AboAbonnieren

US-MedienberichteSchweigegeldzahlung an Pornostar: Trump droht Anklage

Lesezeit 2 Minuten
Der ehemalige US-Präsident Donald Trump ballt seine Faust nach seiner Rede auf der Conservative Political Action Conference (CPAC) am 4. März 2023.

Der ehemalige US-Präsident Donald Trump ballt seine Faust nach seiner Rede auf der Conservative Political Action Conference (CPAC) am 4. März 2023. Trump könnte nun eine Anklage drohen.

Ex-US-Präsident Donald Trump ist von der Staatsanwaltschaft zur Aussage eingeladen worden. Es geht um den Fall „Stormy Daniels“.

Die New Yorker Staatsanwaltschaft hat den früheren US-Präsidenten Donald Trump zur Aussage vor einer Grand Jury geladen. Trump sei angeboten worden, nächste Woche vor einem New Yorker Geschworenengericht auszusagen, berichteten die „New York Times“ und die „Washington Post“ am Donnerstag.

Demnach könnte dies ein Hinweis darauf sein, dass es im Zuge der Ermittlungen gegen Trump wegen angeblicher Schweigegeldzahlungen an einen Pornostar bald zu einer Anklage kommen könnte. Es soll um eine Zahlung von 130.000 Dollar (rund 123.000 Euro) gehen, die kurz vor den Präsidentschaftswahlen 2016 an die als „Stormy Daniels“ bekannte Pornodarstellerin geleistet wurde, berichteten die Zeitungen.

Donald Trump wäre erster US-Präsident, gegen den Anklage erhoben wird

Daniels, die mit bürgerlichem Namen Stephanie Clifford heißt, behauptet, eine Affäre mit Trump gehabt zu haben – Jahre bevor er Präsident wurde. Beide Zeitungen zitierten Quellen, die mit dem Verfahren unter der Leitung des Staatsanwalts von Manhattan, Alvin Bragg, vertraut sind. Der Demokrat Bragg hatte sein Amt im Januar angetreten. Sein Vorgänger, Cyrus Vance Jr., ebenfalls Demokrat, hatte 2019 eine Untersuchung von Trumps Finanzen eingeleitet, die zu einem jahrelangen Rechtsstreit über die Steuerunterlagen des Milliardärs führte.

Sollte es zu einer Anklage kommen, wäre es das erste Mal, dass ein ehemaliger US-Präsident angeklagt wird. Gegen Trump, der bei den US-Wahlen 2024 wieder kandidieren möchte, laufen mehrere strafrechtliche Ermittlungen. Bisher wurde er in keinem dieser Fälle angeklagt.

Donald Trump: Rückschlag im Rennen ums Weiße Haus

Für Trump ist die mögliche Anklageerhebung ein Rückschlag im Rennen um das Weiße Haus. Der Republikaner kandidiert zum dritten Mal als Präsidentschaftskandidat – eine Anklageerhebung könnt das Vorhaben erheblich erschweren.

Ein Sprecher des Ex-Präsidenten erklärte die angedrohte Anklage gegen Trump in einer ersten Stellungnahme als „einfach verrückt“ und fügte hinzu: „In den letzten fünf Jahren war das Büro der Staatsanwaltschaft auf einer Hexenjagd und untersuchte jeden Aspekt des Lebens von Präsident Trump, und sie haben es getan auf Schritt und Tritt leer ausgehen – und jetzt das.“

Donald Trump beleidigt New Yorker Staatsanwalt und Stormy Daniels

Trump selbst hatte sich am vergangenen Samstag bereits zu den Ermittlungen gegen ihn in New York geäußert. Dabei beleidigte er Staatanwalt Bragg und Clifford. Den Juristen bezeichnete er als „rassistischen Staatsanwalt“, der von „linksradikalen Demokraten, den Fake-News-Medien und dem Ministerium für Ungerechtigkeit dazu gedrängt wird, wegen der uralten Geschichte mit Stormy ‚Pferdegesicht‘ Daniels Anklage gegen mich zu erheben.“ (das/afp)