Die beliebte Kultserie, die 2014 ihr Comeback im Kino feierte, soll 2025 mit einem weiteren Film zurückkehren.
Von Christoph Maria Herbst bis Bjarne MädelWas wurde aus den „Stromberg“-Stars?
Die deutsche Comedy „Stromberg“ (2004-2012) gilt als Kult, weil sie den Büroalltag der fiktiven Capitol Versicherung bissig und satirisch darstellte. Nach dem Ende der Serie erschien 2014 ein Kinofilm, der erfolgreich an die Sitcom anknüpfte. Nun wurde ein weiterer Film angekündigt, bei dem die Hauptdarstellerinnen und Hauptdarsteller von einst wieder mit an Bord sein sollen. Was haben die Stars in der Zwischenzeit gemacht?
Christoph Maria Herbst als Bernd Stromberg
Als Bernd Stromberg wurde der gebürtige Wuppertaler und Wahl-Kölner Christoph Maria Herbst zum Inbegriff des zynischen, selbstherrlichen Büroleiters, der die deutsche Comedy nachhaltig prägte. Nach dem Ende von Stromberg baute Herbst seine Karriere konsequent aus und brillierte in Kinohits wie „Der Vorname“ oder „Contra“. Auch als Synchronsprecher machte er sich einen Namen, etwa als Stimme von Gru in „Ich - Einfach unverbesserlich“ oder als Hahn Charles in „Konferenz der Tiere“. Mittlerweile hat er seit 1997 in über 110 Film- und Fernsehproduktionen mitgewirkt, darunter weiter Comedy-Erfolge wie „Ladykracher“ oder „Merz gegen Merz“.
Auf der Bühne und in Literaturverfilmungen beweist der 58-Jährige immer wieder seine Vielseitigkeit. Er hat alles gewonnen, was man in Deutschland gewinnen kann, darunter den Grimme-Preis, den Deutschen Comedypreis und die Goldene Kamera. Herbst ist nach wie vor einer der gefragtesten Schauspieler Deutschlands. Herbst ist verheiratet und engagiert sich sozial, unter anderem als Schirmherr des Kinder- und Jugendhospizes Balthasar in Olpe. Von Social Media hält er übrigens nichts.
Bjarne Mädel als Berthold „Ernie“ Heisterkamp
Als schrulliger Berthold „Ernie“ Heisterkamp in „Stromberg“ feierte Bjarne Mädel nach mehreren kleineren Fernsehrollen seinen großen Durchbruch im Fernsehgeschäft. Nach dem Ende der Serie etablierte sich der Hamburger, der in Berlin-Kreuzberg lebt, mit gefeierten Rollen in „Der Tatortreiniger“ und „How to Sell Drugs Online (Fast)“ als einer der vielseitigsten Schauspieler Deutschlands.
Seine Arbeit als Regisseur und Hauptdarsteller in „Sörensen hat Angst“ brachte ihm weitere Anerkennung. Mädel überzeugt immer wieder durch seine Fähigkeit, sowohl schräge als auch tiefgründige Charaktere glaubhaft darzustellen. In Köln war der 56-Jährige unter anderem mit Lesungen im Rahmen der lit.cologne 2022 und 2023 zu sehen. Ausgezeichnet mit zahlreichen Preisen, darunter dem Deutschen Fernsehpreis, ist er nach wie vor eine feste Größe in der deutschen Film- und Fernsehszene. Mädel engagiert sich unter anderem für die UNO-Flüchtlingshilfe.
Diana Staehly als Tanja Seifert-Steinke
Viele Fernsehzuschauer kannten die gebürtige Kölnerin Diana Staehly zunächst aus der Daily-Soap „Unter Uns“. In „Stromberg“ spielte sie die ehrgeizige Tanja Seifert-Steinke, die im Büroalltag oft zwischen Karriereambitionen und Chaos vermitteln musste. Nach der Serie blieb die 47-Jährige dem deutschen Fernsehen treu und übernahm langjährige Hauptrollen in Krimiserien wie „SOKO Köln“ und „Die Rosenheim-Cops“.
Mit „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“ kehrte sie vorübergehend ins Soap-Geschäft zurück. Seit 2023 ist sie als Jördis Kilic in der Serie „Rote Rosen“ zu sehen. Sie lebt mit ihrem Ehemann, dem Regisseur René Wolter, mit dem sie eine Tochter hat, in Berlin. Ihre alte Heimat Köln hat sie keineswegs vergessen. So schrieb sie im Oktober 2024 während Dreharbeiten am Rhein: „Ich liebe einfach meine Heimatstadt und vor allem die wunderbaren Menschen, die ich hier kenne!“
Oliver Wnuk als Ulf Steinke
Oliver Wnuk war als Ulf Steinke in „Stromberg“ der stereotype Macho, der sich am liebsten um seine Kumpels, Fußball, Autos und andere „Männerthemen“ kümmert. Nach der Serie zeigte sich der 48-Jährige in vielseitigen Rollen, etwa in der Serie „Die Kanzlei“ oder in zahlreichen Fernsehfilmen. Mittlerweile sind es über 70 Fernseh- und (seltener) Kinoproduktionen. Ebenso wie seine Kollegin Diana Staehly hat er sein Herz für Krimis entdeckt, denn seit 2010 verkörpert er den Kriminalhauptkommissar Hinnerk Feldmann in der ZDF-Serie „Nord Nord Mord“ und spielte auch mehrfach im „Tatort“ mit.
Seine Kreativität reicht von der Kamera bis zum Schreibtisch: Neben der Schauspielerei ist Wnuk auch als Autor erfolgreich und hat mehrere Romane veröffentlicht. Seit 2021 hat der Wahl-Berliner seine eigene Kinderbuchreihe „Kasi Kauz“. Auch als Sprecher und bei literarischen Lesungen ist Wnuk präsent. Seine Liste an Hörspielen für SWR und NDR sowie Hörbüchern ist lang. Im Dezember 2024 war Wnuk auch im „Kölner Treff“ zu Gast. Seine langjährige Beziehung mit der Sängerin Yvonne Catterfeld endete 2021.
Milena Dreißig als Jennifer Schirrmann
Milena Dreißig, die ihre Karriere ebenfalls bei der Daily-Soap „Unter uns“ begann, stieß 2007 zu „Stromberg“ und brachte als Jennifer Schirrmann frischen Wind in die Bürowelt der Capitol Versicherung. Ihre Figur sorgt für neue Spannungen und amüsante Verwicklungen im Büroalltag. Dreißig ist nicht nur in Comedy-Formaten erfolgreich, sondern zeigt ihre Vielseitigkeit auch in Dramen und Kinofilmen wie „Alaska“. Auch im Theater war sie schon oft zu sehen.
Dreißig (49) ist mittlerweile auch im Krimi-Genre sehr aktiv. Seit 2021 ist sie fest als Katharina Stozek in „Der Usedom-Krimi“ zu sehen. Außerdem spielte sie in „Mord mit Aussicht“ und mehrfach im „Tatort“ mit. Hier wird sie demnächst in „Siebenschläfer“ für den MDR zu sehen sein.
Martina Eitner-Acheampong als Erika Burstedt
Von Schiller über Hauptmann bis Jelinek: Martina Eitner-Acheampong blickt auf eine lange Theaterkarriere zurück, in der sie sich als vielseitige Schauspielerin und Regisseurin einen Namen gemacht hat.
Einem breiten Publikum wurde die 64-Jährige vor allem durch ihre Rolle als Erika Burstedt in „Stromberg“ bekannt, wo sie mit ihrer trockenen Art und ihren bissigen Kommentaren für viele Lacher sorgte. In der Serie starb sie jedoch den Serientod, weshalb sie auch im Kino-Comeback nicht zu sehen sein wird.
Nach der Serie war sie weiterhin in Film- und Fernsehproduktionen wie „Dr. Klein“ (2014-2019) zu sehen. Seit 2022 ist sie in der bissigen Politsatire „Parlament“ als Gesine Brechenschneider zu sehen. Im Kino war sie zuletzt 2023 im preisgekrönten Film „Monster im Kopf“ zu sehen. Darüber hinaus ist sie als Sprecherin gefragt und verleiht Hörspielen und Dokumentationen ihre unverwechselbare Stimme. Martina Eitner-Acheampongs Nachname stammt aus ihrer Ehe mit einem Mann aus Ghana.