Die bewaffnete Bande entkam mit einer wertvollen Goldschmiedekunst, die zum nationalen Kulturerbe zählt.
Flucht auf MotorrädernTäter machen Millionenbeute bei Überfall auf französisches Museum
Eine bewaffnete Bande hat ein Meisterwerk der Goldschmiedekunst im Wert von mehreren Millionen Euro aus einem Museum für religiöse Kunst in Frankreich gestohlen. Die Täter kamen am Donnerstagnachmittag mit Motorrädern, als sich noch etwa 20 Besucher in dem Museum befanden, wie die Nachrichtenagentur AFP am Freitag aus mehreren Quellen erfuhr. Die vier Täter befinden sich auf der Flucht, die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen bewaffneten Banden-Diebstahls.
Der Wert ihrer Beute wird auf fünf bis sieben Millionen Euro geschätzt
Die Täter gaben bei dem Überfall zunächst mehrere Schüsse ab, die aber niemanden verletzten. Anschließend durchsägten sie das Panzerglas, hinter dem sich die drei Meter hohe Plastik des Goldschmiedkünstlers Joseph Chaumet befand. Das Werk „Via Vitae“ aus dem Jahr 1905, das Szenen aus dem Leben Jesu zeigt, zählt zum nationalen Kulturerbe Frankreichs.
Zu den Beutestücken zählen mehrere kleine Statuen aus Gold und Elfenbein sowie Dekorationen aus Smaragden. Die Täter sägten zudem einen Teil des Marmorsockels ab. Ihnen gelang die Flucht, indem sie Nägel auf die Fahrbahn streuten und auf diese Weise zwei Polizeifahrzeuge ausbremsten. Der Wert ihrer Beute wird auf fünf bis sieben Millionen Euro geschätzt.
Kulturministerin Rachida Dati verurteilte die Tat und bedauerte „einen großen Verlust für unser nationales Kulturerbe“. Das Hieron-Museum im zentralfranzösischen Paray-le-Monial zählt zu den ältesten Museen für Sakralkunst. Es wurde in der Vergangenheit mehrfach Opfer von Überfällen. 2017 wurden dort zwei Goldkronen gestohlen. (afp)