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Nach LeichenfundVermisster Pawlos ertrank kurz nach Verschwinden in Fluss

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In Weilburg sind an vielen Orten, auch am Denkmal auf der Steinernen Brücke, das die Mutterfigur mit zwei Kindern zeigt, Luftballons angebracht.

In Weilburg sind an vielen Orten, auch am Denkmal auf der Steinernen Brücke, das die Mutterfigur mit zwei Kindern zeigt, Luftballons angebracht. (Archivfoto)

Die Polizei bestätigt nach dem Fund der Leiche, dass der vermisste Pawlos kurz nach seinem Verschwinden ertrunken ist.

Nach dem Fund der Leiche des wochenlang vermissten sechsjährigen Pawlos aus Hessen hat die Obduktion keine Hinweise auf ein Verbrechen ergeben. Rechtsmedizinische Untersuchungen hätten die Annahme bestätigt, dass sich der autistische Junge bereits kurze Zeit nach seinem Verschwinden Ende März zur Lahn begeben habe und in dem Fluss ertrunken sei, teilte die Polizei in Wiesbaden am Dienstag mit.

Vermisster Pawlos: Autistischer Junge in der Lahn ertrunken

Ein Gebüsch an der Oberlahnbrücke. Die Polizei hat die Leiche des wochenlang vermissten Pawlos am Ostersonntag aus der Lahn geborgen. Ein Kanufahrer hatte das tote Kind in der Nähe der Oberlahnbrücke gefunden.

Ein Gebüsch an der Oberlahnbrücke. Die Polizei hat die Leiche des wochenlang vermissten Pawlos am Ostersonntag aus der Lahn geborgen. Ein Kanufahrer hatte das tote Kind in der Nähe der Oberlahnbrücke gefunden.

„Als Ergebnis der Obduktion ergeben sich keine Hinweise auf eine Straftat oder die Beteiligung Dritter“, erklärten die Beamten. Sie bestätigten damit zugleich abschließend die Identität der bereits am Sonntagabend von einem Kanufahrer in der Lahn bei Weilburg gefundenen Kinderleiche. Bereits am Osterwochenende hatten sie mitgeteilt, dass es sich bei dem gefundenen toten Kind „mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit“ um den vermissten Pawlos handle.

Johannes Hanisch (CDU, r), Bürgermeister von Weilburg, und Ilka Roth, Sprecherin der Polizei, geben eine Erklärung zum Fund der Kinderleiche in der Lahn ab.

Johannes Hanisch (CDU, r), Bürgermeister von Weilburg, und Ilka Roth, Sprecherin der Polizei, geben eine Erklärung zum Fund der Kinderleiche in der Lahn ab.

Der aus Weilburg stammende Junge wurde seit dem 25. März vermisst. Er verließ nach Polizeiangaben damals seine Schule in Weilburg und wurde noch zu Fuß im Bereich des Bahnhofs gesehen. Anschließend verlor sich seine Spur. Großangelegte Such- und Fahndungsmaßnahmen blieben erfolglos.

Intensive Suche verlief zunächst erfolglos

Hunderte Einsatzkräfte und Helfer von Polizei, Feuerwehr, Technischem Hilfswerk und weiteren Organisationen hatten zeitweise nach dem Jungen gesucht. Auch der Einsatz eines Aufklärungsflugzeugs der Bundeswehr hatte nicht weitergeholfen. Spezialisierte Taucher hatten auch die Lahn abschnittsweise abgesucht – unterstützt von ausgebildeten Hunden. Auch sie konnten den Erstklässler zunächst nicht finden.

Pawlos Mutter hatte sich in einer emotionalen Lautsprecherdurchsage direkt an ihren Sohn gewandt. Wie die „Bild“-Zeitung berichtete, wurde diese von einem Feuerwehrfahrzeug im Suchgebiet abgespielt. In der Durchsage sprach sie Pawlos auf Eritreisch an und bat ihn sinngemäß: „Pawlos, hier ist deine Mutter. Bitte komm raus und versteck dich nicht. Wir vermissen dich.“ (jag/dpa/afp)