Eine Parodie von Annalena Baerbock hat bei X viele Follower. Das Auswärtige Amt sieht die Gefahr von Missverständnissen.
„Verwechslungsgefahr“Auswärtiges Amt geht gegen Parodie auf Annalena Baerbock vor
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) und das Auswärtige Amt sind gegen einen Parodie-Account in dem sozialen Netzwerk X, vormals als Twitter bekannt, vorgegangen. Ein Account, der mittlerweile den Namen „Außenministerin Parody Annalena Baerbock“ trägt, hatte in den letzten Wochen immer mehr an Popularität in dem Kurznachrichtendienst gewonnen. Mehr als 49.000 Menschen folgen dem Satire-Account mittlerweile – die Beiträge erhalten regelmäßig viele „Gefällt mir“-Angaben.
Parodie von Annalena Baerbock auf X/Twitter: Auswärtiges Amt geht gegen unbekannte Komiker vor
Die unbekannten Betreiber des Accounts parodierten die deutsche Außenministerin in der letzten Zeit nahezu täglich, oftmals sogar mit mehreren Beiträgen pro Tag. Nun hat das Auswärtige Amt allerdings interveniert.
„Parodie hat seinen festen Platz in unserer Demokratie. Personen des öffentlichen Lebens müssen das aushalten; das gilt natürlich auch für die Außenministerin“, erklärte Baerbocks Ministerium auf Anfrage der „Bild“-Zeitung. Allerdings habe der Parodie-Account auf X dem Profil der Außenministerin zunächst sehr ähnlich gesehen – und auch zu tagesaktuellen und teilweise brisanten Vorgängen Tweets abgesetzt.
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Baerbock-Parodie sorgt mit Beiträgen zum Niger für Wirbel
So habe der Parodie-Account „im Anschluss an den Putschversuch in Niger einen Tweet des demokratisch gewählten und von den Putschisten bedrohten nigrischen Außenministers mit einem französischen Kommentar retweetet, der bei flüchtiger Lektüre nicht unmittelbar für alle Nutzerinnen und Nutzer als Fake erkennbar war“, bemängelte das Ministerium nun.
„Dies folgte unmittelbar nach einem Telefonat der Außenministerin mit ihrem nigrischen Amtskollegen inmitten einer gefährlichen Krise“, fügte das Auswärtige Amt in seiner Stellungnahme an.
„Achtung Täuschung! Dies ist nicht der Handle von Außenministerin Annalena Baerbock“
Der Parodie-Account hatte zu dem Retweet auf Französisch geschrieben: „Salut, salut. Je suis Annalena. Vive la democratie!“ („Hallo, hallo. Ich bin Annalena. Es lebe die Demokratie!“). Auch bei einem weiteren Tweet des Parodie-Accounts hatte das Ministerium zuvor bereits gegengesteuert.
„Achtung Täuschung! Dies ist nicht der Handle von Außenministerin Annalena Baerbock“, schrieb das Auswärtige Amt unter einen Beitrag, in dem der Parodie-Account über eine Geschlechtsumwandlung beim nigrischen Außenminister Hassoumi Massoudou geschrieben hatte.
Da man nicht ausschließen könne, dass Regierungen anderer Länder die Tweets des Parodie-Accounts für echt halten könnten, habe das Ministerium interveniert, erklärte ein Sprecher. „Das Auswärtige Amt hat Twitter/X daher am 28.07. auf diese Verwechslungsgefahr hingewiesen und darum gebeten, Maßnahmen zu treffen, um dieser entgegenzuwirken.“
Falscher Baerbock-Account nun deutlich als Parodie gekennzeichnet
Der Kurznachrichtendienst, der von Besitzer Elon Musk kürzlich in X umbenannt wurde, reagierte auf die Bitte des Auswärtigen Amts: Kurzzeitig wurde der Parodie-Account in dem sozialen Netzwerk gesperrt. Auch der blaue Haken, der früher zur Verifizierung offizieller Accounts diente, wurde von X entfernt.
Seit dem vergangenen Wochenende ist die Sperre wieder aufgehoben – nun steht aber bereits an zweiter Stelle des Accountnamens das Wort „Parody“, auch an anderer Stelle haben die Betreiber den Account nun eindeutiger als Parodie gekennzeichnet.
Neue Beiträge finden sich unterdessen noch nicht auf dem Account. Der letzte Eintrag stammt vom 5. August. „Hiermit gebe ich in Absprache mit @AuswaertigesAmt (Outside Amt) offiziell bekannt, dass alle Follower*innen von diesem Account ab sofort diplomatische Immunität im Ausland erhalten. Viel Spaß auf der nächsten Reise! Bereit, weil ihr es seid. LG, eure Annalena“, hatten die unbekannten Betreiber zuletzt verkündet. (das)