Es soll eine rauschende Ballnacht für Richard Lugner und die Presley-Witwe werden. In den sozialen Medien hagelt es bereits Kritik.
„Kaum wiederzuerkennen“Priscilla Presley begleitet Richard Lugner zum Wiener Opernball – und erntet Hohn und Spott
Er ist ein Gentleman der alten Schule: Für Priscilla Presley, die ihn am Donnerstagabend zum 66. Wiener Opernball begleiten wird, findet Richard „Mörtel“ Lugner nur charmante Worte. Die 78-jährige US-Schauspielerin („Die nackte Kanone“) sei sehr „pflegeleicht“ und die „schönste Frau“, die er bisher zum Opernball mitgebracht habe, sagte der 91-Jährige bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit der Ex-Frau von Rock'n'Roll-Legende Elvis.
Richard „Mörtel“ Lugner schwärmt von Priscilla Presley
Auch Priscilla Presley zeigte sich entspannt und voller Vorfreude. Sie habe gehört, dass alle den Ball so lieben, meinte die gut gelaunte Amerikanerin. „Ich wünschte, ich könnte länger bleiben“, zeigte sie sich nach den ersten 48 Stunden in der österreichischen Hauptstadt vor allem von Kultur und Geschichte beeindruckt.
Ob sie mit ihrem Gastgeber einen Tanz in der zum prunkvollen Ballsaal umgebauten Staatsoper wagen wird, ließ sie offen. „Mal sehen, was passiert.“ Mit den offensichtlichen Englischschwächen ihres Gastgebers ging sie sehr diplomatisch um: „Ich liebe seinen Akzent.“
Priscilla Presley: Böse Kommentare auf Wiener Stadtportal
Auf der Facebook-Seite von vienna.at, einem der größten Stadtportale Wiens, kam die Ankündigung des Auftritts mit dem Satz „Die ehemalige Frau von Elvis Presley hat in ihrem Leben einiges erlebt“ gar nicht gut an. Hunderte Kommentare, die wiederum hundertfach gelikt wurden, zeigten sich entsetzt über das Aussehen der Presley-Witwe.
„Kaum wiederzuerkennen“, lautet noch einer der charmanteren Kommentare. „Sie war mal wunderschön, unfassbar, was der Jugendwahn aus ihr gemacht hat, vollkommen entstellt“, wird eine Userin schon deutlicher. Sie solle ihren Schönheitschirurgen verklagen, raten ihr andere User, während viele die ehemalige Schauspielerin auch dafür bedauern, da der Jugendwahn in Hollywood besonders schlimm sei.
Wiener Opernball: Gesellschaftliches Top-Ereignis in Österreich
Lugner, der sein Vermögen unter anderem mit einem Einkaufszentrum gemacht hat, bezahlt seit 1992 häufig prominente Persönlichkeiten, damit sie ihn medienwirksam zum Opernball begleiten. Dieser gilt mit rund 5000 Gästen als das gesellschaftliche Top-Ereignis Österreichs. Im vergangenen Jahr besuchte Lugner den Ball gemeinsam mit der Schauspielerin und Aktivistin Jane Fonda.
Zuvor waren unter anderem Weltstars wie Sophia Loren (1995), Grace Jones (1996) oder Sarah Ferguson neben ihm zu sehen. 2000 ludt er sogar Bohlen-Ex Nadja Abd el Farrag alias „Naddel“ ein.
Richard Lugner tanzte auch schon mit „Naddel“
Weitere prominente Gäste in diesem Jahr sind der italienische Schauspieler Franco Nero („Django“), der deutsche Komiker und Moderator Oliver Pocher und der Volksmusiker Heino. Sie alle werden in der Loge des deutschen Unternehmers Markus Deussl Platz nehmen.
Nicht ganz den Vorlieben von Presley entspricht die österreichische Küche mit ihrer Liebe zu Fleisch und Süßem. Sie sei Vegetarierin und könne auch mit Süßigkeiten nichts anfangen, sagte die 78-Jährige. Und in einer wichtigen Hinsicht harmoniere sie mit Lugner gar nicht: Sie sei eine Nachteule und er gehe früh ins Bett, so Presley.
Priscilla Presley: Ehe mit Elvis und Karriere als Film- und Fernsehstar
Priscilla Presley war von 1967 bis 1973 mit Elvis verheiratet. Die beiden hatten sich 1959 in Bad Nauheim kennengelernt, als Priscilla erst 14 Jahre alt war. Elvis war zehn Jahre älter und leistete in Hessen Militärdienst, Priscillas Stiefvater war als Offizier in Wiesbaden stationiert. Aus dieser Zeit stammen die beiden einzigen Formulierungen auf Deutsch, die sie noch könne: „Was ist los?“ und „Auf Wiedersehen“.
Nach der Scheidung von Elvis startete Priscilla in den 80er Jahren eine vorübergehend erfolgreiche Karriere in Film („Die nackte Kanone“) und Fernsehen („Dallas“). Besonders beliebt war sie in Deutschland, wo sie 1984 von der Jugendzeitschrift „Bravo“ mit dem silbernen „Bravo“-Otto ausgezeichnet wurde. In den 1990er Jahren erhielt sie kaum noch größere Rollen. Nach 1999 war sie nur noch in wenigen Filmen und Serien als sie selbst zu sehen. (jag/dpa)