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„Was wollen sie?“Mel Gibson und Elon Musk verbreiten Verschwörungsmythen über Feuer in L.A.

Lesezeit 3 Minuten
US-Schauspieler Mel Gibson, hier bei einer Preisverleihung 2016, hat in den Flammen bei Los Angeles sein Haus verloren. (Archivbild)

US-Schauspieler Mel Gibson, hier bei einer Preisverleihung 2016, hat in den Flammen bei Los Angeles sein Haus verloren. (Archivbild)

Während die Einsatzkräfte weiter gegen die Flammen in Kalifornien kämpfen, äußern einige Prominente krude Theorien.

In Los Angeles drohen heftige Winde die immer noch in und um die US-Westküstenmetropole lodernden Feuer am Mittwoch erneut anzufachen. „Seien Sie sich Ihrer Umgebung bewusst. Halten Sie sich bereit, zu evakuieren“, appellierte der US-Wetterdienst NWS an die Bevölkerung. „Vermeiden Sie alles, was ein Feuer entfachen könnte.“

Während die Feuerwehrkräfte weiter im Akkord arbeiten, hat ein US-Star im Fernsehen derweil überraschende Gedanken zu den verheerenden Waldbränden geäußert. Hollywood-Star Mel Gibson, einer von vielen Prominenten, dessen Haus von den Flammen erfasst wurde, deutete im Gespräch mit dem US-Sender Fox an, die Brände seien möglicherweise Teil eines größeren Plans.

Mel Gibson äußert bei Fox News Verschwörungserzählung über Feuer in Los Angeles

„Bei solchen Ereignissen fragt man sich: Ist das Absicht? Das ist ein verrückter Gedanke. Aber man fängt an, darüber nachzudenken, wem so etwas nützen könnte“, so Gibson. „Was wollen sie? Den Staat entvölkern? Ich weiß es nicht.“ Belege nannte Gibson, der bereits in der Vergangenheit mit umstrittenen Aussagen und Verschwörungserzählungen für Aufsehen gesorgt hatte, nicht. Stattdessen legte der 69-jährige Schauspieler und Filmregisseur nach.

„Es erscheint mir ein bisschen zu passend, dass nicht genug Wasser da ist, dass die Windbedingungen richtig sind und dass Menschen bereit stehen, Brandstiftung zu begehen. Sind sie beauftragt worden, das zu tun, oder handeln sie auf eigene Faust? Ich weiß es nicht, aber sie scheinen sehr gut ausgerüstet zu sein.“

L.A.: Behörden versuchen, Gerüchten und Fehlinformationen entgegenzuwirken

Verschwörungserzählungen zu den Bränden im Raum Los Angeles gibt es viele. Ähnliche Thesen wurden unter anderem in Internet-Shows wie der des Rechtspopulisten Stew Peters verbreitet. Während dort von „offensichtlichem Landraub“ die Rede war, behauptete Alex Jones, Radiomoderator und Unternehmer, Verschwörungstheoretiker und Vertreter rechtsextremer Ansichten, die Feuer seien Teil eines globalen Komplotts. Tech-Milliardär Elon Musk stimmte ihm auf X zu. „Stimmt“, kommentierte der Unternehmer einen entsprechenden Beitrag.

Eine weitere weit verbreitete, aber völlig unbelegte Theorie: Die Brände seien absichtlich gelegt worden, um belastendes Material im Fall Sean „Diddy“ Combs, besser bekannt als P. Diddy, zu vernichten. Anhänger dieser Verschwörungserzählung argumentierten, in einigen der Promi-Villen, die abgebrannt seien, habe kompromittierendes Material gelegen, wie die „Economic Times“ berichtete.

Das Luftbild zeigt Häuser, die durch das Palisades-Feuer zerstört wurden.

Das Luftbild zeigt Häuser, die durch das Palisades-Feuer zerstört wurden.

Während die Gegend in L.A. weiter brennt, versuchen die Behörden, Gerüchten und Fehlinformationen entgegenzuwirken. Dafür hat die Federal Emergency Management Agency extra eine Online-Seite zur Bekämpfung von Falschinformationen reaktiviert, wie „CBS News“ berichtet.

Irreführendes und gefälschtes Bildmaterial war in den vergangenen Tagen weit verbreitet, darunter auch KI-generierte Videos, die das Hollywood-Zeichen in Flammen zu zeigen schienen.

Inzwischen 25 bestätigte Todesopfer durch Feuer bei Los Angeles

Indes stieg die Zahl der Todesopfer der Brandkatastrophe nach Behördenangaben auf mindestens 25. Rund 88.000 Menschen können nach jüngsten Angaben weiterhin nicht in ihr Zuhause zurückkehren.

Unterdessen wurde nach Angaben von Bundesbehörden eine Untersuchung zur Ursache der Brände eingeleitet. Doch warnte Jose Medina von der US-Behörde für Alkohol, Tabak, Schusswaffen und Sprengstoffe (ATF), dass dies Zeit in Anspruch nehmen werde. Die Menschen verdienten Antworten, sagte er: „Die ATF wird Ihnen diese Antworten geben, aber erst nach Abschluss einer gründlichen Untersuchung.“

Seit Dienstag vergangener Woche waren rund um die südkalifornische Millionenstadt mehrere große Brände ausgebrochen, die durch starken Wind angefacht wurden und sich explosionsartig ausbreiteten. Mehr als 180.000 Menschen mussten zeitweilig ihre Häuser verlassen, unter ihnen zahlreiche Hollywood-Stars und andere Prominente.