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Gelenkbruch und Verletzungen im GesichtPolizei ermittelt nach mutmaßlichem Angriff auf AfD-Politiker

Lesezeit 3 Minuten
Andreas Jurca kandidiert für den bayerischen Landtag.

Andreas Jurca kandidiert für den bayerischen Landtag.

Rechte Medien zeigen einen offenbar übel zugerichtet AfD-Landtagskandidat. Die Polizei sucht Zeugen.

Ein Augsburger AfD-Politiker ist nach eigenen Angaben Opfer eines gewalttätigen Angriffs geworden. Politiker der AfD erklärten dazu am Montag, dass der 35-Jährige aufgrund seiner politischen Tätigkeit in Augsburg zusammengeschlagen worden sei. Polizei und Staatsanwaltschaft bestätigten diesen Zusammenhang nicht.

Der AfD-Landtagskandidat Andreas Jurca habe am Samstagmorgen gegen 5 Uhr den Notruf gewählt und angegeben, dass er und ein 32-jähriger Begleiter von zwei Unbekannten angegriffen und geschlagen worden sei, schrieb das Polizeipräsidium Schwaben Nord auf Anfrage des „Kölner Stadt-Anzeiger“.

Andreas Jurca berichtet von Überfall – Polizei ermittelt nach mutmaßlichem Angriff auf AfD-Politiker

„Wie in vergleichbaren Fällen üblich sind der Anlass, der Ablauf und die möglichen Hintergründe des vom 35-Jährigen angezeigten Sachverhalts derzeit Gegenstand der Ermittlungen“, heißt es in einem in Absprache mit der Staatsanwaltschaft veröffentlichten Statement. Die Kripo ermittele wegen des Verdachts der gefährlichen Körperverletzung. Die Polizei rief Zeugen dazu auf, sich zu melden.

Wie in vergleichbaren Fällen üblich sind der Anlass, der Ablauf und die möglichen Hintergründe des vom 35-Jährigen angezeigten Sachverhalts derzeit Gegenstand der Ermittlungen.
Polizeipräsidium Schwaben Nord

Jurca ist Mitarbeiter der AfD-Landtagsfraktion in München. „Hintergrund der Tat war offenbar seine Tätigkeit für die AfD“, heißt es in einer Mitteilung der Fraktion. Laut Jurcas Beschreibung sei er aus einer Gruppe junger Männer heraus auf seine Kandidatur für die AfD angesprochen worden, berichtete die Fraktion. Als er die Landtagskandidatur bejahte, sei er sofort niedergeschlagen worden.

AfD gibt politischen Gegnern die Schuld an Vorfall um Andreas Jurca

Gerd Mannes, stellvertretende Fraktionsvorsitzende der AfD, sprach von einem „feigen und brutalen Angriff“. Solche Taten häuften sich in den letzten Jahren, so Mannes. „Sie sind eine Folge der ständigen Hetze gegen die AfD.“ Die Schuld gab er unter anderem den politischen Gegnern. Kritik äußerten mehrere AfD-Politikerinnen und Politiker auf X, vormals Twitter, auch an den Medien, weil diese angeblich nicht über den Fall Jurca berichten würden.

Andreas Jurca auf einem Wahlplakat der AfD für die Landtagswahl in Bayern. Laut Angaben des AfD-Politikers wollen ihn die Angreifer aufgrund eines solchen Plakates wiedererkannt haben.

Andreas Jurca auf einem Wahlplakat der AfD für die Landtagswahl in Bayern. Laut Angaben des AfD-Politikers wollen ihn die Angreifer aufgrund eines solchen Plakates wiedererkannt haben.

Der Landesvorsitzende der „Alternative für Deutschland“, Stephan Protschka, äußerte sich ähnlich: „Der feige Angriff auf Andreas Jurca ist die faule Frucht der fortwährenden Agitation des politischen Mainstreams gegen die AfD“, sagte der Bundestagsabgeordnete.

AfD-Politiker Andreas Jurca zeigt in Interview mit Parteikollegin seine Verletzungen

AfD-nahe Medien berichteten als erste über den Vorfall und machten Migranten für den mutmaßlichen Angriff verantwortlich. Sie bezogen sich dabei auf die Aussage Jurcas. In einem in den sozialen Medien veröffentlichtem Interview des AfD-nahen Onlineportal „Deutschlandkurier“ sprach Gabrielle Mailbeck, Fraktionsgeschäftsführerin der AfD in Augsburg, mit ihren Parteikollegen Jurca.

In dem Gespräch berichtete Jurca von „einer größeren Gruppe“, denen er begegnet sei. Einer der Männer habe ihn angesprochen und dann unvermittelt zugeschlagen, so Jurca, der daraufhin das Bewusstsein verloren haben will. Er glaube an eine politisch motivierte Tat. Bislang gibt es dafür – außer Jurcas Aussage – noch keine Hinweise. Die Polizei sucht nach Zeugen.

Rechte Medien verbreiten Video, in dem Andreas Jurca von Angriff berichtet

In dem Video des rechten „Deutschlandkuriers“ ist Jurca mit Blessuren im Gesicht sowie mit einem medizinischen Spezialschuh am Knöchel, wie er üblicherweise speziell bei Fuß- und Knöchelverletzungen zum Einsatz kommt, zu sehen. Außerdem hat Jurca Krücken als Gehhilfen dabei.

Er habe nach dem Angruff nicht mehr gehen können, berichtet der AfD-Politiker im Interview, habe seinen Freund aber noch nach Hause begleitet und sei dort erst in ein Taxi gestiegen. Später sei er dann ins Krankenhaus gefahren. Laut der AfD erlitt Jurca einen Bruch des Sprunggelenks und Verletzungen im Gesicht. Die Polizei berichtete ebenfalls von Verletzungen, Jurca habe bei der Anzeige aber keine Notwendigkeit für eine medizinische Versorgung gesehen. (mit dpa)