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Nach Rückzug von Joe Biden50 Millionen Dollar an einem Tag – US-Demokraten verzeichnen Rekordspenden

Lesezeit 3 Minuten
Ein Wahlkampfschild mit dem ausgeschnittenen Namen von US-Präsident

 Biden steht und dem nun dominierenden Namen Harris steht vor einem Haus in den USA.

Die Unterstützung für Kamala Harris als Kandiatin der Demokraten zeigt sich auch an einem enormen Spendenaufkommen für die Partei (Symbolbild)

Kaum hat Joe Biden erklärt, nicht zu kandidieren, gehen die Spendeneingänge durch die Decke. Was das für den Wahlkampf bedeuten könnte.

Nur kurz nachdem Joe Biden am Sonntag überraschend seine Kandidatur für das Amt des US-Präsidenten zurückgezogen hat, sind die Geldspenden an die demokratische Partei in den USA rasant angestiegen.

Am selben Tag seien allein 50 Millionen US-Dollar (knapp 46 Millionen Euro) an Online-Spenden zusammengekommen, berichtet die „News York Times.“ Das sei ein bedeutendes „Zeichen der Begeisterung“ der Unterstützer der Demokraten, nachdem die Wahlkampfspenden unter anhaltender Kritik an Joe Biden wochenlang nur sehr schleppend eingelaufen waren.

Spenden an Demokraten stiegen von 200.000 Dollar auf 11,5 Millionen Dollar pro Stunde

Die für das Sammeln von Wahlkampfspenden zuständige Gruppe „ActBlue“ meldete, dass es der bisher „größte Spendentag“ im diesjährigen Wahlkampf sei. Aller Wahrscheinlichkeit nach würden die Spenden noch weiter in die Höhe klettern.

Laut Analyse der New York Times schossen die Spenden von durchschnittlich 200.000 Dollar pro Stunde auf fast 11,5 Millionen Dollar – und das innerhalb von einer Stunde. „ActBlue“ bezieht sich dabei vor allem auf sogenannte „grassroot supporters“ – zu Deutsch etwa „Unterstützung an der Basis“: „Die Kleinspender sind Feuer und Flamme und stehen bereit, die Wahl zu übernehmen“, schrieb „ActBlue“ auf der Plattform X.

Hochrangige Demokraten unterstützen Kamala Harris als Kandidatin

Ein solch rasanter Anstieg an Spenden dürfte sich für die Demokraten in den USA als wichtiger Meilenstein für den Wahlkampf erweisen. Seit Monaten traf die Demokraten sinkende Unterstützung ihres Kandidaten Joe Biden, sowohl seitens der Öffentlichkeit als auch in den eigenen Reihen. Der bedeutende Spendenanstieg könnte ein erstes Zeichen dafür sein, dass der Wahlkampf der Demokraten jetzt wieder Dynamik erhält.

Auch die Unterstützung für Vizepräsidentin Kamala Harris als neue Präsidentschaftskandidatin spricht dafür. Beinahe unverzüglich, nachdem Harris erklärt hatte, die Kandidatur gewinnen zu wollen, gab Unterstützungsbekundungen von hochrangigen Demokraten, unter ihnen Ex-Präsident Bill Clinton und Ex-Außenministerin Hillary Clinton sowie der frühere Außenminister John Kerry. „Wir fühlen uns geehrt, uns dem Präsidenten anzuschließen und Vizepräsidentin Kamala Harris als Kandidatin zu befürworten und wir werden tun, was wir können, um sie zu unterstützen“, schrieb Bill Clinton in einer Stellungnahme auf X.

Donald Trump, Kandidat der Republikaner, wetterte online gegen den Rückzug Bidens. Er müsse nun gegen Kamala Harris im Wahlkampf völlig von vorn anfangen.

Auch der ebenfalls als möglicher Kandidat gehandelte Gouverneur von Pennsylvania, Josh Shapiro, gab seine Unterstützung für Kamala Harris bekannt und nahm sich damit selbst aus dem Rennen.

Höher als jetzt war das Spendenaufkommen für die Demokraten laut „News York Times“ zuletzt, als die Richterin und Demokratin Ruth Bader Ginsburg im September 2020 gestorben war. Damals kamen an einem Tag 73,5 Millionen Dollar an Spenden zusammen. (mit dpa)