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„Persönlich und brutal gefoltert“Ukraine bekennt sich zu Attentat auf Putins Folterchef in Luhansk

Lesezeit 2 Minuten
Einsatzkräfte stehen hinter einem ramponierten LKW.

Michail Filiponenko wurde laut Angaben der Ukraine mit einem „nicht identifizierten Sprengsatz“ unter seinem Auto getötet.

Michail Filiponenko starb durch eine Autobombe. Die Ukraine droht weiteren „Verrätern“ mit ähnlichen Attentaten.

Die Ukraine hat eigenen Angaben zufolge einen tödlichen Anschlag auf einen pro-russischen Lokalpolitiker und früheren Separatistenchef verübt. Der ukrainische Militärgeheimdienst erklärte am Mittwoch, er habe „gemeinsam mit Vertretern der Widerstandsbewegung“ in der von Russland annektierten ostukrainischen Region Luhansk eine „spezielle Operation zur Beseitigung“ Michail Filiponenkos ausgeführt.

Zuvor hatten russische Ermittler mitgeteilt, dass der Abgeordnete des pro-russischen Regionalparlaments durch einen „nicht identifizierten Sprengsatz“ unter seinem Auto getötet worden sei.

Attentat der Ukraine: Chef der Region Luhansk spricht von „schwerem Verlust“

Das russische Ermittlungskomitee veröffentlichte zudem ein Video von den forensischen Untersuchungen am mutmaßlichen Tatort. Darauf ist ein am Straßenrand stehendes zerstörtes dunkles Auto mit Blut auf dem Fahrersitz zu sehen. Laut den Ermittlern wurden strafrechtliche Untersuchungen eingeleitet.

Der von Russland eingesetzte Chef der Region Luhansk, Leonid Pasetschnik, bezeichnete Filiponenko in einem Beitrag in den Online-Netzwerken als „echten Mann“ und dessen Tod als „schweren Verlust“.

Neben seiner politischen Tätigkeit war Filiponenko ein ehemaliger Anführer der pro-russischen Separatisten, die 2014 in den ostukrainischen Regionen Luhansk und Donezk einen Krieg gegen die ukrainische Armee begonnen hatten. Im vergangenen Jahr erklärte Russland die Annexion von Luhansk, Donezk und zwei weiteren Gebieten im Süden und Osten der Ukraine.

Michail Filiponenko wird vom ukrainischen Geheimdienst „brutale“ Folter vorgeworfen

Dem ukrainischen Geheimdienst (HUR) zufolge hatte Filiponenko in seiner Rolle als Chef der pro-russischen Separatisten Zivilisten und Kriegsgefangene „persönlich und brutal gefoltert“.

DONETSK, VOLKSREPUBLIK DONETSK - 7. SEPTEMBER 2022: Michail Filiponenko, der Leiter der LPR-Vertretung im Gemeinsamen Kontroll- und Koordinierungszentrum für Waffenstillstand und Stabilisierung der Demarkationslinie (JCCC), nimmt in der Donezker Nachrichtenagentur an einer Pressekonferenz zu den Beschussangriffen der ukrainischen Streitkräfte auf zivile Objekte mit Munition aus NATO-Ländern teil. Wladimir Gerdo/TASS PUBLICATIONxINxGERxAUTxONLY TS14173E

Mikhail Filiponenko wurde von der Ukraine mit einer Autobombe getötet. Er soll in der Region Luhansk für „Folterkammern“ verantwortlich gewesen sein. (Archivbild)

Der Geheimdienst kündigte an, weiter gegen „Kriegsverbrecher und Kollaborateure“, die mit Russland zusammenarbeiteten, vorgehen zu wollen. Filiponenko soll zudem für den Aufbau von „Folterkammern“ in der Region Luhansk verantwortlich gewesen sein, teilte der HUR mit.

Der Geheimdienst veröffentlichte zudem die Privatadresse Filiponenkos – offenbar als Warnung an weitere Schergen von Kremlchef Wladimir Putin. Man kenne „alle Adressen der pro-russischen Verräter“, teilte der HUR mit.

Ukraine droht „Verrätern“ mit weiteren Attentaten

Seit dem Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine im Februar 2022 wurden mehrere pro-russische Politiker und Unterstützer des Krieges zu Zielen von Anschlägen, für die Moskau Kiew verantwortlich macht.

Der russische Geheimdienst FSB warf der Ukraine etwa vor, hinter dem Anschlag im vergangenen Monat auf den pro-russischen Politiker Oleg Zarjow auf der Halbinsel Krim gesteckt zu haben. Auch die Tochter des russischen Faschisten Alexander Dugin soll von der Ukraine getötet worden sein. Dugin wird auch als „Putins Gehirn“ bezeichnet. (mit afp)