Covid-Schutz bei KindernNRW-SPD ist gegen eine Impfpflicht wie bei Masern
Düsseldorf – Impfungen für Kinder und Jugendliche sollen die Ausbreitung der Pandemie in den Kitas und Schulen von NRW stoppen. Experten rechnen damit, dass ein Impfstoff von Biontech im Fall seiner Zulassung ab Juni für Schüler über 12 Jahre verfügbar sein wird. Ab September könnte es auch ein Vakzin für kleine Kinder geben, die älter als ein halbes Jahr sind.
Die SPD im Düsseldorfer Landtag fordert die Landesregierung auf, die Kinderimpfungen mit einer speziellen Aufklärungskampagne jetzt schon gut vorzubereiten. „Der Erfolg hängt wesentlich vom Vertrauen der Eltern in den Impfstoff ab“, sagte Vize-Faktionschefin Lisa Kapteinat.
Die SPD schlägt vor, die Impfungen nicht nur über die Haus- und Kinderärzte zu organisieren. Die Kassenärztliche Vereinigung soll mobile Impfteams organisieren, die in Kitas und Schulen kommen. Nicht alle Eltern würden sich gleichermaßen engagiert um eine Impfung bemühen. „Wir wollen keine Impfspaltung in den Klassen“, sagte Kapteinat.
Schulen sollen rechtzeitig informiert werden
SPD-Gesundheitsexperte Josef Neumann forderte die Landeregierung auf, die Schulen vier Wochen vor Impfstart über den Ablauf zu informieren und Leitlinien für das Vorgehen zu erlassen. „Das darf nicht wieder eine Hau-Ruck-Veranstaltung werden“, sagte der Politiker aus Solingen.
Alle Eltern sollten schriftlich über das Impfangebot informiert werden. Informationen sollten auch in den Moscheegemeinden oder in Flüchtlingsheimen ausgehängt werden: „Jedes dritte Kind in NRW hat einen Migrationshintergrund. Das müssen wir auch beim Impfprozess berücksichtigen.“
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Eine Impfpflicht für Kinder lehnte Neumann ab. „Es wäre ein großer Fehler, Kindern und Jugendliche etwas abzuverlangen, was wir bei den Erwachsenen auch nicht einfordern“, sagte der Gesundheitsexperte. Es werde immer bestimmte Gruppen von Eltern geben, die Impfungen ablehnten.
„Der Staat muss überlegen, wie er damit umgeht. Eine Nichtimpfung hat natürlich Auswirkungen auf alle Beteiligten“, so Neumann. Eine Impfpflicht für Kinder würde das Vertrauen in die Maßnahme zerstören. Bei Masern gibt es mittlerweile ein Impfpflicht - Kinder, die nicht geschützt sind, können nicht in Kitas angemeldet werden.
Kinder und Jugendliche seien durch Isolation und Einsamkeit besonders betroffen, sagte der Gesundheitsexperte. „Sie haben einen hohen Preis in der Pandemie bezahlt. Die geplanten Impfungen können ihnen ein Stück Normalität zurückgeben.“