Während Donald Trump gegen Kamala Harris poltert, veröffentlicht das FBI neue Details zum versuchten Attentat auf den Republikaner.
FBI nennt Details zu AttentatTrump attackiert Harris und lobt berühmten TV-Kannibalen
Der frühere US-Präsident Donald Trump hat Vizepräsidentin Kamala Harris bei einer Wahlkampfveranstaltung scharf angegriffen. Der Präsidentschaftskandidat der US-Republikaner bezeichnete Harris am Mittwoch (Ortszeit) im Bundesstaat North Carolina als „linksradikale Verrückte, die unser Land zerstören wird“. Es war Trumps erster Wahlkampfauftritt, seit Harris die voraussichtliche Präsidentschaftskandidatin der Demokraten geworden ist.
Trump attackierte Harris in seiner Rede gleich mehrfach. So behauptete der Republikaner, Harris sei für die „Hinrichtung“ von Babys. „Sie möchte Abtreibungen im achten und neunten Monat der Schwangerschaft. Das ist in Ordnung für sie, bis zur Geburt und sogar nach der Geburt, die Hinrichtung eines Babys“, sagte der 78-Jährige, ohne für seine Behauptungen Belege aufzuführen.
Trump unterstellt Harris, „Hinrichtung von Baby“ zu wollen
Harris hat sich in ihrer politischen Karriere vehement für das Recht auf einen Schwangerschaftsabbruch eingesetzt. Anfang des Jahres hatte die Demokratin als erste amtierende US-Vizepräsidentin eine Abtreibungsklinik in Minnesota besucht. Die Behauptung, sie unterstütze Abbrüche auch in der Spätphase der Schwangerschaft, hatte Harris in der Vergangenheit zurückgewiesen. Trump wirft sie unterdessen vor, Abtreibungen verbieten zu wollen.
Trump bezeichnete Harris in seiner offensiven Rede am Mittwoch zudem als die „ultraliberale treibende Kraft hinter jeder einzelnen Biden-Katastrophe“. Der Republikaner warf der Demokratin außerdem vor, in der Grenzpolitik versagt zu haben.
Donald Trump poltert gegen Kamala Harris
Bei seinen Attacken setzte der Republikaner zudem auch auf offensichtliche Falschbehauptungen – und sorgte für einige skurrile Momente. So behauptete Trump, seine voraussichtliche Konkurrentin Harris sei „total gegen jüdische Menschen“, obwohl Harris mit einem Juden verheiratet ist.
Besonders in den Fokus rückte derweil eine Aussage Trumps über die Romanfigur Hannibal Lecter des Schriftstellers Thomas Harris. Der fiktive Serienmörder wurde in den 1990er Jahren spätestens durch den Film „Das Schweigen der Lämmer“ weltberühmt. Trump hat Lecter bereits mehrfach in seinen Reden als „wunderbaren Mann“ bezeichnet und damit für Irritationen gesorgt.
Irritationen: Donald Trump schwärmt von Kannibale Hannibal Lecter
Auf die Kritik ging Trump bei seinem jüngsten Auftritt nun ein. „Sie sagen, warum sollte ich Hannibal Lecter erwähnen? Ich muss kognitive Probleme haben“, erklärte Trump und schob dann nach: „Nein. Das sind wahre Geschichten. Hannibal Lecter ist ein liebenswerter Mann. Er möchte Sie zum Abendessen einladen.“
Zuvor hatte sich bereits Schauspieler Anthony Hopkins, der Lecter gespielt hatte, zu Trumps merkwürdigen Aussagen über den fiktiven Serienmörder mit Hang zum Kannibalismus geäußert. Er sei „schockiert und entsetzt“ darüber, dass Trump über den Filmbösewicht rede, als ob er echt wäre, erklärte Hopkins gegenüber dem Magazin „Deadline“.
Neue Details zu Attentar auf Donald Trump veröffentlicht
Der Wahlkampfaccount von Kamala Harris im sozialen Netzwerk X (vormals Twitter) verbreitete unterdessen am Mittwoch einen Ausschnitt von Trumps bewundernden Worten über den berühmten TV-Kannibalen – und verzichtete dabei auf einen Kommentar.
Harris gilt nach dem Rückzug von US-Präsident Joe Biden aus dem Rennen um das Weiße Haus als Favoritin für die Präsidentschaftskandidatur der Demokratischen Partei. Trump war in der vergangenen Woche zum Präsidentschaftskandidaten der Republikaner nominiert worden, nachdem er kurz zuvor ein versuchtes Attentat überlebt hatte.
USA: Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Donald Trump und Kamala Harris
Die Hintergründe des Mordversuchs sind nach wie vor Gegenstand von Ermittlungen. Am Mittwoch waren neue Details zum Täter bekannt geworden. So habe der Schütze vor seiner Tat Informationen über das Attentat auf den damaligen US-Präsidenten John F. Kennedy bei Google gesucht, erklärte das FBI. Der Schütze habe außerdem nur wenige Stunden, bevor Trump aufgetreten sei, eine Drohne rund 180 Meter von der Bühne entfernt fliegen lassen, sagte FBI-Chef Christopher Wray.
Trump hatte bei dem Attentat eine Verletzung am Ohr erlitten, seinen Wahlkampf jedoch umgehend fortgesetzt. Dabei scheint sich der Republikaner nach dem Rückzug von Biden aus dem Präsidentschaftsrennen auf ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit Harris einrichten zu müssen.
Eine aktuelle Umfrage des US-Senders CNN sieht Trump derzeit bei 49 Prozent der Stimmen, Harris kommt demnach auf 46 Prozentpunkte. Der Abstand der beiden Kandidaten liege damit innerhalb der Fehlertoleranz der Umfrage, erklärte der US-Sender.