Köln – Ein vermeintliches AfD-Plakat am Kölner Südbahnhof hat am Dienstagmorgen zahlreiche Bahn-Gäste irritiert und beschäftigt nun den Staatsschutz.

Wohl in einer nächtlichen Aktion hatten Unbekannte eine Plakatwand am Gleis in Fahrtrichtung Hauptbahnhof überklebt. Dort prangte am Morgen Werbung für eine „Deutschland-Tour“ zum „Preisen von Hitler", um „Modis zweite Amtszeit zu feiern“. Darunter die Konterfeis des indischen Premierministers Narendra Modi, des AfD-Bundesfraktionsvorsitzenden Alexander Gauland und des Vorsitzenden der AfD-Fraktion in Thüringen, Björn Höcke.

Vermeintliche Tour durch sechs deutsche Städte

Tourdaten kündigen vermeintliche Veranstaltungen in sechs deutschen Städten an. Am 17. November, so die Information, macht die Tour Halt an der Anschrift Unter Käster 1 in Köln.

Die Ankündigung ist auf Englisch formuliert, der Schrift-Typ wechselt zwischen Fraktur und einem Font, der an die indische Devangari erinnert.

Abgeschlossen wird die Werbung durch Logo und Kontaktdaten der „Alternative für Deutschland“.

Reisende meldeten „Hitler“-Plakat der Bundespolizei

Reisende meldeten das Plakat am Morgen der Bundespolizei, die nun eine Strafanzeige wegen Verwendung von Kennzeichnungen verfassungswidriger Organe einleitet. „Wir haben Kontakt mit dem Staatsschutz aufgenommen“, bestätigte eine Polizei-Sprecherin dem „Kölner Stadt-Anzeiger" auf Anfrage. Das Plakat wurde noch am Mittag entfernt.

Ob es sich bei der Veranstaltungsankündigung um eine Satire-Aktion aus dem linken Spektrum handelt, ist bislang nicht klar. Christer Cremer von der AfD Köln sagt auf Anfrage: „Wir haben mit dieser perfiden Aktion nichts zu tun und möchten auch mit dem Verbrecher Hitler nichts zu tun haben.“

Narendra Modi ist Mitglied der hindunationalistischen BJP und steht seit 2014 an der Spitze Indiens – seit Mai in seiner zweiten Amtszeit. Von Kritikern wird er gerne als „der indische Donald Trump“ bezeichnet.