Außenministerin Annalena Baerbock wünscht sich von Israel mehr Einsatz bei dem Schutz von Zivilisten im Gazastreifen.
Nahost-KonfliktBaerbock erwartet von Israel mehr Schutz von Zivilisten

Annalena Baerbock (Bündnis 90 / Die Grünen), Bundesministerin des Auswärtigen Amt, spricht auf einer Pressekonferenz während dem UN-Klimagipfel COP28.
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Außenministerin Annalena Baerbock verlangt von der israelischen Regierung einen stärkeren Einsatz für den Schutz von Zivilisten im Gazastreifen. „Wir erwarten, dass Israel sein militärisches Vorgehen anpasst, um ziviles Leid zu lindern, dass es mehr humanitäre Hilfe zulässt, gerade auch in den Norden, dass es militärisch gezielter vorangeht und weniger zivile Opfer in Kauf nimmt“, sagte die Grünen-Politikerin am Freitag am Rande der Weltklimakonferenz in Dubai. „Der Kampf gilt der Hamas und nicht den unschuldigen Palästinenserinnen und Palästinensern.“
Schutz von Zivilisten im Gazastreifen – mehr humanitäre Hilfe
Dem Konflikt seien schon zu viele Zivilisten in Gaza zum Opfer gefallen, betonte Baerbock. Wie Israel den Kampf führe, sei auch zentral, „um die Perspektive auf eine politische Lösung zu erhalten“. Sie erklärte: „Es gehört zur Wahrheit dazu: Der Krieg ist nicht gewonnen, wenn man den Frieden dabei verliert.“
Humanitäre Hilfsgüter kämen kaum noch über Rafah an der Grenze zu Ägypten hinaus und im Norden Gazas schon seit Tagen nicht mehr an. „Für die Menschen in Gaza, insbesondere die Kinder, ist das Leben einfach nur die Hölle.“ Zugleich wies sie auf die Raketenangriffe auf Israel durch die Hamas, die Hisbollah und die Huthi-Rebellen hin. Angehörige in Israel sorgten sich um Geiseln in den Händen der Hamas.
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„Da läuft auch eine emotional nahe liegende Forderung, wie die nach einer generellen Waffenbrüche de facto ins Leere, weil sie gerade keine Antwort darauf gibt, wie der Terror der Hamas aufhört, wie die Hamas ihre Waffen niederlegt, wie Israel wieder sicher sein kann“, sagte Baerbock. „Zugleich kann es so wie es jetzt ist nicht weitergehen.„ Israel habe das Recht, sich im Rahmen des Völkerrechts zu verteidigen.
Baerbock hatte zuvor nach Angaben aus ihrer Delegation knapp anderthalb Stunden mit dem Außenminister der Vereinigten Arabischen Emirate, Abdullah bin Zayed Al Nahyan, vor allem über die Lage in Nahost gesprochen. Auch Baerbock erwähnte das Treffen und sagte, man stimme sich eng mit jenen „moderaten arabischen Staaten“ ab, die humanitär helfen wollten und sich als Vermittler engagierten. (dpa)