Freiburgs Alt-Erzbischof Robert Zollitsch wurde in einem Missbrauchsbericht „konkretes Vertuschungsverhalten“ während seiner Amtszeit vorgeworfen.
Er soll sexuellen Missbrauch verschleiert haben Alt-Erzbischof Zollitsch gibt Bundesverdienstkreuz zurück
Nach der Veröffentlichung des Berichts über sexuellen Missbrauch durch Geistliche im Erzbistum Freiburg gibt Alt-Erzbischof Robert Zollitsch (84) sein Bundesverdienstkreuz zurück. Das habe der Geistliche in einem Brief an Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier mitgeteilt, berichte Zollitsch' Sprecher.
Zollitsch hatte die Auszeichnung 2014 vom damaligen Bundespräsidenten Joachim Gauck erhalten. Gründe für den Schritt wurden nicht mitgeteilt.
Alt-Bischof verzichtet auf Privilegien
Zollitsch war von Februar 2008 bis März 2014 auch Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz gewesen. Aus dem am Dienstag veröffentlichten Missbrauchsbericht geht hervor, dass seine Amtszeit in Freiburg bis 2013 durch „konkretes Vertuschungsverhalten“ geprägt war.
Der 84-Jährige hatte bereits im Oktober in einem Video schwerwiegende Fehler und persönliche Schuld eingeräumt. Schon vor der Veröffentlichung des Berichts kündigte Zollitsch dann über den Sprecher an, sich nicht zu dem Abschlussbericht äußern zu wollen.
Wie der Sprecher nun weiter erklärte, verzichte der Alt-Erzbischof auch auf das Privileg, in der Bischofsgruft des Freiburger Münsters begraben zu werden. Das habe er seinem Amtsnachfolger Stephan Burger mitgeteilt. Zollitsch habe bereits seit einiger Zeit „im Stillen seine anderen bischöflichen Privilegien nicht wahrgenommen“, hieß es in einer Mitteilung. (dpa)