Co-Chef von Santos Grillshop„Wir sind nicht mit Gasgrills verheiratet“
Köln – Ob Holzkohle, Elektro, Pellet oder Gas – welcher der perfekte Grill ist, das ist oft eine Glaubensfrage. Vor allem hängt es aber von den persönlichen Präferenzen ab, erklärt Daniel Schellhoss, einer von drei Geschäftsführern von Santos Grills, im Podcast „Ekonomy mit K“. Neben den Grills bekannter Hersteller führt der Kölner Fachhändler auch eine Eigenmarke desselben Namens.
„Mit der Eigenmarke bieten wir nur Gasgrills an – die liegen zurzeit besonders im Trend“, sagt Schellhoss. Doch nicht zuletzt bedingt durch den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine stieg der Preis für Gas jüngst stark an. „Wir sehen zwar nicht, dass das Gasgrillen dadurch zurückgeht – man muss aber im Auge behalten, ob sich die Preise nicht bald verzehnfachen.“
Auf andere Grillarten umzuschwenken, plant das Unternehmen zwar aktuell nicht, ausschließen will Schellhoss aber nichts: „Wir sind nicht mit den Gasgrills verheiratet“, sagt er. „Sollte der Gaspreis weiter steigen, sind wir mit beiden Ohren am Markt und werden auch einen Nicht-Gas-Grill auf den Markt bringen.“ Am ehesten käme dabei ein Elektrogrill infrage, bei denen sieht er noch am meisten Potenzial. Steigende Verkaufszahlen beobachte man zurzeit zudem bei Pellet-Grills, wenn auch noch auf geringem Niveau, das überlasse man aber den anderen Herstellern.
In Zeiten steigender Gaspreise müsse man Schellhoss zufolge besonders auf die Qualität des Geräts achten. „Man kann auch als Laie an vielen Kriterien einen guten Grill erkennen“, sagt er. Wichtige Faktoren seien unter anderem Material, Dicke und Gewicht: „Mehr Gewicht bedeutet mehr Qualität, denn bei einem dünnen Grill, der 30 bis 35 Kilogramm wiegt, entweicht mehr Hitze – da muss man viel mehr Gas einsetzen, um eine bestimmte Temperatur zu erreichen“, sagt Schellhoss. „Vor allem entweicht aber besonders viel Gas, was verschwenderisch und wenig nachhaltig ist.“
Santos Grills gehört seit Juni 2021 zum Großteil zum Solinger Traditionsunternehmen Zwilling. Das Kölner Unternehmen solle als Unternehmen und Marke weitgehend eigenständig bleiben, hieß es damals. Profitieren von Zwilling könne Santos zurzeit besonders bei der Expansion, so Schellhoss. Erst kürzlich hat der Grillfachhändler jeweils eine Filiale in Hamburg und Wien eröffnet.
Podcast „ekonomy mit K“
Das komplette Gespräch mit Daniel Schellhoss können Sie auf allen gängigen Podcast-Plattformen wie Apple Podcasts, Spotify oder Deezer hören. Suchen Sie dort dazu nach „ekonomy mit K“ oder „Kölner Stadt-Anzeiger“.
Unter anderem finden Sie dort auch Interviews mit Just-Fit-Gründer Frank Böhme, Art-Invest-Chef Markus Wiedenmann oder Mühlenkölsch-Chefin Melanie Schwartz.
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Eine Übersicht aller Podcasts des Kölner Stadt-Anzeiger gibt es hier: https://www.ksta.de/podcast
Begonnen hat die Geschichte aber Mitte der 2000er Jahre in Bergisch-Gladbach: Rui Santos gefiel die Grillauswahl auf dem deutschen Markt nicht und begann mit dem Import seiner favorisierten Geräte aus dem Ausland. Nur wenige Jahre später erweiterte der Gründer das Portfolio um weitere Marken wie Weber, Broil King oder Napoleon. 2010 zog das Unternehmen dann in den Mülheimer Hafen in Köln: „Zunächst sind wir nur in eine der fünf heiligen Hallen gezogen – dort haben wir uns dann stetig erweitert. Santos war der Ankermieter, um uns herum erstmal nur Ruinen“, sagt Schellhoss.
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Dort mietet das Unternehmen mittlerweile eine Fläche von rund 4000 Quadratmetern. Neben der Verkaufsfläche befindet sich dort eines von insgesamt drei Lagern sowie drei Grillschulen. „Wir haben erst nur eine Grillschule eröffnet, die war aber immer ausgebucht und wir haben gemerkt, es gibt Bedarf für weitere“, erklärt Schellhoss.
Welche Trends die Grillsaison 2022 mit sich bringt, was Schellhoss von Grills aus dem Baumarkt hält und wie er auf Kritik aus dem Netz reagiert, das hören Sie im Gespräch.