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Am 15. Mai gestartetTeilnahme verpflichtend: Alles Wissenswerte zum Zensus 2022

Lesezeit 3 Minuten
Zensus 2022 F&Q

10,3 Millionen zufällig ausgesuchte Menschen werden im Rahmen des Zensus 2022 an Haustüren befragt.

In Deutschland hat am 15. Mai eine neue große Bevölkerungsbefragung begonnen. Beim Zensus werden mehr als 30 Millionen Menschen in den kommenden drei Monaten zu verschiedenen Themen wie Bildung oder Beruf befragt, wie der Präsident des Statistischen Bundesamts, Georg Thiel, am Montag in Berlin erläuterte.

Bis August werden rund hunderttausend Interviewer im Einsatz sein. Die Ergebnisse sollen im November 2023 vorliegen. „Auf diesen Zahlen beruhen viele Entscheidungen in Bund, Ländern und Gemeinden“, sagte Thiel. Als Beispiele nannte er die Einteilung der Wahlkreise oder die Planung von Schulen, Kitas, Pflegeeinrichtungen oder Wohnraum.

Befragte im Rahmen des Zensus 2022 werden zufällig ausgesucht

10,3 Millionen zufällig ausgesuchte Menschen werden an Haustüren befragt. Rund drei Viertel der Befragten müssen im Anschluss noch einen Fragebogen ausfüllen. Zudem werden etwa 23 Millionen Eigentümer von Häusern oder Wohnungen befragt.

Wie und wann erfahre ich, ob ich zu Befragten gehöre?

Etwas mehr als zehn Prozent der Bevölkerung werden an ihrem Wohnort befragt. Die Interviewer schlagen vorher schriftlich einen Termin vor. Die erste Kontaktaufnahme erfolgt also immer postalisch. Eine Verschiebung ist möglich. Um Betrug zu vermeiden, soll sich jeder Interviewer mit Foto ausweisen.

Ist die Teilnahme freiwillig?

Nein, die Teilnahme am Zensus 2022 ist verpflichtend. Wer sich weigert, erhält ein Erinnerungsschreiben, dann eine Mahnung. Wer der Befragung dann nicht nachkommt, dem droht ein Zwangsgeld.

Müssen Befragte die Interviewer in ihre Wohnung lassen?

Nein. Das Gespräch kann an der Haustüre stattfinden. Alternativ können die Fragen auch einfach selbstständig online durchgeführt werden.

Welche Informationen werden abgefragt?

Auch wenn eine Auskunftspflicht für die ausgewählten Personen besteht, dürfen die Erhebungsbeauftragten selbstverständlich nicht alles fragen. Fragen nach sensiblen Daten, wie zum Beispiel zu Kontodaten, Vermögensverhältnissen oder dem Impfstatus, sind nicht erlaubt. Beim Zensus 2022 werden ausschließlich Fragen zur Person, zur Ausbildung und zur Arbeit gestellt. Wer sicher gehen möchte, kann den Fragebogen mit sämtlichen Fragen auf der Website des Zensus eingesehen.

Wie lange dauert die Befragung?

Das Interview sollte in der Regel nicht länger als zehn Minuten dauern.

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Was sieht es mit dem Datenschutz aus?

Die Online-Datenübermittlung erfolgt verschlüsselt, die erhobenen Daten werden laut der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder nicht an Dritte weitergegeben, auch nicht an andere Behörden oder Fachbereiche außerhalb der Statistik. Die Erhebungsstelle achtet zudem darauf, dass die Interviewerinnen und Interviewer nicht in ihrem eigenen Wohnumfeld für Befragungen eingesetzt werden. „Um das Grundrecht aller Bürgerinnen und Bürger auf informationelle Selbstbestimmung zu schützen und den Vorgaben des Bundesstatistikgesetzes Rechnung zu tragen, dürfen aus den Veröffentlichungen des Zensus keinerlei Rückschlüsse auf die Angaben von Einzelpersonen oder auf andere Einzelfälle möglich sein“, heißt es auf der Website des Zensus.

Ist mit Betrugsmaschen zu rechnen und wie könnten diese vorgehen?

Die Behörden warnen vor Betrugsmaschen. Internetbetrüger könnten E-Mails mit vermeintlichen Links zur Onlinebefragung verschicken, um an Daten und Informationen zu kommen. Der einzige Zugang zum Onlinefragebogen des Zensus 2022 ist die offizielle Website. Links, die auf eine andere Domain führen, sind Fälschungen. Sie sollten nicht angeklickt werden, entsprechende Betrüger-Mails der zuständigen Erhebungsstelle oder der Polizei gemeldet werden.

In dem postalisch zugesandten Brief der Erhebungsstelle wird in jedem Fall vorab ein Termin mitgeteilt, außerdem wird in den Schreiben der Name des oder der Zensusbeauftragten genannt, der oder die die Befragung im individuellen Fall durchführt. Zur Sicherheit sollten sich Befragte immer vorab die speziell für den Zensus ausgestellten Dokumente der Interviewer zeigen lassen. Die Polizei rät dringend dazu, die Daten des Ausweises zum Zensus 2022 auch mit dem Personalausweis abzugleichen. (mit dpa/afp)