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Frank Schätzing im Podcast„Jeder Lump hat in Köln sein Glück gesucht“

Lesezeit 3 Minuten
Frank Schätzing hat mit „Helden“ jetzt die Fortsetzung von „Tod und Teufel“ vorgelegt.

Frank Schätzing hat mit „Helden“ jetzt die Fortsetzung von „Tod und Teufel“ vorgelegt.

Im Podcast „Talk mit K“ spricht Frank Schätzing über das Leben im Mittelalter, seinen neuen Roman „Helden“ und das Verhältnis der Kölner zum Müll.

30 Jahre nach seinem Roman „Tod und Teufel“ hat Frank Schätzing mit „Helden“ eine Fortsetzung vorgelegt. Im Podcast „Talk mit K“ vom „Kölner Stadt-Anzeiger“ (den Sie hier im Player oder auf allen gängigen Podcast-Plattformen hören können) erklärt er, warum es so lange gedauert hat, bis er die Geschichte des mittelalterlichen Kölns weiterschrieb und wie eine spontane Idee unter der Dusche ihn dazu brachte, sich der Fortsetzung doch zu widmen.

„Neue Ideen kommen bei mir immer aus der Dusche getropft“, sagt der Bestseller-Autor. 25 Jahre habe er nie auch nur einen Gedanken daran verschwendet habe, eine Fortsetzung seines Erfolgs-Romans „Tod und Teufel“ zu schreiben. „Für mich war das Thema Historienroman komplett abgehandelt, weil ich nur noch in zeitgenössischen oder sogar utopischen Themen unterwegs war.“

Dass er mit „Helden“ nun doch eine Fortsetzung vorgelegt hat, habe er seiner Routine als „Lang- und Gerneduscher“ zu verdanken. „An einem Morgen vor etwa vier, fünf Jahren kam eine Prämisse aus der Dusche für einen Science-Fiction-Roman. Ich dachte: Oh, das ist cool. Brausend duschend entwickelte ich das weiter, merkte aber schnell: Das hakte an einer gewissen Stelle. Plötzlich kam der Gedanke: Dieser Stoff eignet sich doch viel besser, um „Tod und Teufel“ weiterzuerzählen. Dann sagte eine andere Stimme in mir: Nein, du schreibst keine Fortsetzungen zu deinen Büchern, das hast du für dich rigoros abgelehnt. Es ergab aber dermaßen viel Sinn, dass die Dusche darauf bestand, dass ich diese Fortsetzung schreibe.“

Schätzing spricht im Podcast über die politischen und gesellschaftlichen Umbrüche des 13. Jahrhunderts, die Rolle Kölns als wichtiger Handelsplatz und die brutalen Machtkämpfe, die das Leben prägten. Er gibt Einblicke in die historische Realität von Seeschlachten und den Alltag der Kölner Bürger, die trotz prachtvoller Paläste oft durch Matsch und Dung gehen mussten.

Außerdem erzählt Schätzing , was er an Köln schätzt und was er kritisch betrachtet: „Wir nutzen unser kreatives Potenzial nicht hinreichend. Wir könnten uns stärker vernetzen, auch, pardon, über den Karneval hinaus.“ Der Karneval liege wie eine dicke Schicht aus Mehltau auf der kreativen Szene Kölns. „Die intellektuellen und an die Welt anknüpfenden Impulse dringen schlecht durch. Am Ende des Tages ist in Köln doch wieder die Hauptsache, dass es zum Motto-Lied taugt.“

Neue Podcast-Folge jeden Donnerstag

Jeden Donnerstag um 7 Uhr gibt es eine neue Podcast-Folge „Talk mit K“, dem Talkformat des „Kölner Stadt-Anzeiger“, moderiert von Sarah Brasack und Anne Burgmer. Sie können ihn entweder hier oder auf allen gängigen Podcast-Plattformen wie Apple Podcasts, Spotify oder Deezer hören und kostenfrei abonnieren. Suchen Sie dort nach „Talk mit K“ oder „Kölner Stadt-Anzeiger“. Wenn Sie dem Podcast folgen, verpassen Sie keins der künftigen Gespräche. Eine Übersicht aller Podcasts des Kölner Stadt-Anzeiger gibt es hier.