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ARD-DeutschlandtrendWunsch nach SPD-geführter Regierung wird stärker

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Scholz Olaf GI

Immer beliebter: SPD-Kandidat und Vizekanzler Olaf Scholz

Köln/Berlin – Die SPD holt laut einer Umfrage des Instituts Infratest dimap in der Wählergunst weiter auf. Bei der Frage, wer die nächste Regierung führen sollte, liegen die Unionsparteien und die SPD im „Deutschlandtrend“ des ARD-„Morgenmagazin“ nun mit je 30 Prozent gleichauf. Für die Sozialdemokraten sind das sechs Prozentpunkte mehr als Anfang August, für CDU/CSU sind es dagegen fünf Punkte weniger.

Nur noch 15 Prozent ziehen ein von den Grünen geführtes Kabinett vor. 25 Prozent äußern nach wie vor keine Präferenz.

41 Prozent für SPD-Kanzlerkandidat Scholz bei Direktwahl

Bei einer Direktwahl würden sich der Umfrage zufolge derzeit 41 Prozent der Deutschen für SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz entscheiden. Das sind sechs Prozentpunkte mehr als Anfang August. 16 Prozent - und damit vier Punkte weniger als zuvor - wollen Unionskandidat Armin Laschet von der CDU im Kanzleramt sehen. Annalena Baerbock von den Grünen unterstützen rund zwölf Prozent - ein Minus von vier Punkten.

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Wenn am Sonntag Bundestagswahl wäre, käme die Union dem ARD-Deutschlandtrend zufolge auf 23 Prozent, die SPD wäre mit 21 Prozent zweitstärkste Kraft. Für die Grünen würden 17 Prozent der Wähler stimmen, für die FDP 13 Prozent. Die AfD käme auf elf Prozent, die Linke auf sieben. Im Vergleich zum Deutschlandtrend vom 5. August gewinnt die SPD den Angaben zufolge drei Prozentpunkte und erreicht damit den höchsten Wert seit Januar 2018. Die Union verliert vier Prozentpunkte, womit sie auf den niedrigsten Wert seit Mai dieses Jahres fällt. Die Grünen verlieren zwei Prozentpunkte und landen auf dem niedrigsten Wert seit August 2020.

Laschet zeigt keine Selbstzweifel

Laschet zeigte angesichts der jüngsten Umfrageentwicklungen keine Selbstzweifel. Auf die Frage, ob nicht doch Markus Söder von der CSU der bessere Unionskandidat gewesen wäre, antwortete er der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Freitagsausgabe) mit einem klaren „Nein“. Er fügte aber hinzu: „Wir müssen alles dafür tun, dass die nächste Regierung von der Union geführt werden kann. Gerade in Krisenzeiten waren CDU und CSU Garanten von Stabilität.“

Scholz betonte derweil angesichts seiner steigenden Umfragewerte: „Die SPD zeigt sich entschlossen und geschlossen wie seit vielen Jahren nicht mehr.“ Der Düsseldorfer „Rheinischen Post“ (Freitagsausgabe) sagte er zu seinen verbesserten Zustimmungswerten: „Da hat sich was verändert - und zwar nicht nur in den Umfragen, das merke ich auch in persönlichen Begegnungen - auf der Straße und auf den Marktplätzen. Es geht aufwärts.“

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Das Institut gibt eine statistische Fehlertoleranz von zwei bis drei Prozentpunkten an. Grundsätzlich spiegeln Umfragen nur das Meinungsbild zum Zeitpunkt der Befragung wider und sind keine Prognosen auf den Wahlausgang. (dpa, afd)