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„Menschenfeindlich“AfD-Politiker sollen erkrankten Linken-Politiker verspottet haben

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Linken-Politiker Dirk Bruhn erhebt schwere Vorwürfe (Archivbild)

Linken-Politiker Dirk Bruhn erhebt schwere Vorwürfe (Archivbild)

Zwei AfD-Abgeordnete sollen Dirk Bruhn im Landtag verhöhnt haben. Der an Parkinson Erkrankte beleidigt die Beiden öffentlich.

Eklat im Landtag von Mecklenburg-Vorpommern: Der Linke-Politiker Dirk Bruhn hat zwei AfD-Abgeordnete „menschliche Arschlöcher“ genannt. Nach seiner Aussage hatten Enrico Schult und Thore Stein den an Parkinson erkrankten Bruhn zuvor aufgrund seines Zitterns verspottet. Das Zittern, auch Tremor genannt, ist ein typisches Symptom der Parkinson-Krankheit.

„Während der gestrigen Debatte über den Wolf, hat die erste Reihe der AfD-Fraktion [...] mein Zittern imitiert“, so Bruhn während seiner Rede im Landtag. „Es stört mich nicht. Aber es zeigt mir, dass Sie nicht nur politische Arschlöcher sind, sondern auch menschliche Arschlöcher“, so der Linken-Politiker weiter. 

Erkrankter Linken-Politiker nennt AfD-Abgeordnete „menschliche Arschlöcher“

Anschließend entschuldigte sich der Sprecher für die Bereiche Kommunalpolitik und Landwirtschaft bei den übrigen Abgeordneten für seine Wortwahl. Ihm sei „nichts Besseres eingefallen“.

Landtagspräsidentin Birgit Hesse (SPD) reagierte auf die Beleidigung und erteilte Bruhn einen Ordnungsruf. Unterstützung erhielt Dirk Bruhn hingegen aus der eigenen Partei: Der Landesvorsitzende der Linken, Hennis Herbst, verteidigte Bruhn in einer nachfolgenden Erklärung.

Fraktion steht nach Eklat im Landtag hinter Dirk Bruhn

„Es ist menschenfeindlich und verachtenswert, wie sich die AfD-Fraktion gegenüber unseren Abgeordneten verhalten hat. [...] Dieses unmenschliche Verhalten hat Dirk Bruhn nicht auf sich sitzen lassen und hat heute Morgen im Landtag deutlich Worte dazu gefunden. Als Landespartei teilen wir diese Kritik ausdrücklich und schließen uns der Wortwahl unseres Genossen Dirk Bruhn, trotz Ordnungsruf, an“, schreibt Herbst in einem Pressestatement.

Die AfD habe einmal mehr gezeigt, „dass sie es als geistige Nachfolger der Nazis auf alle Menschen abgesehen haben, die nicht ins völkische Weltbild passen“, heißt es im Statement weiter.

Die beiden Beschuldigten wiesen indes die Vorwürfe von Dirk Bruhn später zurück. Enrico Schult und Thore Stein hätten den erkrankten Linken-Politiker nicht nachgeäfft. Schult sprach in den sozialen Medien von einer „verbalen Entgleisung“ Bruhns, die „völlig daneben, völlig unmöglich“ sei. Er unterstellte der Linkspartei, aufgrund der aktuellen Umfragewerte „jetzt zu solchen Mitteln zu greifen“. Die AfD kündigte außerdem juristische Schritte gegen Bruhn an.