Erneut ist Mallorca von heftigen Unwettern heimgesucht worden. Viele Straßen wurden überschwemmt, und auch Palma musste Konsequenzen ziehen.
Unwetter und ÜberschwemmungenRekord-Regenmengen auf Mallorca – Palma sperrt alle Strände
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Unwetterwolken über der Stadtmauer von Palma de Mallorca. Die Insel ist erneut von heftigen Unwettern getroffen worden (Archivbild).
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Unwetter haben auf der Balearen-Insel Mallorca am Dienstag und Mittwoch zu schweren Schäden geführt. Nicht einmal vier Wochen nach den letzten heftigen Stürmen, bei denen mehrere Menschen ums Leben kamen, müssen die Menschen dort die Folgen der Überschwemmungen beseitigen.
Rekord-Niederschläge überfluteten viele Straßen, Häuser und Garagen. Starkregen gab es vor allem im Südwesten der Insel, wie der Wetterdienst Aemet mitteilte.
Im Norden der Inselhauptstadt Palma seien zwischen Dienstag- und Mittwochmorgen binnen 24 Stunden mehr als 100 Liter Niederschlag pro Quadratmeter vom Himmel gefallen - 104 Liter an der Balearen-Uni und sogar 119 Liter in Secar de la Real. Eine so große Regenmenge sei an den beiden Messstationen seit Beginn der Erfassungen noch nie registriert worden, schrieb Aemet Baleares beim Kurznachrichtendienst X, ehemals Twitter.
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Rekord-Regenmenge in Vorort von Palma de Mallorca
Später gab Aemet einen weiteren Rekord bekannt, der sich noch einmal deutlich von den bis dahin gemessenen Werten abhebt: In Establiments seien unglaubliche 153 Liter Niederschlag pro Quadratmeter gefallen.
Establiment ist ein Vorort Palmas im Nordwesten der Inselhauptstadt.
Mallorca: Videos von überfluteten Straßen
Bei X posteten User Bilder von überfluteten Straßen und über die Ufer tretenden Sturzbächen.
Die balearische Feuerwehr musste nach eigenen Angaben zu zahlreichen Einsätzen ausfahren, um etwa Keller und Garagen leer zu pumpen. Unter anderem mussten in Not geratene Menschen aus mindestens einem Fahrzeug gerettet werden. Es habe auch einen Dacheinsturz gegeben, hieß es. Medien berichteten von beträchtlichen Verkehrsbehinderungen. Viele Sturzbäche hätten sich in reißende Flüsse verwandelt. Menschen wurden dabei soweit bekannt nicht verletzt.
Palma sperrt Strände
Für Palma hatten die Rekord-Regenfälle weitere unangenehme Begleiterscheinungen, wie die „Mallorca-Zeitung“ berichtet: Sämtliche Strände der Stadt mussten gesperrt werden. Das Abwassersystem Palmas ist nicht auf solche Niederschlagsmengen ausgelegt, es gelangte verunreinigtes Wasser in die Bucht. Betroffen sind neben der Playa de Palma demnach auch Cala Major, der Stadtstrand Can Pere Antoni, Ciutat Jardí, Cala Estància und Portitxol.
Wie die Zeitung berichtet, wurde erst 2022 ein 27 Millionen Euro teures Überlaufbecken gebaut. Dieses konnte die Verunreinigung angesichts der Wassermassen aber nicht verhindern. Es heißt, dass nach Messungen die Strände am Donnerstag aber wohl wieder öffnen werden.
Sturm auf Mallorca: Deutsche Segler auf „Makan Angin“ sterben Ende August
Erst Ende August war Mallorca von einem heftigen Sturm heimgesucht worden. Bei diesem Unwetter kamen auch zwei deutsche Segler ums Leben, die von Menorca nach Cala d'Or an der Ostküste Mallorcas übersetzen wollten. Nach dem Schiff, der „Makan Angin“, wurde lange ohne Erfolg gesucht. Schließlich wurden zwei Leichen vor Mallorca aus dem Wasser geborgen, die später als die Vermissten identifiziert wurden.
Es handelte sich um einen 53-Jährigen und seinen 19-jährigen Sohn aus dem Raum Frankfurt. Warum die beiden trotz der Sturmwarnung am 27. August in See stachen, ließ sich nicht klären. (cme, mit dpa)