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Nach Terror-Aufruf der HamasLehrer bei Angriff auf französische Schule getötet

Lesezeit 3 Minuten
Polizisten stehen vor der Gambetta-Schule im nordfranzösichen Arras. Bei einem Angriff auf die Schule wurde ein Lehrer getötet, zwei weitere Personen wurden schwer verletzt.

Polizisten stehen vor der Gambetta-Schule im nordfranzösichen Arras. Bei einem Angriff auf die Schule wurde ein Lehrer getötet, zwei weitere Personen wurden schwer verletzt.

Zwei weitere Personen wurden bei dem Angriff im nordfranzösischen Arras schwer verletzt. Die Hamas hatte zuvor zu Terror aufgerufen.

Ein mit einem Messer bewaffneter Angreifer hat in einer Schule im nordfranzösischen Arras einen Lehrer getötet. Ein weiterer Lehrer und eine Aufsichtsperson wurden nach Polizeiangaben bei dem Angriff am Freitag schwer verletzt. Schülerinnen oder Schüler seien nicht verletzt worden. Der Täter habe „Allah ist groß“ gerufen. Die französische Anti-Terror-Staatsanwaltschaft (PNAT) hat die Ermittlungen übernommen.

Nach Angaben von Innenminister Gérald Darmanin wurde der Täter festgenommen. Am Lycée Gambetta in Arras sei ein Polizeieinsatz im Gang, schrieb Darmanin im Onlinedienst X (vormals Twitter). Laut französischen Medienberichten soll es sich um einen in Russland geborenen Tschetschenen handeln. Der Mann sei wegen „radikalem Islamismus“ polizeibekannt gewesen, berichtet die Zeitung „Le Figaro“.

Angriff auf Schule in Frankreich: Täter soll „Allah ist groß“ gerufen haben

Es soll sich um einen ehemaligen Schüler der Schule in Arras handeln, heißt es weiter in dem Bericht unter Bezug auf Polizeiquellen. Auch der Bruder des Täters sei laut der französischen Nachrichtenagentur AFP am Freitag festgenommen worden, er habe sich in der Nähe einer anderen Schule aufgehalten, sei jedoch nicht bewaffnet gewesen, hieß es.

Die Hintergründe der Tat waren zunächst unklar. Sie wecken in Frankreich Erinnerungen an die Ermordung des Lehrers Samuel Paty, der im Oktober 2020 Opfer eines dschihadistisch motivierten Anschlags geworden war.

Angriff in Arras: Schüler schildern dramatische Lage an französischer Schule

In sozialen Netzwerken kursierte unterdessen ein Video, das den Angriff zeigen soll. Die Aufnahmen seien offenbar aus Fenstern der Schule heraus von Schülern der Schule aufgenommen worden, berichtet „Le Figaro“. Darauf sei ein Mann auf dem Schulhof zu sehen, der mit einem Messer bewaffnet Menschen angreife. Auch Lehrkräfte, die den Angreifer mit einem Stuhl auf Abstand halten wollen, seien zu sehen.

Die französische Zeitung zitierte außerdem einen Schüler, der schilderte, wie er sich mit Mitschülern und einem Lehrer im Gebäude verschanzt habe. „Wir haben alle Fensterläden geschlossen, der Lehrer hat uns gebeten, so wenig Lärm wie möglich zu machen, dann hat er versucht, uns zu beruhigen, uns zu sagen, dass wir in Sicherheit seien und keine Gefahr mehr bestehe. Wir versuchten, nicht in Panik zu geraten und einen kühlen Kopf zu bewahren.“

Angriff auf Lehrer in Frankreich folgt auf Terror-Aufruf der Hamas

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron wolle sich nach Arras begeben, teilte der Elysée mit. Auch Darmanin wird in Arras erwartet. Premierministerin Elisabeth Borne sagte einen Besuch in Orléans ab und kehrte nach Paris zurück.

Ob die Tat in Arras in einem direkten Zusammenhang zum Angriff der palästinensischen Terrororganisation Hamas auf Israel steht, war zunächst offen. Nach ihrem Angriff auf Israel hatte die Hamas Muslime auf der ganzen Welt aufgefordert, sich dem „Kampf gegen Israel“ anzuschließen und eine „Botschaft der Wut“ zu übermitteln. Angriffe auf jüdische Einrichtungen werden befürchtet.

In London blieben am Freitag jüdische Schulen geschlossen. Auch NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) hat höhere Schutzmaßnahmen vor besonders schutzwürdigen Einrichtungen jüdischer Gemeinden angeordnet, hieß es aus dem Innenministerium in Düsseldorf. (das/afp)