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Mögliche BedrohungNato ruft zweithöchste Sicherheitsstufe an Flugplatz in Geilenkirchen aus

Lesezeit 3 Minuten
Polizeifahrzeuge sind auf dem Militärgelände des Nato-Flugplatzes in Geilenkirchen unterwegs.

Polizeifahrzeuge sind auf dem militärischen Gelände. Es ist von einer möglichen Bedrohung die Rede.

Nach Vorfällen an Militärstandorten schickt die Nato Mitarbeiter des Flugplatzes nach Hause. Es ist von einer möglichen Bedrohung die Rede.

Die Nato hat wegen einer möglichen Bedrohung am Donnerstagabend die zweithöchste Sicherheitsstufe „Charlie“ auf ihrem Flugplatz im nordrhein-westfälischen Geilenkirchen ausgerufen. Alle Mitarbeiter, die nicht für den Einsatz benötigt würden, seien als Vorsichtsmaßnahme nach Hause geschickt worden, sagte ein Sprecher der Base. Grundlage seien nachrichtendienstliche Informationen, die auf eine mögliche Bedrohung hinwiesen.

Die Sicherheitsstufe Charlie bedeutet im Nato-Jargon, dass ein Zwischenfall eingetreten ist oder Erkenntnisse vorliegen, dass irgendeine Form von terroristischen Aktionen gegen das Bündnis sehr wahrscheinlich ist. „Dies ist kein Grund zur Besorgnis und eine reine Vorsichtsmaßnahme, um sicherzustellen, dass wir unsere kritischen Operationen fortsetzen können“, sagte der Sprecher.

Flugplatz in Geilenkirchen in Alarmbereitschaft – aber nicht abgeriegelt

Auch auf der Nachrichtenplattform X, ehemals Twitter, teilte der offizielle Account des Fluplatzes mit, dass die Sicherheitsstufe erhöht wurde. Nähere Angaben zu den Umständen, die zu der Erhöhung der Stufe führten, machte er auf Nachfrage nicht.

Wie der WDR berichtet, sollen amerikanischen Geheimdiensten Informationen vorliegen, die eine Bedrohung des Stützpunktes nahelegen. Auch ein Terroranschlag würde nicht ausgeschlossen. Laut WDR halte sich nur noch das notwendigste Personal auf dem Stützpunkt auf, etwa 300 Personen.

Der Flugplatz solle jedoch nicht abgeriegelt sein, Personen könnten ihn weiterhin betreten und wieder verlassen. Auch die für Freitag geplanten Aufklärungsflüge sollen weiterhin stattfinden.

22.08.2024, Nordrhein-Westfalen, Geilenkirchen: Eine Leuchttafel im Einfahrtsbereich weist auf den Security Alert State C im Bereich des militärischen Gebiets hin.

Eine Leuchttafel im Einfahrtsbereich weist auf den Security Alert State C im Bereich des militärischen Gebiets hin.

Die Polizei bestätigte, dass sie im Einsatz sei. Weitere Details würden nicht mitgeteilt, auch nicht die Zahl der Einsatzkräfte.

Gefahrenerkennung: Frühwarnsystem „Awacs“ ist auf Nato-Basis Geilenkirchen stationiert

Die Nato hat in Geilenkirchen in der Nähe von Aachen das fliegende Frühwarnsystem Awacs stationiert. 14 umgebaute Boeing-707-Maschinen überwachen den Luftraum mit dem Ziel der Früherkennung möglicher Gefahren und der Vorwarnung des Bündnisses. Der multinational zusammengesetzte Verband leistet klassische Luft- und Seeraumüberwachung und wird in Einsätzen zum Führen von Kampfflugzeugen als eine Art fliegende Kommandozentrale eingesetzt.

Der Verband hat an zahlreichen Operationen wie auf dem Balkan und in Afghanistan teilgenommen. Nach dem Überfall Russlands auf die Ukraine verlegte die Nato zeitweise Maschinen nach Rumänien.

Awacs steht für „Airborne Early Warning and Control System“ (Luftgestütztes Frühwarn- und Kontrollsystem). Die Maschinen haben eine Reichweite von 9250 Kilometern und können andere Luftfahrzeuge in mehr als 400 Kilometern Entfernung orten und identifizieren. Dazu tragen sie auf dem Rücken ein großes Radar in Form eines Pilzes.

Vorfälle an deutschen Militärstandorten: Wasserwerk in Köln-Wahn sabotiert

Vor rund einer Woche hatte es mehrere Vorfälle an Militärstandorten gegeben. So ermittelten Polizei und Staatsschutz nach einem Sicherheitsvorfall am Wasserwerk der Luftwaffenkaserne Köln-Wahn wegen des Verdachts auf eine gegen die Bundeswehr gerichtete Sabotageaktion. Wegen abnormalen Werten in einer Trinkwasseranlage bestand der Verdacht, das Wasser könnte kontaminiert sein könnte.

Ein technischer Alarm an der Trinkwasseranlage der Kaserne hatte ausgelöst. Das Personal soll dann am Pumpenhäuschen eine Person wahrgenommen haben, die sich außerhalb des Zauns der Anlage schnell entfernt haben soll. Der Zaun soll zerschnitten gewesen sein. Der Verdacht der Sabotage erhärtete sich jedoch nicht und es wurde Entwarnung gegeben.

Auch in Geilenkirchen waren verdächtige Beobachtungen gemacht worden und der Stützpunkt war wegen des Verdachts auf einen Sabotageakt abgeriegelt worden. Nach Angaben aus Sicherheitskreisen wurde zwischenzeitlich ein Mensch im Umfeld des Flughafens für Befragungen in Gewahrsam genommen, der Verdacht habe sich aber nicht erhärtet.(at/dpa)