In der Umfrage zur Bundestagswahl konnten SPD und Grüne auch leicht punkten, die FDP verliert – das „BSW“ hätte Einfluss.
ARD-„Deutschlandtrend“Union punktet in Umfrage – Wagenknecht-Partei könnte Wahl deutlich verändern
Plus für die Union, unveränderte Werte für Grüne und SPD: Im ARD-„Deutschlandtrend“ kommt die Union auf 30 Prozent und wäre damit stärkste Kraft, wenn am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre. Im Vergleich zur Umfrage von Ende September legt sie um 2 Punkte zu. SPD und Grüne liegen fast unverändert bei 16 beziehungsweise 14 Prozent.
Wahlumfrage Deutschlandtrend: Jeder und jede Fünfte wird wohl AfD wählen
Die FDP verliert zwei Punkte und würde mit 4 Prozent nicht die Fünf-Prozent-Hürde kommen. Zweitstärkste Kraft ist in der Befragung des Instituts Infratest dimap die AfD mit unverändert 22 Prozent. Die Linke legt um einen Punkt auf 5 Prozent zu.
Mit der Arbeit der Bundesregierung zeigt sich ein knappes Viertel (23 Prozent) zufrieden, das ist eine Zunahme um 4 Prozentpunkte. Eine deutliche Mehrheit von 76 Prozent zeigt sich aber weniger oder gar nicht zufrieden mit der Arbeit der Koalition aus SPD, Grünen und FDP, das ist eine Abnahme von 3 Punkten.
Deutschlandtrend: Bündnis Sahra Wagenknecht würde viele Stimmen der AfD-Wähler gewinnen
In der Umfrage taucht allerdings noch nicht das neue Bündnis der früheren Linken-Politiker Sahra Wagenknecht als wählbare Partei auf. Wagenknecht hatte am 23. Oktober ihren neuen Verein „BSW - für Vernunft und Gerechtigkeit“ vorgestellt, BSW steht für „Bündnis Sahra Wagenknecht“. Der Verein ist zunächst die Basis für die neue Partei, die wohl erstmals bei der Europawahl am 9. Juni 2024 an den Start gehen könnte.
Da die BSW-Partei aber noch nicht offiziell ist, fragte Infratest dimap zunächst nur ab, ob für Befragte die Wahl einer Partei unter Führung von Sahra Wagenknecht infrage käme. Insgesamt antworteten 29 Prozent der Befragten mit Ja, 61 Prozent gab an, dass sie die Partei nicht wählen würden.
Auffällig ist, dass von den Personen, die für eine Wagenknecht-Partei stimmen würde, 55 Prozent aus dem Lager der AfD-Wählerinnen und -wähler kommt. Zum Vergleich: 40 Prozent der Ja-Stimmen kommen aus dem Lager der Linkspartei, 19 Prozent der befragten Union-Wähler finden die Wagenknecht-Partei interessant, sowie 18 Prozent der befragten SPD-Wähler. Am schlechtesten schneidet das „Bündnis Sahra Wagenknecht“ unter Grünen-Wählerinnen und -wählern ab, nur 13 Prozent finden die Wagenknecht-Partei interessant und möglicherweise wählbar.
Hintergrund zur Wahlumfrage: Infratest dimap gibt Fehlertoleranz von bis zu 3 Prozentpunkten an
Das Institut befragte vom Montag (30.10.) bis zum Mittwoch (1.11.) 1314 Wahlberechtigte, wie der WDR am Donnerstag mitteilte. Wahlumfragen sind generell immer mit Unsicherheiten behaftet. Unter anderem erschweren nachlassende Parteibindungen und immer kurzfristigere Wahlentscheidungen den Meinungsforschungsinstituten die Gewichtung der erhobenen Daten.
Infratest dimap gibt eine statistische Fehlertoleranz von 2 bis 3 Prozentpunkten an. Grundsätzlich spiegeln Umfragen nur das Meinungsbild zum Zeitpunkt der Befragung wider und sind keine Prognosen auf den Wahlausgang. (mab/dpa)