Zu viel Wurst in der KitaNRW-Grüne stellen Studie zu nachhaltiger Ernährung vor
Köln/Düsseldorf – Ernährung sei mehr als die Frage, was zu Mittag auf den Tisch kommt, sagte Professor Guido Ritter. „Ernährung ist eine Sache von systemischer Bedeutung.“ Am Freitag stellte er in Düsseldorf eine Studie zu einem „nachhaltigeren Ernährungssystem in NRW“ vor, die die NRW-Grünen in Auftrag gegeben hatten.
Ergebnis: Richtige Ernährung ist nicht nur gut für die Menschen, sie ist auch eine der wirksamsten Maßnahmen für den Klimaschutz. Voraussetzung dafür sei eine „ganzheitliche Ernährungsstrategie.“
Ernährung beginnt bei der Landwirtschaft
Diese Strategie beginnt dort, wo die Nahrungsmittel erzeugt werden – in der Landwirtschaft. Ernährung müsse nachhaltiger, regionaler und saisonaler werden, sagte Ritter – das habe direkten Einfluss auf die Art der Nahrungsmittelproduktion, auf die Art der Tierhaltung und auf die Transportwege. Diese Zusammenhänge sollten selbstverständlicher Bestandteil aller Ernährungsbildung sein, so der Professor.
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Die Grünen forderten die Umsetzung dieser Werte und also neue Standards bevorzugt dort, wo das Land NRW direkt Einfluss nehmen kann – in Kitas, Schulen, Mensen, in den Kantinen der Landesbehörden und in den Senioreneinrichtungen von NRW. Dort könnte ziemlich schnell ein Absatzmarkt für lokale und regionale Versorger eingerichtet werden.
Ritters Studie hatte gezeigt, dass da noch viel Luft nach oben ist: „Nur in circa 30 Prozent der Kitas und in 14 Prozent der Schulen wird frisch vor Ort gekocht.“ Die Vorgaben der Deutschen Gesellschaft für Ernährung würden beinahe generell unterschritten, Fleisch und Wurst hingegen würden doppelt so häufig angeboten, wie von den Gesundheitsexperten empfohlen.
Die Grünen wollen die Vorschläge am 20. November bei einem Ernährungskongress im Landtag mit Experten und Praktikern erörtern. „Wir wollen, dass alle Kinder in Kita und Schule gutes und gesundes Essen bekommen, und das kann nicht vom Geldbeutel abhängen“, sagte Fraktionschefin Josefine Paul. „Wir müssen jetzt den Einstieg schaffen“, ergänzte der Landwirtschaftsexperte der Fraktion, Norbert Rüße.