Die Vereinten Nationen sollen im kommenden Jahr tiefgreifend reformiert werden. Deutschland spielt dabei eine zentrale Rolle.
„Realität gestalten“Baerbock zum UN-Zukunftsgipfel: Vereinte Nationen brauchen „Upgrade“
Außenministerin Annalena Baerbock hat die Staaten der Welt dazu aufgerufen, die Vereinten Nationen mit tiefgreifenden Reformen zukunftsfest zu machen. „Seit 1945 wirken die Vereinten Nationen als Motor für Fortschritt und Frieden“, sagte die Grünen-Politikerin am Donnerstag bei einem Vorbereitungstreffen zu dem im September 2024 geplanten UN-„Zukunftsgipfel“. Es sei jedoch offensichtlich, dass die UN „ein ‚Upgrade‘ benötigen, um ihre Mission für künftige Generationen weiterhin erfüllen zu können.“
UN-Generalsekretär António Guterres sagte, die Entwicklung hin zu einer multipolaren Welt könnte „ernsthafte Risiken“ mit sich bringen. Er warnte: „Dies könnte zu noch größeren geostrategischen Spannungen, chaotischem Wettbewerb und weiterer Fragmentierung führen.“ Der Zukunftsgipfel sei eine einzigartige Gelegenheit, veraltete multilaterale Institutionen mit der gegenwärtigen Welt in Einklang zu bringen.
Deutschland soll UN-Zukunftsgipfel planen
Der UN-Chef hat Deutschland mit der Planung des Zukunftsgipfels betraut, bei dem im Herbst 2024 die Grundlage für eine umfängliche Neuausrichtung der UN gelegt werden soll. Verantwortlich für den Gipfel ist die deutsche Botschafterin bei den UN, Antje Leendertse - die erste Frau auf dem New Yorker Chefsessel der deutschen UN-Vertretung.
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Baerbock sagte angesichts der Reformpläne: „Kein einziges Land der Welt kann allein auf die großen Fragen unserer Zeit reagieren.“ Zunächst gehe es um die Klimakrise, um Ungleichheit, Digitalisierung und Frauenrechte. „Beim Zukunftsgipfel im nächsten Jahr haben wir die Chance, bei diesen Themen voranzukommen.“ Insbesondere von den Industrieländern verlangte Baerbock verstärkte Anstrengungen.
Baerbock: Realität widerspiegeln, Realität gestalten
Zudem müssten die Vereinten Nationen und die internationalen Institutionen reformiert werden, forderte die Außenministerin. „Wir brauchen Institutionen, die die heutige Realität widerspiegeln, damit wir die heutige Realität gestalten können.“
In den vergangenen drei Jahrzehnten sei es mehr als einer Milliarde Menschen gelungen, der extremen Armut zu entkommen, bilanzierte Baerbock. Die Kindersterblichkeit sei gesunken, die weltweite Alphabetisierungsrate von 70 Prozent vor fünf Jahrzehnten auf heute fast 90 Prozent gestiegen. „Das zeigt, dass wir Bemerkenswertes erreichen können, wenn wir unsere Kräfte bündeln.“ (dpa)