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Clan-KriminalitätSchweden übernimmt NRW-Projekt „Kurve kriegen“

Lesezeit 1 Minute
30.10.2023, Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf: Herbert Reul (CDU), Innenminister von Nordrhein-Westfalen, spricht beim Kongress zur Bekämpfung der Clankriminalität im Innenministerium. Im Fokus des Kongresses steht der Austausch mit nationalen und internationalen Expertinnen und Experten zur Clankriminalität. Foto: Rolf Vennenbernd/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Herbert Reul (CDU), Innenminister von Nordrhein-Westfalen, spricht beim Kongress zur Bekämpfung der Clankriminalität im Innenministerium.

Im Fokus des Kongresses steht der Austausch mit nationalen und internationalen Expertinnen und Experten zur Clan-Kriminalität.

Im Kampf gegen die Clan-Kriminalität hat Schweden das in Nordrhein-Westfalen entwickelte Programm „Kurve kriegen“ übernommen. Das Programm werde inzwischen sogar vom schwedischen Königshaus unterstützt, berichteten schwedische Ermittler am Montag bei einem Internationalen Kongress gegen Clan-Kriminalität in Düsseldorf.

„Kurve kriegen“ war in NRW 2011 gegen die gestiegene Jugendkriminalität eingeführt worden. Es soll verhindern, dass straffällige Minderjährige komplett in die Kriminalität abrutschen. Mehrere Studien haben den Erfolg des Programms wissenschaftlich bestätigt.

Schweden: Clan-Kriminalität soll mit NRW-Programm „Kurve kriegen“ verhindert werden

Mehr als 2050 kriminelle Kinder und Jugendliche haben in Nordrhein-Westfalen seither die Chance bekommen, die Kurve zu kriegen. Die Erfolgsquote des Programms liegt Untersuchungen zufolge bei 46 Prozent - das heißt, fast jeder zweite Programmteilnehmer wird nicht mehr rückfällig. Aber auch die übrigen Teilnehmer würden im Mittel deutlich seltener rückfällig.

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Das Programm richtet sich an Kinder und Jugendliche im Alter von 8 bis 15 Jahren, die mit mindestens einer Gewalttat oder drei Eigentumsdelikten auffällig geworden sind und bei denen eine „Karriere“ zum Intensivtäter droht. Pädagogische Fachkräfte und Kriminalbeamte gehen gemeinsam auf die Jugendlichen und ihre Eltern zu.

Der Begriff Clan-Kriminalität ist umstritten, weil er nach Ansicht von Kritikern Menschen mit Migrationshintergrund aufgrund ihrer Familienzugehörigkeit und Herkunft stigmatisiert und diskriminiert. (dpa)