Die europäischen Royals haben zum Teil recht unterschiedliche Weihnachtstraditionen. Eines aber ist bei fast allen gleich.
Von wegen Würstchen und KartoffelsalatSo feiern die europäischen Royals Weihnachten
Adel verpflichtet, vor allem an Weihnachten - gehört das Fest der Liebe für die Königshäuser doch auch irgendwie zum Job dazu. Viele Untertanen wollen schließlich wissen, welche Prinzessin die Feiertage in der Sonne verbringt, was bei König Charles so auf den Tisch kommt und welcher Ex-König gar nicht erst eingeladen wird. Ein Blick in Europas Paläste.
Großbritannien: Gottesdienst und Truthahn-Lunch am ersten Weihnachtstag
Mit Charles III. wird bei den britischen Royals eine lange Tradition wiederbelebt: In diesem Jahr wird die engste Familie die Feiertage gemeinsam auf dem Landsitz Sandringham in Ostengland verbringen. Die vergangenen zwei Jahre hatte Queen Elizabeth II. das Fest wegen Corona-Vorschriften alleine auf Schloss Windsor verbracht. Zum ersten Weihnachten ohne die im September gestorbene Königin kehren die Royals nun zurück - und mit ihnen die üblichen Weihnachtstraditionen.
Dazu gehört die Teilnahme am Gottesdienst in der Kirche St. Maria Magdalena am ersten Weihnachtstag ebenso wie der gemeinsame Truthahn-Lunch zum Mittag. Vermutet wird, dass Thronfolger Prinz William und seine Ehefrau Prinzessin Kate mit den Kindern Prinz George, Prinzessin Charlotte und Prinz Louis teilnehmen. Wegen ihrer deutschen Wurzeln findet die Bescherung bei den Royals anders als bei ihren Untertanen bereits an Heiligabend statt. Zudem nutzt der König die Ruhe seiner Residenz für die Aufzeichnung seiner ersten Weihnachtsbotschaft, die sich die Familie dann gemeinsam nach dem Lunch anschaut.
Dänemark: Frederik und Mary reisen nach Australien
Für den dänischen Thronfolger Kronprinz Frederik und seine Frau Kronprinzessin Mary geht es in diesem Jahr über die Feiertage nach Down Under: Erstmals seit fünf Jahren reist das Kronprinzenpaar mitsamt den vier Kindern Prinz Christian, Prinzessin Isabella, Prinz Vincent und Prinzessin Josephine nach Australien, der Heimat von Mary.
Königin Margrethe II. – Frederiks Mutter, die 2022 50-jähriges Thronjubiläum feierte – bleibt ihrer Weihnachtstradition treu und verbringt die Festtage wieder auf Schloss Marselisborg in Aarhus. Den Heiligen Abend zelebriert sie gemeinsam mit ihrer Schwester Prinzessin Benedikte und privaten Freunden gleich in der Nähe auf der Halbinsel Djursland. An Silvester ist Margrethe dann zurück in Kopenhagen, um auf Schloss Amalienborg ihre Neujahrsansprache zu verlesen. Die Rede ist Kult in Dänemark und für viele Däninnen und Dänen ein fester Bestandteil des Silvesterfestes.
Schweden: Festtage im Privaten
Während einige Mitglieder des dänischen Königshauses auf Reisen sind, dürften andere skandinavische Royals die Festtage daheim verbringen. Die schwedische Königsfamilie werde Weihnachten und Neujahr im Privaten feiern, teilte der Hof in Stockholm mit. Und auch König Carl XVI. Gustaf wird traditionsgemäß eine Ansprache an das schwedische Volk halten.
Norwegen: Sorge um kranken König
König Harald V. von Norwegen hatte vergangenes Jahr ebenfalls zu Weihnachten einen Gruß an seine Landsleute geschickt. 2021 hatten er und seine Frau Königin Sonja Heiligabend mit der Familie ihres Sohnes Kronprinz Haakon gefeiert - einschließlich einer strahlenden Erbprinzessin Ingrid Alexandra, die einen Monat darauf ihren 18. Geburtstag gefeiert hatte.
Nun ist der König jedoch krank: Am Montag, 19. Dezember, kam er mit einer Infektion ins Osloer Reichskrankenhaus, die mit Antibiotika behandelt werden muss. Ihm gehe es zum Glück gut, sagte seine Frau am Dienstag bei einem Termin in einer Kinderklinik. Harald komme wohl in einigen Tagen nach Hause.
Spanien: Weihnachten ohne Opa Juan Carlos
Natürlich gehört auch in Spanien die Weihnachtsansprache des Königs für viele zum festen Ritual an Heiligabend. Ein Blick in die Familientradition gewähren die Royals allerdings nicht. Sie verraten nie, wo und wie sie Weihnachten verbringen. Klar ist, dass Kronprinzessin Leonor, die ein Internat in Wales besucht, Ferien haben wird. Die 17-Jährige dürfte somit im Kreise ihrer Familie Bescherung feiern können. Unter anderem mit Vater König Felipe VI., mit Mama Letizia, Schwester Sofía sowie der Oma, Ex-Königin Sofía.
Obwohl es keine offizielle Mitteilung des Königshauses dazu gibt, gilt als sicher, dass Opa Juan Carlos - noch immer aufgrund verschiedener Skandale seit Sommer 2020 in Abu Dhabi im Exil - zum dritten Mal in Folge nicht dabei sein wird. Obwohl daheim inzwischen alle Ermittlungen wegen finanzieller Unregelmäßigkeiten gegen ihn eingestellt wurden, wollen Berichten zufolge sowohl die Regierung als auch Felipe den 84-Jährigen so weit wie möglich auf Distanz halten.
Monaco: Zurück zur Tradition im Königshaus
Wie bei den britischen Royals ist bei der monegassischen Fürstenfamilie in diesem Jahr eine Rückkehr zur Tradition angesagt. Vergangenes Weihnachten hatten Fürst Albert II. und die Zwillinge Gabriella und Jacques Fürstin Charlène noch in einer Klinik außerhalb des Stadtstaats besucht.
Die heute 44-Jährige erholte sich dort nach von Gesundheitsproblemen gezeichneten Monaten in der Heimat Südafrika von einem Zustand allgemeiner Erschöpfung und einem Zahnleiden. Seit dem Frühjahr hat Monaco ihre Fürstin aber zurück. Welche Pläne die Familie für die Feiertage hegt, verriet der Palast auf Anfrage nicht.
Niederlande: Oranje-Familie könnte in Weltmeisterland Argentinien feiern
Für die niederländische Königsfamilie ist das Weihnachtsfest eine der seltenen Gelegenheiten, dass alle wieder beieinander sind. Denn Prinzessin Alexia, die zweitälteste Tochter von König Willem-Alexander und Königin Máxima, besucht zurzeit ein Internat. Kronprinzessin Amalia studiert in Amsterdam und sollte eigentlich dort auch wohnen. Doch wegen Drohungen aus dem organisierten Verbrechen steht die Kronprinzessin unter Personenschutz und wohnt wieder im Palast in Den Haag mit ihren Eltern und der jüngsten Schwester Ariane.
Wo genau die Oranje-Familie die Feiertage verbringen wird, ist nicht bekannt. Normalerweise fliegt sie jedes zweite Jahr nach Argentinien, um dort gemeinsam mit Máximas Familie zu feiern. Wegen der strengen Corona-Maßnahmen war dies in den letzten beiden Jahren nicht möglich. (dpa)