Das von Bandenkriminalität geplagte Schweden erlebt seit Wochen wieder einmal, wie es regelmäßig in und nahe Wohnhäusern zu Explosionen kommt.
Täter oft minderjährigMehrere Städte in Schweden von Explosionsserie erschüttert
In Schweden hat es abermals eine Reihe vorsätzlich herbeigeführter Explosionen gegeben. In vier Nächten in Folge ist es in dem skandinavischen Land zu Detonationen gekommen, zuletzt in Malmö und im Stockholmer Vorort Farsta, wo jeweils Schäden an Mehrfamilienhäusern verursacht wurden.
Nach dem Vorfall in Farsta kamen zwei Menschen ins Krankenhaus, einer davon mit schweren, aber nicht lebensgefährlichen Verletzungen. Die Stockholmer Polizei ermittelt dort deshalb auch wegen versuchten Mordes. In der Stadt Eskilstuna ereignete sich darüber hinaus in derselben Nacht eine Explosion an einem Auto.
Schon mehr als 20 Explosionen in diesem Jahr
Schweden ringt seit mehreren Jahren mit kriminellen Gangs, die immer wieder für tödliche Schüsse und vorsätzliche Explosionen verantwortlich sind. Während die Zahl der Schusswaffenvorfälle zuletzt rückläufig war, ist die der Explosionen in den vergangenen beiden Monaten stark gestiegen, wie eine Auflistung des Rundfunksenders SVT zeigt: Demnach kam es allein im Januar bereits zu mindestens 22 Vorfällen dieser Art und damit schon jetzt zu doppelt so vielen wie im gesamten Januar 2024. Dabei geht es oft um Konflikte zwischen rivalisierenden Gangs und um Einschüchterung, aber auch um Erpressung von Unternehmen und Privatpersonen.
Für die Taten rekrutieren die Banden oft minderjährige Teenager. „Es sind junge Menschen, die eingesetzt werden, um schwere Verbrechen zu begehen, und nicht selten sitzen die Auftraggeber in anderen Ländern“, erklärte der stellvertretende Polizeichef in Stockholm-Süd, Max Åkerwall, in einer Polizeimitteilung zu den jüngsten Explosionen. Die Kriminellen versteckten die zur Sprengung genutzten Objekte unter anderem in Kellern, Treppenhäusern und anderen Räumen, manchmal platzierten sie diese aber auch sichtbar in aller Öffentlichkeit. Man arbeite intensiv daran, diese negative Entwicklung zu stoppen. (dpa)