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Angriff unter der GürtellinieDonald Trump teilt sexistischen „Blowjob“-Kommentar über Harris

Lesezeit 3 Minuten
Setzt im US-Wahlkampf weiter auf persönliche Beleidigungen unter der Gürtellinie: Donald Trump.

Setzt im US-Wahlkampf weiter auf persönliche Beleidigungen unter der Gürtellinie: Donald Trump.

Erst vor kurzem hatte Donald Trump seine Kontrahentin Kamala Harris rassistisch beleidigt, nun legt er mit einem sexistischen Statement nach.

Der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump hat im Wahlkampf mit der Verbreitung einer vulgären Bemerkung über seine demokratische Kontrahentin Kamala Harris provoziert. Trump teilte auf der von ihm mit begründeten Plattform Truth Social den Beitrag eines anderen Nutzers, der andeutete, dass sexuelle Gefälligkeiten Harris' politische Karriere befördert haben könnten.

In dem Post ist ein älteres Bild von Kamala Harris zu sehen an der Seite der früheren US-Außenministerin und Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton, die 2016 im Wahlkampf gegen Trump angetreten war. Dazu der Kommentar: „Lustig, wie sich Blowjobs auf ihre beiden Karrieren unterschiedlich ausgewirkt haben...“

Donald Trump attackiert Kamala Harris mit sexistischem „Blowjob“-Post

Die sexistische Bemerkung ist eine Anspielung auf einen Sex-Skandal, in den Clintons Mann Bill während dessen Präsidentschaft (1993 - 2001) verwickelt gewesen war. Trump-Unterstützer wiederum verbreiten völlig unbelegte Behauptungen über Harris, wonach die Beziehung zu Willie Brown, dem ehemaligen Bürgermeister von San Francisco, in den 90er ihren politischen Aufstieg begünstigt habe. Belege dafür nannte Trump nicht.

Trump teilte außerdem Dutzende Memes und Kommentare von Konten, die die QAnon-Verschwörungstheorie sowie falsche Behauptungen über die Wahl 2020 propagieren. Der Republikaner postete unter anderem auch Beiträge, die dazu aufriefen, prominente Demokraten zu inhaftieren. Ein solcher Beitrag zeigte das Bild des ehemaligen Präsidenten Barack Obama mit der Überschrift „Alle Wege führen zu Obama. Kehrt um, wenn ihr öffentliche Militärtribunale wollt“.

Donald Trump teilt Post, auf dem Kamala Harris und Joe Biden in Gefängnisanzügen zu sehen sind

Ein anderer Beitrag auf dem Feed des ehemaligen Präsidenten zeigt KI-generierte Bilder von Harris, Hillary Clinton, Präsident Joe Biden, Dr. Anthony Fauci, Bill Gates und Hunter Biden in orangefarbenen Gefängnisanzügen. Der Text des Bildes lautet: „Wie man das System tatsächlich ‚repariert‘“.

Laut „New York Times“ teilte Trump bereits das zweite Mal innerhalb von zehn Tagen Inhalte von seinem persönlichen Konto, die sexistische Angriffe auf die demokratische Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris enthielten. „Obwohl er seine Gegner in der Vergangenheit oft grob beleidigt hat, signalisieren die erneuten Postings Trumps Bereitschaft, auch weiterhin an langjährigen Normen der politischen Rede zu rütteln“, urteilt die renommierte Tageszeitung. Der ehemalige Präsident hatte beide Frauen jüngst bereits als „fies“ bezeichnet.

Erst rassistisch, dann sexistisch: Donald Trump beleidigt Kamala Harris wiederholt persönlich

Trump verfasste den Beitrag nicht selbst, es handelte sich um den Screenshot eines anderen Nutzers von einem Beitrag auf X. Dass er ihn auf seinem offiziellen Truth-Social-Account verbreitete, ist dennoch bemerkenswert. Der Republikaner verunglimpft seine demokratische Gegnerin im Präsidentschaftsrennen regelmäßig, bezeichnet sie unter anderem als „verrückt“ und „dumm“.

Trump hatte Harris zuvor auch schon mit Blick auf ihre Hautfarbe und Herkunft attackiert und unter anderem behauptet, die 59-Jährige sei „vor einigen Jahren plötzlich schwarz“ geworden.

Parteikollegen sehen Trump-Kampagne kritisch

Mehrere Republikaner hatten Trump zuletzt öffentlich dazu geraten, weniger persönliche Attacken gegen Harris von sich zu geben, sondern mehr inhaltliche Punkte zu machen. Trump wurde kürzlich bei einer Pressekonferenz auf diese Mahnungen angesprochen, tat solche Ratschläge jedoch ab. „Ich glaube, ich habe ein Recht darauf, sie persönlich zu attackieren“, sagte der 78-Jährige mit Blick auf Harris und den Wahlkampf und schob nach: „Ich muss es auf meine Art machen.“

Schon im Wahlkampf 2016 hatte Trump mit einer vulgären Aussage für Furore gesorgt, dass er Frauen überall anfassen könne, auch zwischen den Beinen. Die Amerikaner wählten ihn damals trotzdem zum Präsidenten.

Der republikanische Vizepräsidentschaftskandidat J.D. Vance sagte indes am Mittwoch auf einer Wahlkampfveranstaltung, dass Vizepräsidentin Kamala Harris seiner Meinung nach „zur Hölle fahren kann“. Vance setzt damit ebenso wie Trump zunehmend auf persönliche Angriffe und unterstützt damit den Kurs, den die Kampagne des ehemaligen Präsidenten Donald Trump in den letzten Tagen gegen die demokratische Präsidentschaftskandidatin lanciert hat. (mit dpa)