten „heute“ und prägte über zwei Jahrzehnte das Gesicht der Sendung. Auch nach ihrem Abschied vom Nachrichtengeschäft ist sie weiterhin aktiv, moderiert Veranstaltungen und verfasst Bücher.
„Kölner Treff“ im WDR: Petra Gerster spricht über ihre Karriere und Familie
Anlässlich ihres 70. Geburtstags im Januar sprach sie in Interviews über ihren Werdegang, ihre aktuelle Arbeit und ihr neues Leben als Großmutter. „Ich war tatsächlich die erste Frau, die am Abend bis 67 moderiert hat“, sagte Gerster über ihre Zeit beim ZDF und fügte hinzu: „Aber ich war auch mit 50 schon die älteste ZDF-Moderatorin in der Primetime, einem Alter, indem damals Frauen vom Bildschirm verschwanden. Es war also nicht selbstverständlich, dass ich bis zur Rente on air bliebe.“

Petra Gerster ist auch gern gesehener Gast bei „Maischberger“, wie hier im November 2024. (Archivbild)
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Mit ihrem Mann, dem Publizisten Christian Nürnberger, ist Petra Gerster seit 40 Jahren verheiratet. Gemeinsam haben sie zwei Kinder, darunter Tochter Livia Gerster, die als Journalistin für die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ tätig ist. Ihre Familie spielt eine zentrale Rolle, ebenso wie ihr Hund Fanny, mit dem sie täglich lange Spaziergänge unternimmt.
Ehemalige ZDF-Moderatorin ist immer noch viel unterwegs
Beruflich setzt sie sich weiterhin mit gesellschaftlichen und medialen Themen auseinander. Zu ihren aktuellen Projekten gehört die Auseinandersetzung mit der Gender-Debatte, die sie in ihrem Buch „Vermintes Gelände“ reflektiert.

Auch im September 2024 war Petra Gerster Gast bei „Maischberger“. (Archivbild)
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Auch sonst ist Gerster viel unterwegs: Im November 2024 moderierte sie die Rabbiner-Brandt-Vorlesung im Rahmen des 75-jährigen Jubiläums des Deutschen Koordinierungsrates e.V. sowie den IHK-Ehrenamtstag der Industrie- und Handelskammer Ostwestfalen zu Bielefeld. Bereits im Dezember 2023 führte sie in Nürnberg ein Gespräch mit Julian Nida-Rümelin über sein Buch „Cancel Culture – Ende der Aufklärung?“
Petra Gerster engagierte sich für frauenpolitische Themen – und fürs Gendern
Petra Gerster begann ihre Karriere beim „Kölner Stadt-Anzeiger“ und beim WDR. „Wir wohnten von 1984 bis 1988 im 13. Stock des grünen Hochhauses gegenüber der Bastei, hatten einen wunderbaren Blick auf den Rhein und die Stadt. Eine sehr glückliche Zeit. Wir waren jung, verliebt und alles stand auf Anfang. Wir mochten die Stadt mit ihrem Laisser-faire wahnsinnig gern – die Kölner sind die Italiener Deutschlands“, sagte sie später zu der Zeitung.
Später wurde sie durch das ZDF-Magazin „ML Mona Lisa“ einem breiten Publikum bekannt. In ihrer zehnjährigen Tätigkeit für das Format setzte sie sich für frauenpolitische Themen ein. Als „ML Mona Lisa“ im Sommer 2017 eingestellt wurde, bezeichnete Gerster dies als „eine falsche Entscheidung“.
Später führte sie als eine der ersten Moderatorinnen die geschlechtergerechte Sprache in Nachrichtensendungen ein. Während sie dafür von vielen als Wegbereiterin für eine inklusivere Sprache gelobt wurde, stieß ihr Vorgehen auch auf Kritik. Insbesondere konservative Medien und Sprachwissenschaftler äußerten Bedenken, dass die Veränderungen den Sprachfluss beeinträchtigen könnten.
„Mit so viel Wut und Empörung hatte ich nicht gerechnet. Aber die Reaktionen haben mir auch gezeigt, dass es offenbar um mehr geht als mein moderates, sehr gelegentliches Gendern. Da wird tatsächlich ein Kampf geführt gegen die Zumutungen der modernen Welt“, sagte Gerster 2021 in einem Interview mit der Nachrichtenagentur „Spot on News“.
Neben ihrer journalistischen Tätigkeit engagiert sich Petra Gerster in verschiedenen Stiftungen. Sie ist Mitglied im Stiftungsrat der „Hilfe für die bedrohte Tierwelt“ der Zoologischen Gesellschaft Frankfurt, im Vorstand der Stiftung urban future forum e. V. sowie im Beirat der E.ON-Stiftung. Für ihr Lebenswerk wurde sie 2020 mit der Hedwig-Dohm-Urkunde des Journalistinnenbundes ausgezeichnet. Weitere Ehrungen erhielt sie unter anderem mit der Goldenen Kamera, dem Bambi und dem Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis.