Annalena Baerbock zeigt sich besorgt über die Lage der Menschenrechte in China. Qin Gang spricht von einem Kampf gegen Radikalismus.
Baerbocks Besuch in PekingChinas Außenminister: Lassen uns bei Menschenrechten nicht belehren
China will sich nach den Worten von Außenminister Qin Gang beim Thema Menschenrechte nicht belehren lassen. Nach Gesprächen mit Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) am Freitag in Peking sagte er vor der Presse: „Was China am wenigsten braucht, ist ein Lehrmeister aus dem Westen.“
Er wies die zuvor von Baerbock geäußerte Kritik an der Menschenrechtslage in China zurück. Jeder Staat habe seine eigenen Gegebenheiten und kulturellen und historischen Hintergründe. Bei den Menschenrechten gebe es „keine einheitlichen Standards in der Welt.“
Baerbock hielt Qin Gang allerdings entgegen, dass es durchaus „gemeinsame Standards“ für die Menschenrechte in der Welt gebe - und erinnerte ihn an die UN-Charta und die UN-Menschenrechtskonvention. Darin stünden „universelle“ Menschenrechte, an die alle UN-Mitglieder gebunden seien.
Alles zum Thema Annalena Baerbock
- „Völlig beschissene Situation“ Unruhe und Fluchtgedanken in Russland nach Freigabe für US-Raketen
- Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine Deutschland geht von Drohnenhilfe Chinas für Russland aus
- ARD-Moderatorin Caren Miosga lobt Ricarda Lang – Kritik an Baerbock
- Beziehung zum Iran Bundesregierung zieht Konsequenzen aus Sharmahd-Hinrichtung
- Nach „Tabubruch“ EU verhängt wegen Raketenlieferungen neue Iran-Sanktionen
- Verstoß gegen Medienzugang Vorfall mit Baerbock hat Nachspiel für russischen Journalisten
- Kritik aus eigener Partei Baerbock greift Söder an und nennt ihn „Teenager-Jungen“ – Aufregung über Israel-Äußerung
Chinas Außenminister nennt Lage in Xinjiang „stabil“
Zuvor hatte Baerbock ihre Sorge darüber geäußert, dass die Freiräume für die Zivilgesellschaft und die Menschenrechte in China beschnitten würden. Auf die Vorwürfe über eine Verfolgung besonders der muslimischen Uiguren in der Nordwestregion Xinjiang entgegnete Chinas Außenminister, es gehe dabei nicht um Menschenrechte, sondern um den Kampf gegen Radikalismus und Separatismus.
Jetzt sei die Lage in Xinjiang aber „stabil“. Die Menschen lebten ein „sehr glückliches Leben“. Es gebe anti-chinesische Kräfte, die die Xinjiang-Frage benutzten, um Chinas Aufstieg in der Welt einzudämmen. Auch wollten sie die Situation in Xinjiang stören. Ausländische Kräfte sollten sich aus der Region heraushalten, forderte Qin Gang. (dpa)