Am Freitagvormittag sind laut Polizei mehrere Wohnungen im Ruhrgebiet durchsucht worden, um gegen Clankriminalität vorzugehen.
Durchsuchungen im RuhrgebietBekämpfung von Clankriminalität nach Geiselnahme im August
Mehrere Monate nach einer Entführung, für die vier mutmaßliche Mitglieder eines Clans verantwortlich sein sollen, haben Ermittler Wohnungen im Ruhrgebiet durchsucht. In Gelsenkirchen und Duisburg seien am Freitagmorgen drei Wohnobjekte von Ermittlern des Essener Kommissariats zur Bekämpfung von Clankriminalität durchsucht worden, berichtete die Polizei. Auch Spezialeinheiten seien eingesetzt worden. Bei der Aktion ging es um mögliche Mittäter des Vorfalls von Anfang August und das Sicherstellen von Beweismitteln, erläuterte ein Sprecher.
Ruhrgebiet: Bekämpfung von Clankriminalität
Anfang August waren vier Männer wegen Geiselnahme und gefährlicher Körperverletzung in Untersuchungshaft genommen worden. Die Tatverdächtigen im Alter von 33 bis 45 Jahren werden einem libanesischstämmigen Clan zugerechnet. Sie sollen in Essen einen 21-Jährigen zusammengeschlagen und schwer verletzt in ein Auto gezerrt haben. Sie verdächtigten den jungen Mann demnach, gemeinsam mit einem Komplizen einen fünfstelligen Betrag bei einem Einbruch erbeutet zu haben. Mit massiver Gewalt soll das Quartett versucht haben, die Beute zurückzuholen – der 21-Jährige sei dazu gezwungen worden, in die Wohnung seines vermeintlichen Komplizen einzubrechen.
Bei der Aktion am Freitag mussten sich die Beamten teilweise auch gewaltsam Zutritt zu den Wohnobjekten verschaffen. Ein 39-jähriger Deutsch-Libanese sei leicht verletzt worden. Festnahmen gab es nicht. Die sichergestellten Beweismittel sollten nun ausgewertet werden. (dpa)