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Toter Junge aus NiedersachsenArian wird Ende Juli beerdigt – Trauernde können an besonderem Ort Abschied nehmen

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Der lange vermisste Arian soll bald beerdigt werden. (Archivbild)

Der lange vermisste Arian soll bald beerdigt werden. (Archivbild)

Er war wochenlang vermisst, unzählige Menschen halfen bei seiner Suche: Das Schicksal des Sechsjährigen hat viele Menschen bewegt. Nun wird er beerdigt.

Der lange vermisste Arian aus dem niedersächsischen Bremervörde soll bald beerdigt werden. Der Junge werde am 26. Juli im engsten Kreis seiner Familie und Angehörigen beigesetzt, teilte die katholische Kirchengemeinde Bremervörde mit. Der genaue Ort werde zum Schutz der Familie nicht bekanntgegeben.

Trauernde können am selben Tag allerdings in der katholischen St. Michael Kirche in Bremervörde Abschied von dem Jungen nehmen. Die Kirche der Gemeinde Elm - ein Ortsteil von Bremervörde und das Zuhause des autistischen Kindes - solle als „Ort der stillen Trauer und des Gedenkens dienen“, sagte der Superintendent des Kirchenkreises Bremervörde-Zeven, Carsten Stock, am Freitag.

Die Kirche werde von 14 bis 18 Uhr für stilles Gedenken und Gebete geöffnet sein. „Die Familie von Arian lässt den Kirchenraum mit Blumen, Kränzen und Luftballons dekorieren“, teilte die Kirchengemeinde mit. Auf einem Bildschirm sollen Fotos des Jungen gezeigt werden.

Toter Arian: Landwirt fand die Leiche des Jungen

Arian verschwand vor knapp drei Monaten, am 22. April, aus seinem Zuhause. Die Polizei geht davon aus, dass das autistische Kind das Haus selbstständig verließ. Hunderte Einsatzkräfte und Freiwillige suchten Tag und Nacht nach dem Sechsjährigen. Ende Juni fand ein Landwirt beim Mähen einer Wiese eine Kinderleiche - nur wenige Kilometer von Arians Zuhause entfernt. Eine Obduktion bestätigte schließlich, dass das tote Kind der sechsjährige Arian ist.

Nach dem Fund von Arians Leiche bleiben weiter viele Fragen offen. So ist etwa die Todesursache des Sechsjährigen weiter nicht geklärt. Der sechsjährige Arian war am 22. April gegen 19.15 Uhr aus dem Haus seiner Eltern in Bremervörde-Elm verschwunden. Überwachungskameras zeigen den Jungen, wie er auf Socken und nur mit einem Pullover bekleidet in Richtung eines Waldstücks läuft. Danach verliert sich jede Spur von dem autistischen Jungen.

Tod des sechsjährigen Arian: Weiter viele Fragen offen

Die Polizei hat ein Verbrechen bisher ausgeschlossen, die Aufnahmen der Überwachungskameras hätten die Aussagen der Eltern bestätigt. Zuletzt hatte die „EG Arian“ mehrfach den Fluss Oste und das Ufergebiet abgesucht. Ihr Verdacht: Der autistische Junge könnte in den Fluss gefallen sein. Bei der zu diesem Zeitpunkt hohen Fließgeschwindigkeit der Oste wäre er in nur rund zehn Stunden bis in die Nordsee getrieben.

Die Frage, warum Arian damals nicht gefunden wurde, ist bislang noch nicht eindeutig beantwortet. Es sollen Bewegungsprofile und Spuren der Suchaktionen ausgewertet werden, um eine Antwort auf diese Frage auf die bohrenden Fragen zu bekommen. „Für die Kollegen, die akribisch gesucht haben, ist es ein ganz schlechtes Ergebnis“, sagte Polizeisprecherin Sara Mehnen der „Kreiszeitung“. (red/dpa)