Kamala Harris kann sich über große Einnahmen und starke Umfragewerte freuen. Für Donald Trump gibt es derweil Spott.
Spott auch aus der eigenen Familie„Rekord“ für Kamala Harris – und viel Häme für Donald Trump
Das Wahlkampfteam von US-Vize Kamala Harris hat nach eigenen Angaben seit Beginn ihrer Kandidatur Spenden in Höhe von 540 Millionen US-Dollar (rund 482 Millionen Euro) eingesammelt. Das Team sprach von einem „Rekord“. Allein während des Parteitags der Demokraten vergangene Woche in Chicago seien mehr als 80 Millionen US-Dollar eingesammelt worden. Die größte Unterstützung habe es nach der Rede von Harris am Donnerstagabend (Ortszeit) gegeben.
Ein Drittel aller Spenden stamme von Erstspendern, teile das Team der Demokratin mit. Dies deute darauf hin, dass Harris breite Unterstützung bei der Basis der Partei genieße. Zwei Drittel der Erstspender seien Frauen, so das Team weiter.
„Rekord“ für Kamala Harris im extrem kostspieligen US-Wahlkampf
Die Zahlen können zunächst nicht unabhängig überprüft werden, sondern erst, wenn das Wahlkampfteam seinen offiziellen Finanzbericht bei der zuständigen Behörde einreicht. Wahlkämpfe in den USA sind extrem kostspielig. Nur wer das nötige Kleingeld hat, kann sich dauerhaft im Rennen halten – und behaupten.
Erfolgsnachrichten gibt es für Harris nach dem Parteitag der Demokraten unterdessen auch bei den Wahlumfragen. Wie das US-Magazin Newsweek am Sonntag berichtete, liegt Harris in nationalen Umfragen mittlerweile vier Prozentpunkte vor ihrem republikanischen Konkurrenten Donald Trump. Laut den jüngsten Modellen hat Harris auch in den wichtigen Swing States derzeit die Nase vorn.
Donald Trump abgehängt: Kamala Harris führt in Wahlumfragen
Bei den Demokraten weiß man die Erfolgswelle derweil zu nutzen – und wie man die Schwachstellen im Wahlkampf von Donald Trump herausstellt. Nachdem der Republikaner beim Parteitag bereits von Ex-Präsident Barack Obama für seine „Besessenheit von der Größe von Menschenmengen“ mit einer pikanten Andeutung bedacht wurde, legte das Harris-Lager am Sonntag mit beißendem Spott nach.
Nachdem Trump behauptet hatte, dass es mit ihm „nicht langweilig“ werden würde, veröffentlichte das Harris-Lager einen Video-Zusammenschnitt von gähnenden Besuchern bei Trumps-Wahlkampfauftritten – garniert mit einem gähnenden Emoji und dem Hinweis: „Es wird langweilig, Donald“. Die Posse um die Zuschauergunst bei den Kundgebungen der beiden Kontrahenten geht somit in die nächste Runde.
Spott und Häme für Donald Trump – auch aus der eigenen Familie
Häme bekam Trump unterdessen auch aus der eigenen Familie. So reagierte die Nichte des Republikaners, Mary Trump, im sozialen Netzwerk X auf einen Truth-Social-Beitrag ihres Onkels mit beißendem Spott.
Trump hatte zuvor in dem von ihm gegründeten sozialen Netzwerk eine Grafik weiterverbreitet, auf der er mit einem Löwen abgebildet war. „Es gibt nur einen Kandidaten, der Amerika wieder groß machen kann“, war zudem als Slogan auf dem Bild zusehen. „Katzen hassen dich, Weirdo“, lautete die trockene Antwort von Trumps Nichte Mary bei X.
US-Wahl: Knappes Rennen zwischen Kamala Harris und Donald Trump
Die Demokraten hatten Trump und seinen Vize-Kandidaten J.D. Vance zuletzt immer wieder als „weird“ bezeichnet. Auf Deutsch bedeutet das soviel wie „seltsam“ oder „schräg“. Mary Trump dürfte mit ihrem Kommentar nun auf dieses Label für ihren Onkel angespielt haben.
Die US-Wahlen finden am 5. November statt. Seitdem US-Präsident Joe Biden am 21. Juli seinen Rückzug aus dem Präsidentschaftsrennen erklärt hat, legte die nunmehrige Kandidatin Harris einen furiosen Start in ihren Wahlkampf hin. Die 59-Jährige wurde von den Demokraten zur Kandidatin gekürt und nahm die Kandidatur beim Parteitag in Chicago offiziell an. Nun deutet alles auf ein knappes Rennen zwischen der Demokratin und Donald Trump hin. (mit dpa)