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Anschlag auf russischen Militärblogger26-Jährige bekennt sich teilweise schuldig

Lesezeit 2 Minuten
Darya Trepowa erschien am Mittwoch zu Prozessbeginn vor einem Militärgericht in St. Petersburg.

Darya Trepowa erschien am Mittwoch zu Prozessbeginn vor einem Militärgericht in St. Petersburg.

Der getötete Militärblogger Tatarski galt als Befürworter des russischen Angriffs auf die Ukraine.

Im Prozess um den tödlichen Bombenanschlag auf einen bekannten russischen Militärblogger hat sich Medienberichten zufolge eine 26-Jährige teilweise schuldig bekannt. Darya Trepowa erschien am Mittwoch zu Prozessbeginn vor einem Militärgericht in St. Petersburg. Laut der staatlichen Nachrichtenagentur Tass gab Trepowa, die sich während des Gerichtstermins in einem Glaskasten befand, eine Teilschuld an dem Anschlag auf den Blogger Wladlen Tatarski zu.

Die Staatsanwaltschaft wirft der jungen Frau vor, Tatarski im April bei einer Veranstaltung in einem Café in St. Petersburg eine mit einem Sprengsatz präparierte Statue übergeben zu haben. Der Gegenstand war Minuten später explodiert. Durch die Explosion wurde Tatarski getötet, zudem wurden mehr als 30 Anwesende verletzt.

Frau gab zu, Statue an Militärblogger überreicht zu haben, die später explodierte

Trepowa gab bereits nach ihrer Festnahme zu, die Statue überreicht zu haben. Sie erklärte damals jedoch auch, nicht gewusst zu haben, dass diese eine Bombe enthielt. Diese Aussage wiederholte sie nun vor Gericht. Auch ihr ebenfalls angeklagter Bekannter Dmitri Kasinzew gab laut Tass eine Mitschuld an dem Anschlag zu.

„Ob sie gewusst hat, dass sie eine Bombe bei sich trug, oder nicht, spielt keine Rolle. Sie hat jemanden getötet und andere verletzt“, sagte Maria Koroljowa, eine Verwandte eines der Opfer. Trepowa müsse „streng bestraft“ werden, verlangte sie.

Tatarski galt als Befürworter des Angriffs auf die Ukraine

Tatarski, der mit echtem Namen Maxim Fomin hieß, war einer der populärsten regierungstreuen Militärblogger Russlands, deren Einfluss seit Beginn der Offensive in der Ukraine im Februar 2022 zugenommen hat. Als Befürworter der Invasion verfügen sie oft über Quellen im Militär und veröffentlichen Informationen häufig vor der russischen Regierung. Teils üben sie auch Kritik an der russischen Militärstrategie, was ihnen eine große Anhängerschaft eingebracht hat.

Der Anschlag auf Tatarski hatte in Russland für großes Aufsehen gesorgt, insbesondere bei den stärksten Befürwortern der russischen Offensive in der Ukraine. Moskau beschuldigte Kiew und „Agenten“ des inhaftierten Oppositionellen Alexej Nawalny, in den Anschlag verwickelt zu sein. Die Ukraine erklärte dagegen, es habe sich um eine interne Abrechnung von russisch-nationalistischen Kreisen gehandelt.

Seit Beginn der russischen Offensive in der Ukraine hat Moskau Kiew wiederholt vorgeworfen, hinter Anschlägen auf russischem Boden zu stecken, darunter auch jenem auf Daria Dugina, die Tochter des russischen ultranationalistischen Ideologen Alexander Dugin. Sie war im August außerhalb von Moskau bei einem Bombenanschlag auf ein Auto getötet worden. (afp)