Da viele für die angefeindeten Öffentlich-Rechtlichen arbeiten, sieht Hardung Schauspieler automatisch in politischen Debatten.
„Maxton Hall“-StarDamian Hardung rechnet mit der AfD ab

Damian Hardung im Neven DuMont-Haus. (Archivbild)
Copyright: Martina Goyert
Der Kölner Schauspieler Damian Hardung, bekannt aus Serien wie „Club der roten Bänder“ und „How to Sell Drugs Online (Fast)“, betont die politische Dimension seiner Arbeit. In einem Interview mit dem Magazin „GQ“ erklärte der 26-Jährige, dass er bei der Auswahl seiner Rollen bewusst darauf achte, welche Botschaften vermittelt werden und ob diese gesellschaftlich relevante Diskussionen anstoßen können. Der „Maxton Hall“-Star unterstreicht, dass Schauspielerei nicht isoliert von gesellschaftlichen Entwicklungen betrachtet werden kann.
Damian Hardung sieht Schauspielerei als politischen Akt
Schauspielerei finde nicht im luftleeren Raum statt, betonte Hardung, schon allein weil viele Schauspielerinnen und Schauspieler auch für öffentlich-rechtliche Sender arbeiteten. „Wenn eine Partei wie die AfD fordert, den Rundfunk drastisch zu beschneiden, dann betrifft das eben auch die kulturelle Aufgabe von ARD und ZDF. Und damit stehen wir Schauspieler:innen zwangsläufig und richtigerweise mitten in der Debatte.“
Neben seiner Schauspielkarriere studiert Hardung Medizin und bereitet sich derzeit auf das Staatsexamen vor. Angesichts politischer Entwicklungen, wie dem Einzug der AfD mit 20 Prozent in den Bundestag, zeigt er sich besorgt über die Leugnung des Klimawandels und die Verbreitung von Fehlinformationen.
Kritik an der Leugnung des Klimawandels
„Wie soll ich sonst darauf reagieren, wenn eine Partei, die jetzt mit 20 Prozent in den Bundestag einzieht, behauptet, der Klimawandel existiere nicht und CO₂ sei gut fürs Pflanzenwachstum? Die Basis müssen weiterhin Fakten sein.“
Auf die Frage, was ihm Angst mache, antwortete Hardung: „Die Radikalisierung der Sprache, das ständige Gegeneinander, das Fehlen eines echten Dialogs. Es geht nicht mehr darum, Gemeinsamkeiten zu finden, sondern nur noch darum, sich voneinander abzugrenzen – darum, wer am lautesten schreit und wer die markanteste Position hat. Statt um eine echte kollektive Lösung dreht sich alles um Distinktion und Alleinstellungsmerkmale.“ Er versuche, „den Impuls des vorschnellen Urteils zu unterdrücken und mit Neugier am Gegenüber ins Gespräch zu gehen“.
Damian Hardung kehrt gerne nach Köln zurück
Hardung wurde in Köln geboren und lebt weiterhin in der Rheinmetropole. In Interviews betonte er mehrfach seine Verbundenheit zur Stadt, in der er auch seine schulische Laufbahn absolvierte. Er spielte bis zur A-Jugend beim SC Fortuna Köln Fußball, bevor er sich entschied, seine Schauspielkarriere zu priorisieren.

Damian Hardung im Neven DuMont-Haus. (Archivbild)
Copyright: Martina Goyert
„Familie und Freunde treffen. Dann einmal in den Rhein gucken, von der Brücke. Dann Blick zum Dom: Dom steht auch noch, alles klar, Check“, antwortete der Schauspieler dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ auf die Frage, was er als Erstes mache, wenn er nach längeren Dreharbeiten aus dem Ausland an den Rhein zurückkehre.
Bekanntheit erlangte Hardung durch seine Rolle als Jonas Neumann in der VOX-Serie „Club der roten Bänder“. Es folgten Rollen in Produktionen wie „Das schönste Mädchen der Welt“ und der Netflix-Serie „How to Sell Drugs Online (Fast)“, in der er seit 2019 den Charakter Daniel Riffert verkörpert. 2024 übernahm er die männliche Hauptrolle des James Beaufort in der Prime-Video-Serie „Maxton Hall – Die Welt zwischen uns“. Die zweite Staffel der Serie soll laut Medienberichten Ende 2025 erscheinen. (jag/dpa)