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Provokante FrageJournalist löst Heiterkeit bei Scholz-Auftritt aus

Lesezeit 2 Minuten
Scholz nimmt Platz PK 110822

Olaf Scholz in der Bundespressekonferenz 

Berlin – Journalist und Podcaster Tilo Jung hat bei der großen Pressekonferenz von Olaf Scholz am Donnerstag für einen Moment der Heiterkeit gesorgt – zumindest bei den Hauptstadtjournalisten. Der Bundeskanzler stellte sich zum Ende der politischen Sommerpause den kritischen Fragen der Reporter und gab einen Ausblick auf die Agenda der Regierung.

Während es sonst in erster Linie um den russische Krieg gegen die Ukraine und weitere Entlastungspakete für die Bürger ging, stellte der Gründer von „Jung & Naiv“ die Frage: „Das 9-EuroTicket ist ein großer Erfolg Ihrer Regierung, welche weiteren Erfolge Ihrer Regierung wollen Sie beenden?“ Auch diese provokante Frage hat natürlich einen ernsten Hintergrund: Bei den Bürgerinnen und Bürgern kommt der günstige Fahrschein für den ÖPNV hervorragend an, er wurde im Rahmen anderer finanzieller Entlastungen beschlossen.

Allerdings soll die Maßnahme nach drei Monaten nicht verlängert werden. Bundesfinanzminister Christian Lindner hatte von „Gratismentalität“ gesprochen und damit viel Kritik auf sich gezogen.

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Der Bundeskanzler reagierte gelassen und grinste, bevor er „gar keine“ antwortete, dies sei von Anfang an zeitlich befristet gewesen. Das könne man ja ändern, sagte Jung und sprach sich damit indirekt für eine Weiterführung des Tickets aus.

Cum-Ex: Tilo Jung bohrt bei Olaf Scholz nach

Der Journalist stellte eine zweite Frage, obwohl dies eigentlich im Ablauf der Pressekonferenz nicht vorgesehen ist. Jung bezog sich auf den Cum-Ex-Skandal und wollte wissen, ob Scholz seinen Parteikollegen Johannes Kahrs auffordern wird, sich zur Herkunft der bei ihm angeblich gefundenen 200.000 Euro in bar zu äußern. „Sie wollen ja nicht, dass Dreck an Ihrer weißen Weste hängen bleibt“, stichelte Jung ironisch und spielt auf Scholz' mögliche Verstrickung in den Skandal rund um die Warburg-Bank in Hamburg an.

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Scholz blieb ruhig, ließ sich nichts entlocken und konterte recht souverän. „Da Sie ja ein seriöser Journalist sind, ist das ja ausgeschlossen“, spielte er den Ball zurück. (cme)