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„Kein wissenschaftliches Fehlverhalten“Habeck weist Plagiatsvorwürfe zurück

Lesezeit 2 Minuten
08.02.2025, Berlin: Robert Habeck (Bündnis 90/Die Grünen), Kanzlerkandidat der Grünen und Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, steht bei einer Wahlkampfveranstaltung der Grünen unter dem Motto «Dialog statt Duell» in der Columbiahalle auf der Bühne. Foto: Christoph Soeder/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Robert Habeck bei einer Wahlkampfveranstaltung der Grünen. (Archivfoto)

Grünen-Kanzlerkandidat Habeck ist ins Visier eines Plagiatssuchers geraten. Es geht um seine Dissertation.

Zwei Wochen vor der Bundestagswahl hat Grünen-Kanzlerkandidat Robert Habeck Plagiatsvorwürfe zurückgewiesen. Dabei geht es um Habecks 2001 veröffentlichte Doktorarbeit „Die Natur der Literatur“. Hintergrund sind Vorwürfe des österreichischen Plagiatssuchers Stefan Weber. In einem in sozialen Medien veröffentlichten Video sagte Habeck, eine Prüfung der Ombudsstelle der Universität Hamburg habe ergeben, dass es kein wissenschaftliches Fehlverhalten gebe. Die Universität bestätigte das.

Habeck sagte, er rechne damit, dass die Vorwürfe gegen seine Doktorarbeit heute veröffentlicht werden. Er kenne diese und habe sie vorab prüfen lassen. Es gehe um Ungenauigkeiten in Fußnoten. Die Vorwürfe seien entkräftet worden.

Die Universität Hamburg teilte mit, im Ergebnis sei festgestellt worden, dass gemäß den Regeln der Uni kein wissenschaftliches Fehlverhalten vorliege, „da weder vorsätzlich noch grob fahrlässig gegen die Standards der guten wissenschaftlichen Praxis verstoßen wurde“. Die Eigenständigkeit der Forschungsleistung sei durch das Prüfungsergebnis bestätigt worden.

Weber bezeichnete im vergangenen August in seinem Blog die Dissertation Habecks als „Wissenschaftssimulation“ und schrieb weiter: „Zum Innenleben der Dissertation wird es in den nächsten Monaten Unangenehmes zu berichten geben.“

Unbekannter Auftraggeber

Wer Weber beauftragte, ist nicht bekannt, wie auch Habeck selbst mitteilte. „Wer ihn beauftragt hat und wer ihn bezahlt, weiß ich nicht, da er seine Geldquellen ja im Verborgenen lässt und über seine Geldgeber keine Transparenz herstellt“, sagte er in dem Video.

Habeck hatte nach seinem Magister in Germanistik, Philosophie und Philologie zwischen 1996 und 1998 an der Universität Hamburg ein Promotionsstudium absolviert. 2000 wurde er mit einer literaturwissenschaftlichen Dissertation über unterschiedliche Darstellungsformen in Literatur und digitalen Medien zum Dr. phil. promoviert.

Habeck: Vorwürfe auch gegen meine Frau

Habeck sagte weiter, Weber werde auch Vorwürfe gegen die Doktorarbeit seiner Frau erheben. Seine Frau kandidiere aber für kein politisches Mandat. „Sie ist nicht Teil des Wahlkampfs. Ich bitte also darum, meine Familie rauszuhalten.“

Im Sommer 2021 und damit wenige Monate vor der Bundestagswahl hatte Weber Vorwürfe gegen die damalige Grünen-Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock erhoben. Dabei ging es um Baerbocks Buch „Jetzt. Wie wir unser Land erneuern“. Weber hatte im Sommer 2021 auch kritisiert, der damalige Unionskanzlerkandidat Armin Laschet habe in seinem Buch „Die Aufsteigerrepublik. Zuwanderung als Chance“ Stellen unzitiert übernommen. (dpa, jpr)