Das Badeverbot gilt vorerst „auf unbestimmte Zeit“. Anwohner wirft der Politik Versagen vor.
Ekel-Alarm auf TeneriffaTraumstrände gesperrt – Die Insel hat ein Riesen-Problem
Die Behörden auf Teneriffa haben gleich mehrere Strände auf der bei Deutschen beliebten Urlaubsinsel schließen müssen. Der Grund ist mehr als ekelhaft: Fäkalien schwimmen im Meer und verunreinigen das Wasser und die Strände. Beim Blick auf die Häufigkeit der Vorfälle wird klar: Die Insel hat ein riesiges Problem.
Bereits vor mehreren Wochen warnte die Umweltbehörde, nachdem hohe Konzentrationen an gefährlichen Bakterien wie Escherichia coli (E. coli) gefunden wurden. Betroffen sind unter anderem die Abschnitte Playa Jardin, Playa de Las Teresitas und Playa de Troya. Aufgrund bürokratischer Unwegsamkeiten wurde die Sperrung des Playa Jardin aber erst deutlich später veranlasst.
Badeverbot mitten in der Urlaubssaison auf Teneriffa
Mitten in der Hauptsaison gilt nun Badeverbot an den beliebten Traumstränden. Beim Playa Jardin handelt es sich um einen Naturstrand mit dunklem Lavasand, eine absolute Besonderheit.
Was für Urlauberinnen und Urlauber natürlich mehr als ärgerlich ist, wird unterdessen auf ein gravierendes Problem auf der Insel zurückgeführt. Gegenüber der „Diario de Avisos“ erklärte ein Stadtrat, man vermute eine Überlastung der örtlichen Abwasserinfrastruktur, die zu der Verunreinigung geführt hat.
Traumstrände auf Teneriffa „auf unbestimmte Zeit“ gesperrt
Durch ein defektes Abwasser-Rohr gelangen Fäkalien ungefiltert ins Meer. Das Video eines Tauchers von der Bruchstelle am Puerto de la Cruz zeigt, eine bräunliche Abwasserwolke im Wasser wabert.
Wie lange die Sperrung der Strände noch aufrechterhalten werden muss, ist unterdessen unklar. Die Schließungen sind derzeit noch auf „unbestimmte Zeit“ angelegt. Denn die Kläranlage in dem Ortsteil ist bereits seit längerer Zeit mit der aufkommenden Abwassermenge überfordert.
Anwohner werfen Regierung auf Teneriffa Versagen vor
„Die Kläranlage ist seit Jahren an ihrer Kapazitätsgrenze angelangt“, erklärte auch der Bürgermeister von Puerto de la Cruz, Marco González. Zur Überprüfung der Kanalisation stünden 25 Millionen Euro zur Verfügung, die Maßnahmen müssten „so schnell wie möglich“ umgesetzt werden.
Einwohner von Punta Brava haben sich unterdessen zu einer Interessengemeinschaft zusammengeschlossen und fordern unter anderem in einer Facebook-Gruppe das Ende des Ablassens von Fäkalien und Abwasser ins Meer. Sie werfen der Regierung Versagen und Untätigkeit vor.
Auch das Ökosystem um die Insel Teneriffa wird durch die Menge an Abwässern im Meer gefährdet. Studien haben ergeben, dass die Anzahl an Algen und Seegraswiesen messbar abgenommen hat. Zudem gelangen die gefährlichen Bakterien durch den Verzehr Fischen und Meeresfrüchten in den menschlichen Körper.